Masturbation wird in jeder Kultur anders thematisiert. Wissenschaftler aus Finnland haben herausgefunden, dass sich das internationale Masturbationsverhalten über die letzten Jahrzehnte stark verändert hat. Doch auch hier gilt: Das, was man als Teenager einmal gelernt hat, ändert man nur selten.
Die finnische Analyse basiert auf drei Studien in Finnland (1971, 1992 und 1999), einer Sex-Studie aus Schweden aus dem Jahr 1996, einer aus Estland von 2000 und einer Studie aus St. Petersburg, Russland von 1996.
Wie man als Teenager onaniert, prägt das Verhalten ein Leben lang
Dabei kam heraus: Menschen, die sich in der Teenagerzeit ein bestimmtes Masturbationsverhalten angeeignet hatten, änderten dieses im Laufe ihres Lebens kaum noch, auch nicht nach einer Zeit von 28 Jahren.
Die nationalen Umfragen zeigten außerdem: Über die verschiedenen Länder verteilt war jede neue Generation beim Masturbieren aktiver als die vorherige Generation. Weil in der ehemaligen Sowjetunion Sexualkunde vom Staat nicht erlaubt wurde, verzögerte sich das Masturbationsverhalten dort zum Beispiel um 20 Jahre. In St. Petersburg waren es etwa 30 Jahre später als in Finnland und Schweden.
Gebildete masturbierten öfter
Außerdem kam dabei heraus, dass in Finnland und Estland gebildetere Menschen öfter masturbieren würden als weniger gebildete Menschen. In Schweden stimmte diese Aussage nur teilweise. Die weniger gebildeten Frauen masturbierten weniger als gut und sehr gut gebildete Frauen. In St. Peterburg gab es in den verschiedenen Bildungsgruppen überhaupt keine Unterschiede beim Masturbationsverhalten. Masturbation schien dort ein generelles Tabuthema zu sein.
Fakt ist: Ein Orgasmus macht schön und ist gesund und kann bestimmte Menschen sogar produktiver machen. Es gibt also überhaupt keinen Grund mit der Selbstbefriedigung aufzuhören.
Bildquelle: iStock/IPGGutenbergUKLtd