Während man einem Mann sofort ansieht, wenn ihn etwas anturnt, können wir Frauen unsere Erregung „verstecken“. Dennoch passiert etwas in Deiner Vagina, wenn Du erregt bist. Was genau, das verraten wir Dir hier.
Wenn ein Mann von etwas erregt ist, bekommt er einen Ständer. Das kann schnell mal unangenehm werden – zum Beispiel wenn er sich nicht in den eigenen vier Wänden befindet. Wir Frauen haben es da schon besser, denn uns sieht man unsere Erregung nicht an. Doch was passiert eigentlich bei uns, wenn wir von etwas angeturnt sind? Wir verraten Dir, welche Phasen Deine Vagina beim Sex durchläuft.
Die Erregungsphase
Genau wie beim Mann steigt der Blutdruck schlagartig, das Herz pocht und der Atem geht schneller, sobald Dein Gehirn einen Anreiz registriert, den es als „erregend“ einstuft. Deine Blutgefäße weiten sich, das Blut fließt umgehend in Richtung Unterleib und die gesteigerte Blutzirkulation treibt die Produktion von Scheidensekret – eine ölige Flüssigkeit aus Proteinen und Aminosäure – an und erreicht anschließend Deine Schamlippen. Dort trifft die Erregung auf tausende Nerven, die in der extrem sensiblen Region der Vagina enden.
Die inneren zwei Drittel der Vagina weiten sich und sie färbt sich dunkelrot. Die Schamlippen und das Gewebe Deiner Klitoris schwellen umgehend an und werden hart. Nicht umsonst wird hier häufig auch vom Ständer der Frau gesprochen. Denn wenn Du so richtig heiß bist, kann sich Deine Klitoris auf das Dreifache vergrößern. Auch nach dem Sex kann es noch eine Zeitlang dauern, bis diese empfindliche Stelle wieder vollkommen abgeschwollen ist. Besonders ätzend, wenn man aufs Klo muss, denn mit einer geschwollenen Vagina – wie auch mit einem erigierten Penis – ist es nur schwierig, zu urinieren.
Nachdem Deine Klitoris angeschwollen ist, wird der Gebärmutterhals weich. Die Zellen am Eingang Deiner Vagina in der Scheidenwand geben Flüssigkeit ab, wodurch das Eindringen eines Penis erleichtert wird. Wird nun der Gebärmutterhals oder einer der umliegenden Hauptnerven der Vagina dann von einem Penis oder einem Sex-Toy stimuliert, werden wieder dieselbe Region im Gehirn aktiviert, wie schon bei der ersten Erregung. Zudem wird auch die Beckenbodenmuskulatur angeregt.
Die Plateauphase
Die nächste Phase der Erregung wird als Plateau bezeichnet, dieser bleibt so lange bestehen, bis Du einen Orgasmus erlebst. Deine Klitoris zieht sich in dieser Phase unter ihrer Vorhaut zurück, wodurch eine direkte Stimulation nicht mehr möglich ist.
Zudem füllt sich das äußere Drittel Deiner Vagina mit Blut. Der Bereich verengt sich, sodass der Penis fester umschlossen werden kann. Verantwortlich dafür ist der PC-Muskel, den wir Frauen beim Sex an- und entspannen können.
Die Orgasmusphase
Bei einem Höhepunkt spannen sich Deine Muskeln und Nerven auf das Maximale an. Deine Vagina kontrahiert ruckartig zwischen drei und 15 Mal – zum Ende hin immer langsamer. Auch Deine Gebärmutter zieht sich rhythmisch zusammen, genauso wie Dein Schließmuskel am Anus.
Bei ungefähr 10 Prozent der Frauen kann es sein, dass der Orgasmus dazu führt, dass ein paar Tropfen Flüssigkeit aus der Harnröhre spritzen. Bei dieser weiblichen Ejakulation, auch Squirting genannt, handelt es sich allerdings nicht um Urin, sondern um eine Mischung aus natürlichem Zucker und Phosphatsäure.
Video: 8 Fakten zum weiblichen Orgasmus
Was sonst noch bei deinem Orgasmus passiert, erfährst du im Video.
Die Rückbildungsphase
Nach dem Orgasmus fällt Dein gesamter Körper in eine tiefe Entspannung: Der Blutstau im Scheideneingang lässt nach, die Schamlippen schwellen ab und die Klitoris tritt wieder hervor.
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