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Machtspielchen?

Die 6 häufigsten Irrtümer über BDSM

Bdsm Irrtümer

Was kommt dir zuerst in den Sinn, wenn du an Sadomasochismus oder BDSM, kurz für „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“, denkst? Vermutlich Bilder von gruseligen Typen in schwarzen Lackanzügen und Gasmasken oder gar die abgeschwächte Variante, „50 Shades of Grey“. Dabei ist BDSM so viel komplexer als es uns diese klischeehaften Darstellungen glauben lassen. Wenn du bisher dachtest, dass BDSM nur etwas mit Sex zu tun hat und alle Praktizierenden stets in Lack und Leder gekleidet sind, solltest du dich von uns eines Besseren belehren lassen!

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BDSM Irrtümer
Nicht alle BDSM-Liebhaber haben eine Vorliebe für Lack und Leder.

#1: Überall Lack und Leder

BDSM ist wie keine andere sexuelle Spielart mit zahlreichen Kleidungsstücken und Sextoys verbunden. Ob Lederpeitschen, Handschellen oder eng anliegende Lack-Bodys: Es scheint, als müsse man erst einmal einen Großeinkauf im Sexshop tätigen, bevor man wirklich loslegen kann. Und was, wenn du dich total albern fühlen würdest, dir ein Lackkostümchen anzuziehen? Bist du dann raus aus dem BDSM-Game? Ganz sicher nicht, denn das Spiel mit Unterwerfung und Dominanz kann auch ganz ohne spezielle Utensilien ausgeübt werden. Wenn dich der Lack und Leder-Look so gar nicht anturnt, kannst du getrost darauf verzichten. Auch mit bloßen Worten lassen sich heiße Szenarien kreieren und viele Sextoys lassen sich durch Alltagsgegenstände ersetzen. Wenn du aber doch lieber Profi-Sextoys verwenden willst, haben wir hier einige besonders hochwertige Hersteller für dich gesammelt.

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#2: Alles dreht sich um Sex

BDSM hat zwar den Ruf sexuell besonders versaut zu sein, jedoch spielt Sex nicht immer eine Rolle. Manche genießen auch Macht- und Unterdrückungsrollenspiele, ohne dabei zum Orgasmus zu kommen oder einander zu berühren. Für Menschen, die zum Beispiel in einem sogenannten 24/7-Herren-Sklaven-Verhältnis zusammenleben, ist BDSM nicht nur auf den Sex beschränkt, sondern vielmehr ein allumfassender Lebensstil.

#3: Von „50 Shades of Grey“ bekommt man einen guten Eindruck von BDSM

BDSM
Nicht jeder BDSM-ler sieht aus wie Christian Grey.

Die Romanreihe der britischen Autorin E. L. James hat in den letzten Jahren für einen wahren Boom in Sachen Soft-SM gesorgt. Gerten, Flogger und Augenbinden sind seither gefragter denn je, obwohl „50 Shades of Grey“ eigentlich keine wirklich neuen Aspekte aufgezeigt hat. Im Gegenteil: BDSM-Praktizierende kritisieren die Liebesgeschichte dafür, dass sich Ana oft nur widerwillig auf sexuelle Handlungen einlässt, um Christian zu gefallen. Genau dieser Konsens werde aber in der BDSM-Szene großgeschrieben. Bei Unterdrückungsrollenspielen gehe es nicht darum, einer Person den eigenen Willen aufzuzwängen. Vielmehr genießt eine unterwürfige oder masochistische Person diese Form der Sexualität freiwillig.

BDSM oder härtere Erotik ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Sieh dir an, welche Autoren zur Verbreitung erotischer Fantasien beigetragen haben.

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#4: BDSM ist eine eher ungewöhnliche Form der Sexualität

Auch wenn Sadomasochismus von manchen noch als schmuddelig oder pervers erachtet wird, sind viele Praktiken längst im Mainstream angekommen. Das amerikanische Journal of Sexual Medicine stellte schon 2014 in einer Studie fest, dass über 65 Prozent der befragten Frauen davon träumten, dominiert zu werden und 47 Prozent gerne jemanden dominieren würden. Solltest du dich mit deinen SM-Fantasien und den Handschellen auf dem Nachttisch also bisher als ganz schön kinky gefühlt haben, bist du in Wahrheit eigentlich recht normal.

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#5: BDSM-Sex ist gefährlich

BDSM
Deartige Kostüme sind nicht zwingend notwendig.

Bei manchen extremeren BDSM-Praktiken kann es zwar durchaus zu körperlichen Verletzungen kommen, jedoch wird in der Regel genau darauf geachtet, eine gewisse Schmerzgrenze nicht zu überschreiten. Sogenannte Safe Words sind das A und O bei SM-Sex. Innerhalb der BDSM-Community spielt eine klare Kommunikation über sexuelle Wünsche eine so große Bedeutung, wie wohl nirgendwo sonst. So gesehen werden bei gewöhnlichen Vanilla-Sexsituationen aus Kommunikationsmangel vermutlich öfter Grenzen überschritten als beim vermeintlich gefährlichen BDSM.

#6: Mit Machtrollenspielen werden Traumata aus der Kindheit verarbeitet

Natürlich kann man sich fragen, woher der seltsame Wunsch kommt, Schmerzen erleben oder unterdrückt werden zu wollen. Muss da nicht gewaltig etwas in der Kindheit schief gelaufen sein? Experten sind der Ansicht, dass dies nicht zwingend der Fall sein muss. Die Mehrheit der Menschen habe derartige Rollenspielfantasien, weshalb nicht davon auszugehen ist, dass hierbei Kindheitstraumata verarbeitet werden. Eine Studie des Journal of Sexual Medicine hat 2013 sogar herausgefunden, dass BDSM-Praktizierende psychisch stabiler seien als andere.

Na, konnten wir ein paar Irrtümer aufdecken, an die du bisher auch geglaubt hast? Oder war das für dich als BDSM-lerin eh schon ein alter Hut? Dann verrate uns in den Kommentaren, was wir sonst noch über diese sexuelle Spielart wissen müssen! Alle BDSM-Praktiken und Begriffe haben wir hier für dich übersichtlich aufgelistet.

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Bildquelle: iStock/sakkmesterke, iStock/vizualni, iStock/sakkmesterke, iStock/Kladyk

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