Es gibt Schulungen für Blowjobs und Kurse für den perfekten Dreier. Kaum verwunderlich also, dass es nun auch eine Webseite für Frauen gibt, die bis ins kleinste Detail unterschiedliche Masturbationstechniken erklärt. Ich hatte erwartet, auf „OMGYes“ wieder nur die üblichen Entspannungstipps und Weisheiten zu hören, wie man als Frau am besten zum Orgasmus kommt. Mittlerweile denke ich aber, dass auf „OMGYes“ jede Frau und auch jeder heterosexuelle Mann noch etwas lernen kann. Denn hier werden wirklich neue Selbstbefriedungstechniken anhand von Videosimulationen erklärt.
Gibt es da wirklich noch so viel zu lernen?
Als ich das erste Mal von „OMGYes“ las, hielt sich meine Neugierde in Grenzen. Die Webseite verspricht, „einen neuen, praktischen Ansatz, um die vielfältigen Wege zur weiblichen Lust zu erkunden – auf der Grundlage aktueller Forschung.“ Das klang für mich zunächst ziemlich trocken und noch dazu konnte ich mir nicht vorstellen, dass es noch so viel Neues zu entdecken gibt. Vielleicht ist „OMGYes“ ja nur etwas für sehr junge Frauen, die ihre Körper noch entdecken müssen? Masturbationstipps von anderen Frauen haben wir dir schließlich hier auch schon gezeigt. Dennoch wollte ich „OMGYes“ mit seinen vollmundigen Versprechen eine Chance geben und habe mir die Seite mal näher angeschaut.
Ganz normale Frauen erklären, wie es geht
Hinter „OMGYes“ stecken keine Sex-Coaches, die mit ihren hübsch verpackten Tipps Kohle machen wollen, sondern eine lesbische Frau und ein heterosexueller Mann, Lydia Daniller und Rob Perkins, die sich an der Tabuisierung weiblicher Masturbation störten. Trotz scheinbarer Fortschrittlichkeit stellten sie fest, dass sich auch die Wissenschaft nur sehr oberflächlich mit der Selbstbefriedigung von Frauen befasst hatte. Also nahmen sie das Problem selbst in die Hand und starteten das Projekt „OMGYes“. Zentral ist die Webseite, die Frauen anschauliche Videos zur Verfügung stellt, in denen ganz normale Frauen ihre ausgeklügelten Masturbationstechniken erklären.
Eine davon ist Alba, die hier erzählt, warum sie sich für „OMGYes“ zur Verfügung gestellt hat. Das folgende Video ist leider nur auf Englisch verfügbar, die Lernvideos werden jedoch auch in deutscher Sprache angeboten:
Das ist aber noch längst nicht alles, denn die Tipps sind nicht rein anekdotisch. Stattdessen geben sie auch die Forschungsergebnisse aus einer Studie mit 2.000 US-amerikanischen Frauen im Alter von 18 bis 95 Jahren wieder, die ausführlich über ihr Masturbationsverhalten interviewt wurden. Mehr zu den Forschungsergebnissen, die „OMGYes“ sogar als „die erste großangelegte wissenschaftliche Studie zur weiblichen Lust“ bezeichnet, kannst du auf der Webseite nachlesen.
Per Videosimulation masturbieren üben
Wirklich interessant ist aber, wie man bei „OMGYes“ Masturbationstechniken lernen kann. Hier geben nämlich nicht nur Frauen in expliziten Videos Tipps, sondern du kannst dabei mitmachen. Zum einen natürlich, in dem du die Techniken an dir ausprobierst, aber auch anhand spezieller Berührungsvideos, in denen du die Tipps anhand einer echten Vulva ausprobieren kannst. Je nachdem, wie geschickt du deine Finger bewegst, geben dir die Frauen Feedback, damit du wirklich etwas dabei lernen kannst. Was erst mal ziemlich obszön klingt, ist eigentlich einfach nur ein erfrischend offener Umgang mit Sexualität. Überzeug dich selbst in diesem Video von der Touch-Simulation:
Masturbationstechniken fürs Leben kennenlernen
Auf der Webseite von „OMGYes“ bekommst du schon einen umfassenden Einblick in das Projekt. Um jedoch auf die interaktiven Lehrvideos zugreifen zu können, musst du Geld bezahlen, da sich nur auf diese Weise die weiteren geplanten Forschungen finanzieren lassen. Gegen eine einmalige Zahlung von derzeit 39 Euro kannst du auf die erste Staffel mit 12 Episoden zugreifen. Diese enthalten wiederum 62 Kurzvideos und 11 Touch-Simulationen, mit denen du 12 vorher noch nie erforschte Techniken der Klitorisstimulation erlernen kannst.
Anders als in vielen anderen Ratgebern wird hier wirklich ins Detail gegangen. So kannst du zum Beispiel den Unterschied zwischen kreisenden und klopfenden Berührungen sowie die Relevanz von Druck und Winkel lernen. Außerdem wird hier auch eine Methode gezeigt, mit der du deine Gedanken beim Masturbieren kontrollieren kannst, um besser zum Orgasmus zu kommen. In weiteren geplanten Staffeln soll es dann im Detail über weibliche Ejakulation, Atemtechniken und Oralsex gehen. Der Preis mag zunächst recht hoch erscheinen, allerdings lernt man hier womöglich Techniken, die einem noch das ganze Leben Spaß bereiten. Also kannst du abwägen: Investierst du lieber in einen neuen Druckwellen-Vibrator für 169 Euro* oder in die Erlernung von Masturbationstechniken, für die du ausschließlich deine Hände benötigst?
Auch Männer können hier noch viel lernen
Auch wenn vor allem Frauen mit „OMGYes“ ihre Selbstbefriedigung optimieren können, sollen auch Männer mit den Videos angesprochen werden. Auch sie können schließlich mit den interaktiven Touch-Simulationen lernen, wie sie Frauen mit gekonnten Fingerbewegungen zum Orgasmus bringen. Ein Mann zeigt sich auf der Homepage von „OMGYes“ begeistert:
Es ist, als ob dich ein Dutzend Frauen einladen: ,Hey, komm rüber, wir zeigen dir genau, wie wir berührt werden möchten und dann kannst du es an uns üben, bis du die Techniken draufhast.’
Ein männlicher Nutzer von „OMGYes“
Würdest du dir wünschen, dass sich dein Partner diese Videos mal genauer anschaut? Ob er Nachhilfe in diesem Bereich nötig hat, erkennst du an den folgenden Anzeichen:
Mich hat das Projekt auf jeden Fall neugierig gemacht, denn auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass Sex ständig überall thematisiert wird, auf der anderen Seite kratzen viele Ratgeber nur an der Oberfläche. Mit meinen fast 30 Jahren würde ich eigentlich nicht erwarten, noch sonderlich viel dazulernen zu können, aber die Forschungen von „OMGYes“ klingen so vielversprechend, dass ich die Videos wohl austesten werde. Geht es dir genauso oder findest du es unnötig, sich als Frau so detailliert mit Masturbation zu beschäftigen? Sag mir in den Kommentaren, was du von „OMGYes“ hältst!
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Bildquelle: OMGyes