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Schluss mit dem Tabu

Sex während der Periode: Warum kaum jemand darüber spricht – und wie wir das ändern können

Sex während der Periode
© Getty Images / katerinakorovina

Viele reden über Sex, aber deutlich weniger über Sex während der Periode. Obwohl die Gesellschaft immer offener wird, ist die Menstruation irgendwie immer noch ein rotes Tuch (wie passend). Doch warum ist das eigentlich so? Die Dating-App Bumble hat hinter die Kulissen geschaut und ein paar spannende Fakten und Tipps zusammengestellt, um Periodensex endlich von seinem Tabu zu befreien. Hier erfährst du, warum es vielen so schwerfällt, darüber zu reden und wie das in Zukunft besser klappen kann – und natürlich, was es zu beachten gibt.

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Warum ist Periodensex so tabu-behaftet?

Ganz einfach: Weil die Periode darin vorkommt. Und die hat in der Gesellschaft leider – obwohl wir uns weiterentwickelt haben – noch immer einen Ruf, der nicht gerade positiv ist. „Menstruationstabus spiegeln eine langjährige gesellschaftliche Sichtweise wider, die Perioden als etwas Beschämendes und Unreines kategorisiert“, erklärt auch Expertin Dr. Cornelia Hainer, Head of Science bei Clue, der führenden, von Ärzt*innen empfohlenen App zum Tracken der Menstruation. Bis heute sind „euphemistische Begriffe, also ablenkende oder verhüllende Umschreibungen, und negative Stereotypen immer noch allgegenwärtig“. In der Umfrage, die Bumble im Oktober 2024 zusammen mit Clue durchgeführt hat (2000 Personen ab 18 Jahren wurden befragt) wird deutlich, mit welchen negativen Stereotypen wir es zu tun haben: 29 Prozent der befragten Frauen wurde während ihrer Periode schon mal der Vorwurf gemacht, sie seien „launisch“ und „zu emotional“. 19 Prozent mussten sich sogar anhören, dass ihre Menstruation „eklig“ oder „unhygienisch“ sei.

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Dabei ist das absoluter Quatsch, denn die Periode ist weder eklig noch unhygienisch. Und das viel größere Problem bei diesen negativen Assoziationen und Umschreibungen wie „Erdbeerwoche“ und Co.? Laut Dr. Cornelia Hainer würden sie nicht nur den gesellschaftlichen Blick auf die Menstruation repräsentieren, sondern auch, wie entfremdet viele von ihrem eigenen Körper seien. Kein Wunder also, dass sich das auch auf die Sexualität auswirkt, oder? „Wenn uns von klein auf Schamgefühle eingetrichtert werden in Bezug auf die Periode – eine im Prinzip ganz natürliche und normale Körperfunktion – kann dies Einfluss auf uns sowie unsere romantischen und sexuellen Beziehungen bis ins Erwachsenenalter haben“, betont die Expertin. „Das kann dazu führen, dass wir den eigenen Körper weniger verstehen oder uns darin unwohl fühlen, was es wiederum auch erschwert, sich im Rahmen von sexueller Intimität und Lust wohlzufühlen.“

Was während des Zyklus noch mal genau in deinem Körper passiert, kannst du dir im Video anschauen:

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Ein ähnliches Bild zeigt auch die Umfrage: 39 Prozent der befragten Frauen empfinden es als unangenehm, ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse während ihrer Periode vor der Person, mit der sie romantisch involviert sind, zu kommunizieren. Fun Fact: Bei den befragten Männern sind es nur 24 Prozent, die Schwierigkeiten damit haben, über Periodensex zu sprechen. Vielleicht werden sie aber auch einfach nicht so häufig damit konfrontiert. 26 Prozent der Frauen haben sogar schon mal ein Date wegen ihrer Periode abgesagt, krass oder?

Wie viele Paare haben während der Periode Sex?

Was sich in der Umfrage von Bumble und Clue ganz deutlich zeigt, ist, dass wir auf dem Weg der Besserung sind – und zwar dank Gen Z. Unter den befragten Frauen, die nach 1995 geboren wurden, tun sich nämlich nur 17 Prozent schwer damit, während der Menstruation mit ihren romantischen Dates über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen. Und wie sieht es in der Praxis aus? Auf die Frage, ob sexuelle Intimität während der Periode genossen wird, stimmten 58 Prozent der Gen-Z-Frauen zu. Generationenübergreifend liegt der Wert bei 36 Prozent. Es gibt also durchaus Paare, die während der Periode Sex haben oder zumindest offen dafür sind. Das könnte zum Beispiel daran liegen, dass das Ganze sogar Vorteile haben kann …

Diese Vorteile kann Periodensex haben

56 Prozent der befragten Personen finden, dass Periodensex positive Auswirkungen auf ihre Partnerschaften, wie etwa eine stärkere Bindung oder ein erfüllteres Sexleben, hat. Und falls dir dieser wundervolle Vorteil noch nicht ausreichen sollte, gibt es laut Amorelie auch aus körperlicher Sicht ein paar Vorzüge:

  • Sex kann Krämpfe lösen und so den Unterleib entspannen, was bestenfalls zu verminderten Regelschmerzen führen kann
  • Orgasmen setzen das Wohlfühl-Hormon Oxytocin frei, was zusätzlich auch Schmerzen lindert.
  • Sex kann die Periode verkürzen, da dadurch die Abstoßung des Blutes gefördert wird
  • Last but not least: Periodenblut ist mitunter das beste natürliche Gleitgel
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Auch die Autorin Rena Föhr spricht sich in ihrem Buch „Know your flow“ für eine positivere Wahrnehmung unseres Zyklus aus und verrät, wie wir ihn nutzen können, um ein besseres Körpergefühl und besseren Sex zu haben. Du findest es zum Beispiel hier bei Amazon:

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Wie spricht man über Periodensex?

