Der weibliche Orgasmus ist vielseitig! Manche haben ihn jedes Mal, andere seltener und wieder andere gar nicht. Grundsätzlich lässt er sich auf die unterschiedlichsten Arten hervorlocken. Manchmal kommt er durch die Stimulation des Gebärmutterhalses, manchmal durch Berührung der Brust und/oder der Brustwarzen und manchmal beglückt er Frau sogar beim Fitnesstraining. Richtig gehört! Dieses Phänomen nennt sich Coregasm.
Können Frauen beim Training kommen?
Die Antwort: Ja. Eine repräsentative Studie amerikanischer Forscher*innen beziffert den Teil der Frauen, die schon einmal einen Orgasmus beim Sport erlebt haben, auf 10 Prozent. Auch Wissenschaftler*innen der Indiana Universität in Indianapolis haben sich der Frage gewidmet und 370 Frauen im Alter zwischen 18 und 63 Jahren befragt. Jede zweite der befragten Frauen hat offenbar schon einmal einen Orgasmus bei Bauchübungen erlebt, jede Vierte beim Gewichtheben und jede Fünfte hatte schon mal beim Yoga einen „sportlichen“ Höhepunkt.
Welche Sportarten unterstützen einen Coregasm?
Abgesehen vom Krafttraining gibt es noch andere Sportarten, die einen Coregasm begünstigen. Dazu zählen Tennis, Pilates, Reiten, Aerobic, Radfahren und Laufen als lustbringende Sportarten. Offenbar haben also bestimmte sportliche Übungen eine stimulierende Wirkung.
Wie komme ich beim Sport zum Coregasm?
Was genau die Erregung und den Coregasm auslöst, ist noch unklar. Die Expert*innen gehen davon aus, dass die Anspannung bestimmter Muskelpartien der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur verantwortlich ist. Diese können inneren Druck auf die Klitoris ausüben und so einen Orgasmus herbeiführen. Auch das Atmen könnte den Höhepunkt beim Sport befördern, wie auch der Ausstoß von Endorphinen. Mit ein paar speziellen Übungen kannst du deinem Glück etwas auf die Sprünge helfen und einen Coregasm erleben.
- Beine anheben: Bei dieser Bauchmuskelübung lehnst du dich stehend in das Fitnessgerät, den sogenannten Captain's chair, eine vertikale Kniehebe-Maschine. Du stützt Unterarme und Hände seitlich neben dem Oberkörper ab und ziehst deine Knie aus dem Stand nach oben zur Brust. Die größten Chancen auf Erfolg hast du, wenn du die Beine gerade streckst, sie langsam bewegst und deinen Bauch einziehst.
- Das Boot: Bei dieser Yoga-Position liegst du auf dem Rücken, hebst dann Oberkörper und Beine gleichzeitig an und bewegst sie aufeinander zu, so dass nur noch dein Po den Boden berührt und dein Körper eine V-Form bildet, wie ein Boot. Halte die Position für mindestens 30 Sekunden.
- Der Adler: In dieser stehenden Yoga-Haltung schlägst du einen Arm über den anderen und ein Bein über das andere. Du stehst dabei also auf einem Bein. Die Schwierigkeit besteht darin, das Gleichgewicht zu halten. Diese Übung funktioniert aber am besten, wenn du deinen Bauch zusammenziehst, deine Brust raus und nach oben streckst und deine Ellbogen und Knie aufeinander abstimmst.
- Trainiere den Beckenboden: Ein starker Beckenboden hat den erfreulichen Nebeneffekt, Orgasmen zu befördern. Deshalb ist es generell eine gute Idee für Frauen, die Bauchmuskeln zu trainieren und damit gleichzeitig den Beckenboden anzusprechen. Denn die kleineren Beckenboden-Muskeln drücken besonders auf die Klitoris, wenn Du hart trainierst.
Wie fühlt sich ein Coregasm an?
Der Coregasm fühlt sich für Frauen unterschiedlich an. Die meisten Frauen finden, dass die Höhepunkte beim Sport denen beim Sex sehr ähnlich sind, dennoch aber irgendwie auch langweiliger, weniger intensiv oder prickelnd. Andere empfinden ihn als kurz und explosiv, konzentriert auf den unteren Bauch und nicht auf die Vagina, auch das Hämmern im ganzen Körper bleibe aus. Wieder andere nehmen den Coregasm als euphorischen und sehr intensiven Orgasmus wahr.
Die Ergebnisse nehmen Forschende zum Anlass, herauszufinden, wie sich die Bewegungen beim Sport von denen unterscheiden, die Frauen beim Sex oder beim Masturbieren zum Höhepunkt führen. Sie hoffen, daraus Übungen entwickeln zu können, mit denen Frauen leichter einen vaginalen Höhepunkt erreichen können.
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