Du hast Lust, im Bett mal etwas Neues auszuprobieren? Dann ab in den Supermarkt! Ja, richtig gehört: Denn Ingwer soll dir ein ganz besonderes Erlebnis bereiten. Das Lustspiel, bei dem die scharfe Wurzel zum Einsatz kommt, nennt sich Figging. Was genau sich dahinter verbirgt und wie – und vor allem warum – man es praktiziert, verraten wir dir hier.
Was ist Figging?
Beim Figging handelt es sich um eine Sexualpraktik aus der BDSM-Szene, bei der ein zugeschnittenes Stück Ingwer in den Anus oder in die Vagina eingeführt wird. Der Begriff lässt sich nicht wortwörtlich übersetzen. Es gibt jedoch die Vermutung, dass er sich vom veralteten englischen Wort „feague“ ableitet, das „anpeitschen“ oder „antreiben“ bedeutet – denn genau darum geht es beim Figging (dazu gleich mehr). Der Ursprung der Praktik wird darin vermutet, dass es früher bei Pferdeverkäufern üblich war, ihren Pferden ein Stück Ingwer in den Anus einzuführen, da sie so lebhafter wurden und außerdem ihren Schweif hoch erhoben hielten, was höhere Verkaufspreise garantierte. Wie sich diese Technik schließlich ins Sexuelle übertragen hat, ist allerdings unklar.
Welche Wirkung hat Figging?
Natürlich würde sich niemand ein Stück Ingwer in den Anus oder die Vagina einführen (lassen), wenn das Ganze keine positive Wirkung auf den Körper hat: Die ätherischen Öle des Ingwers erregen die Schleimhaut und steigern die Durchblutung, was zu einem andauernden Wärmegefühl bzw. Brennen führt, das nicht nur die sexuelle Lust steigert, sondern zugleich den Orgasmus verstärken soll. Je länger die Ingwerwurzel verwendet wird, desto stärker ist die Wirkung. In der Regel bleibt sie zwei bis fünf Minuten im Anus oder der Vagina und hat nach Entfernung eine Wirkungsdauer zwischen 20 und 30 Minuten.
Wie funktioniert Figging?
Um Figging ausüben zu können, bedarf es zunächst einer kleinen Vorbereitung, denn die Ingwerwurzel muss geschält und in eine angemessene Form zugeschnitten werden. Am besten eignet sich hier eine Analplug-Form (oben breiter, im unteren Drittel schmaler und am Ende wieder breit) damit das Ingwerstück vom Schließmuskel gehalten werden kann. Das Ende sollte außerdem ungeschält bleiben, damit man es problemlos greifen und aus dem Körper entfernen kann, ohne abzurutschen. Um Verletzungen zu vermeiden, solltest du die scharfen Kanten am oberen Ende abrunden.
Ist Figging gefährlich?
Figging ist nicht gefährlich – allerdings sollte dir bewusst sein, dass die körperlichen Auswirkungen der Sexpraktik durchaus als schmerzhaft wahrgenommen werden können. Wer sich zum ersten Mal am Ingwer-Sex versucht, sollte sich deshalb langsam herantasten und beispielsweise damit beginnen, die Vulvalippen, die Klitoris oder auch die Eichel mit einem Stück Ingwer zu reizen und auf das Einführen zu verzichten. So findest du heraus, wie dein Körper auf den Ingwer reagiert. Außerdem gilt: Je frischer die Knolle, desto intensiver die Wirkung. Indem du den geschälten Ingwer einige Tage an der Luft liegen lässt, wird die Wirkung der ätherischen Öle schwächer, was sich für den Anfang anbietet.
Was sollte beim Figging beachtet werden?
Natürlich gibt es beim Figging auch ein paar Dinge, auf die du achten solltest, damit die Sexpraktik nicht unschön endet. Folgendes legen wir dir ans Herz:
- Das Wichtigste zuerst: Sex-Praktiken wie Figging solltest du immer zuerst mit deinem Partner oder deiner Partnerin absprechen. Nur so kannst du sichergehen, dass alle Beteiligten einverstanden sind.
- Beim Figging sollte niemals vom Anus zur Vagina gewechselt werden, da auf diese Weise Darmbakterien in sie hineingelangen und Infektionen hervorrufen können.
- Hast du den geschälten Ingwer berührt, solltest du unbedingt den Kontakt mit deinen Augen sowie denen des Partners oder der Partnerin vermeiden. Am besten ist es, direkt deine Hände zu waschen oder von Anfang an nur die ungeschälte Stelle der Knolle anzufassen.
- Hast du Gefallen am Figging gefunden und möchtest die Praktik erneut ausüben, solltest du mindestens ein paar Tage warten, um deinen Schleimhäuten eine Pause zu gönnen und sie nicht zu überfordern.
Figging mit gemahlenem Ingwer oder Chili
In selteneren Fällen kommt beim Figging übrigens auch gemahlener Ingwer oder Chili zum Einsatz, die an die Geschlechtsorgane und den Anus gestreut werden. Das erregende Gefühl setzt nach wenigen Minuten ein und hält für etwa zehn Minuten an. Aber Vorsicht: Von der Verwendung mit Chili ist abzuraten, denn durch den hohen Capsaicingehalt kann es im Analbereich zu lang anhaltenden Schmerzen und sogar ernsten Verbrennungen kommen. Noch seltener wird Säure zum Figging benutzt: Zitronensaft etwa verursacht einen sogenannten hohen Schmerz und wird als sehr unangenehm empfunden. Anfänger*innen sollten aus diesem Grund definitiv erst einmal zum Ingwer greifen.
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Bildquelle: Getty Images / barmalini