Ob du selbst dich für oder gegen Periodensex entscheidest, bleibt natürlich ganz dir überlassen. Viele Frauen haben währenddessen gar nicht wirklich Lust auf Sex – viele andere aber umso mehr, was damit zusammenhängen kann, dass die Hormone Östrogen und Testosteron wieder ansteigen. Beides ist okay! Und mit deinen Dates oder deinem Partner darüber zu sprechen, sowieso. Glücklicherweise zeigt die Umfrage von Bumble und Clue einen sehr positiven Trend – nicht nur in der jüngeren Generation: 44 Prozent der Frauen ist es wichtig, sich zukünftig mit ihren Partner*innen über ihre Menstruation und Periodensex auszutauschen. Unter den Gen-Z-Frauen sind es sogar 61 Prozent und unter den Gen-Z-Männern 51 Prozent. Von denjenigen, die dies bereits tun, berichten 66 Prozent, dass sie durch Gespräche über ihre Periode eine tiefere Verbindung zu ihrem Partner oder ihrer Partnerin spüren.

Aber wie spricht man denn nun am besten über Periodensex? Diese drei Tipps von Dr. Cornelia Hainer können helfen, das vermeintliche Tabu zu durchbrechen:

  1. Weg mit der „Erdbeerwoche“: Solche und ähnliche Umschreibungen brauchen wir nicht – das gilt für Menstruierende genauso wie für alle anderen. Wenn wir etwas nicht beim Namen nennen, verstärken wir den Eindruck, uns dafür schämen oder es verstecken zu müssen. Der natürliche Gebrauch der korrekten Begriffe „Periode“ und „Menstruation“ hilft dabei, sie in alltäglichen Gesprächen und zwischenmenschlichen Beziehungen zu etwas Selbstverständlichem zu machen.
  2. Geteilter Zyklus, volles Verständnis: Das Interesse nicht-menstruierender Personen am Zyklus menstruierender Personen kann die zwischenmenschliche Nähe und Verbundenheit stärken. So kann das Teilen der eigenen Zyklusinformation ein gemeinsames Verständnis für die körperlichen und mentalen Veränderungen während des Zyklus und die damit potenziell einhergehenden veränderten Bedürfnisse nach Nähe und Intimität fördern. Dies erleichtert wiederum den Einstieg in Gespräche über die persönlichen Wünsche und Einstellungen in Bezug auf Periodensex.
  3. Fragen statt annehmen: In den Austausch mit Neugier statt Annahmen zu gehen, schafft einen sicheren Raum und fördert den offenen Austausch. Das gilt auch, bzw. gerade dann, wenn die Themen zunächst unangenehm wirken. Wir alle kommen aus unterschiedlichen Kontexten und Hintergründen. Da hilft es, die persönlichen Einflüsse und Erfahrungen hinter den jeweiligen Perspektiven kennen und verstehen zu lernen. Eine gute Technik kann es sein, dem Gegenüber offene Fragen mit Empathie und Neugier zu stellen wie „Was wurde dir in deiner Kindheit und Jugend über das Thema Menstruation beigebracht?“ oder „Gibt es etwas, was dir in dem Zusammenhang unangenehm ist, zu besprechen?“. Das Interesse an der persönlichen Geschichte des anderen kann die Basis für eine tiefere Verbindung und gegenseitiges Verständnis legen.

Wie Periodensex wirklich ist, haben acht Frauen übrigens hier verraten.

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Was sollte man beim Sex während der Periode beachten?

  • Verhütung: Seine Periode zu haben, bedeutet nicht, dass man nicht schwanger werden kann. Die fruchtbaren Tage fallen zwar nicht mit der Menstruation zusammen, können bei kurzen Zyklen aber sehr nah beieinander liegen. Und da Spermien bis zu fünf Tage in der Gebärmutter überleben können und auch dann noch imstande sind, eine Eizelle zu befruchten, solltest du beim Periodensex unbedingt an Verhütung denken.
  • Schutz vor Infektionen: Und damit meinen wir nicht nur Geschlechtskrankheiten oder übertragbaren Infektionen wie HIV, die durch das Menstruationsblut schneller übertragen werden. Da der Muttermund während der Periode leicht geöffnet ist, können auch Keime schneller in die Gebärmutter eintreten. Außerdem verändert sich durch das Periodenblut der pH-Wert der Vagina, was es Bakterien und Hefepilze einfacher macht, sich zu vermehren. Ein Kondom zu benutzen, ist also nicht nur in Sachen Verhütung eine gute Idee.
  • Periodenprodukte: Tampons und Menstruationstassen müssen vor dem Sex unbedingt entfernt werden. Es gibt allerdings auch Produkte, die währenddessen in deiner Vagina bleiben können und somit verhindern, dass Blut austritt. Hast du schon mal von einer Menstruationsscheibe gehört? Hier erfährst du, was sich dahinter verbirgt und wie das Ganze funktioniert. Auch Soft Tampons können beim Sex während der Periode in der Vagina bleiben.
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