Juckreiz, rote Bläschen und Brennen: Fast jeder hat schon einmal unter unangenehmen Herpes-Bläschen an der Lippe gelitten. Aber im Genitalbereich oder am After? Tatsächlich gehört die sexuell übertragbare Genitalherpes-Infektion zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten überhaupt. Wir erklären Dir alles, was Du über Herpes Genitalis wissen musst.
Es gibt zahlreiche Geschlechtskrankheiten, die meisten von ihnen werden durch Bakterien und Pilze verursacht und sind relativ einfach zu behandeln. Eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten ist Genitalherpes, auch Herpes Genitalis genannt: Schätzungsweise zehn bis 30 Prozent der Menschen tragen die Viren in sich, die zu Genitalherpes führen.
Was ist Genitalherpes?
Genitalherpes, auch Herpes Genitalis genannt, ist eine Geschlechtskrankheit, die in den meisten Fällen durch HSV-2-Viren (Heroes-Simplex-Viren-2) ausgelöst werden. Einmal infiziert, verlässt diese Virusinfektion den Körper nie mehr und kann jederzeit zu neuen Ausbrüchen der Krankheit führen: Die Viren ziehen sich nach der ersten Infektion in die Nervenzellen zurück, wo sie vor dem Immunsystem sicher sind. Unter bestimmten Umständen, wie zum Beispiel Stress oder einem geschwächten Immunsystem, kehren sie über die Nervenfasern zum Ort der ursprünglichen Entzündung zurück und rufen erneute Krankheitssymptome hervor.
Anstecken kann man sich mit Genitalherpes sowohl bei Vaginal- wie auch bei Oral- und Analsex: Das Benutzen von Kondomen kann das Risiko einer Infektion vermindern, aber nicht vollkommen aufheben, da sie nicht genug kritische Fläche abdecken.
Symptome von Genitalherpes
Die Symptome von Genitalherpes treten meist nach drei bis zehn Tagen auf, doch die Ausbrüche können sich stark in ihrer Intensität unterschieden: Zwischen 60 bis 70 Prozent der Infizierten haben sogar gar keine Beschwerden.
Die Symptome können sich noch bis zu zwei Wochen, nachdem die Viren in den Körper eingedrungen sind, entwickeln: Dabei werden meist juckende, brennende Bläschen im Intim- oder Analbereich, die mit einer ansteckenden Flüssigkeit gefüllt sind, häufig von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen begleitet. Auch Krustenbildungen, diverse Geschwüre und Schmerzen beim Wasserlassen können sich herausbilden.
Behandlung von Genitalherpes
In den meisten Fällen heilen die Herpes-Bläschen von selbst wieder ab. Dennoch sollte man sich unbedingt zum Arzt begeben, denn wird der Herpes nicht behandelt, kann es sein, dass sich die Viren in Deinem Körper verbreiten. Meistens werden Virustatika in Form von Tabletten oder Salben verschrieben. Bei leichten Symptomen können auch Hausmittel wie Umschläge aus Eichenrinde, Stiefmütterchen oder Walnuss gegen Genitalherpes helfen.
Wer sich mit Genitalherpes infiziert hat, sollte auf jeden Fall bis zum Abheilen der Geschlechtskrankheit vollkommen auf Sex verzichten, um den Partner nicht auch noch anzustecken.
Genitalherpes ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann ein Leben lang immer wieder auftreten, sobald man sich einmal mit dem Virus infiziert hat. Hast Du Dich angesteckt, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um eine richtige Behandlung zu gewährleisten.
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