Psychologie: Kennst du diese 11 Sätze? Dann fehlt in deiner Beziehung der Respekt

„Das verstehst du sowieso nicht.“

Dieser Satz ist eine subtile Form der Abwertung. Wer so spricht, stellt sich selbst über den Partner oder die Partnerin und spricht dem Gegenüber die Fähigkeit ab, (komplexe) Sachverhalte zu verstehen. Dahinter steckt oft der Versuch, die eigene Position zu erhöhen, indem man das Gegenüber kleiner macht. In einer respektvollen Beziehung nimmt man sich stattdessen die Zeit, Dinge zu erklären und gemeinsam zu verstehen.

„Das ist bei dir ja nichts Neues.“

Eine solche Aussage zeigt, dass negative Verhaltensweisen oder Eigenschaften bereits fest mit der Person verknüpft werden. Statt einzelne Situationen zu besprechen, wird verallgemeinert und dem Gegenüber vermittelt, dass eine Veränderung ohnehin nicht zu erwarten sei. Das ist nicht nur respektlos, sondern nimmt auch die Motivation, an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.

„Mein*e Ex hat das besser gemacht.“

Vergleiche mit früheren Beziehungen sind ein klares Zeichen mangelnden Respekts. Sie verletzen nicht nur die Gefühle des Partners bzw. der Partnerin, sondern zeigen auch, dass die aktuelle Beziehung nicht als eigenständig und wertvoll anerkannt wird. In einer respektvollen Partnerschaft werden Wünsche direkt und konstruktiv kommuniziert, ohne Vergleiche zu ziehen.

„Ist mir egal, mach’ doch was du willst.“

Diese scheinbar neutrale Aussage trieft nur so vor passiver Aggression. Sie signalisiert nicht nur Desinteresse an den Bedürfnissen und Gefühlen des Gegenübers, sondern auch eine Form des emotionalen Rückzugs. In einer respektvollen Beziehung bleiben beide Partner*innen im Dialog und zeigen ehrliches Interesse an der Meinung des anderen.

„Du reagierst total über.“

Mit solchen Sätzen werden die Gefühle des Partners oder der Partnerin nicht ernst genommen, sondern als übertrieben oder irrational abgestempelt. Das ist eine Form der Entwertung, die in einer respektvollen Beziehung keinen Platz hat. Auch wenn man die Gefühle des anderen nicht teilt, sollten sie gehört und ernst genommen werden.

„Ich hab’s dir doch schon hundertmal erklärt.“

Dieser Satz transportiert Ungeduld und Überlegenheit. Er impliziert, dass mit dem Partner oder der Partnerin etwas nicht stimmt, wenn er oder sie etwas noch nicht verstanden hat. In einer respektvollen Beziehung nehmen wir Rücksicht auf unterschiedliche Perspektiven und Verständnisweisen – und erklären Dinge auch ein weiteres Mal, wenn es nötig ist.

Im Video zeigen wir dir, wie ihr auch im Streit respektvoll miteinander umgeht.

„Das kannst du jemand anderem erzählen.“

Mit dieser Aussage wird die Glaubwürdigkeit des Partners oder der Partnerin grundsätzlich infrage gestellt. Sie impliziert nicht nur, dass man die aktuelle Aussage für eine Lüge hält, sondern auch, dass man dem Gegenüber generell misstraut. In einer respektvollen Beziehung ist Vertrauen die Basis – auch wenn man mal unterschiedliche Sichtweisen auf eine Situation hat. Woran du erkennst, dass in deiner Beziehung das Vertrauen fehlt, kannst du hier nachlesen.

„Bist du zu blöd dafür, oder was?“

Direkte Beleidigungen der Intelligenz sind eine besonders aggressive Form der Respektlosigkeit. Sie zielen darauf ab, das Gegenüber zu demütigen und bloßzustellen. Auch wenn solche Aussagen oft im Affekt fallen – sie sind niemals akzeptabel und können das Vertrauen in einer Beziehung nachhaltig zerstören.

„Das kannst du mit deiner Figur eh nicht tragen.“

Körperbezogene Kritik ist besonders verletzend, weil sie oft an ohnehin vorhandene Unsicherheiten anknüpft. Solche Bemerkungen sind keine Fürsorge, sondern eine Form der Kontrolle und des Bodyshaming. Sie haben in einer liebevollen Beziehung absolut keinen Platz.

„Wie auch immer.“

Dieser kurze Satz mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, ist aber eine subtile Form der Gesprächsverweigerung. Wer das sagt, signalisiert dem Gegenüber: Was du sagst, ist mir eigentlich egal und ich will mich damit gar nicht weiter auseinandersetzen. Es ist eine Form der emotionalen Distanzierung, die besonders dann verletzt, wenn der Partner oder die Partnerin gerade etwas Wichtiges mitteilen möchte. In einer respektvollen Beziehung bleiben beide im Dialog, auch wenn die Themen manchmal unangenehm sind.

„Wenn es dir nicht passt, kannst du ja gehen.“

Diese Aussage ist oft der ultimative Ausdruck von fehlendem Respekt in einer Beziehung. Sie kommuniziert nicht nur Gleichgültigkeit gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen des Partners oder der Partnerin, sondern stellt auch die gesamte Beziehung infrage. Statt gemeinsam an Problemen zu arbeiten, wird dem Gegenüber die Tür gewiesen. Dieser Satz wird besonders häufig als Machtdemonstration eingesetzt, um Diskussionen im Keim zu ersticken. In einer gesunden Beziehung wird stattdessen auch bei Meinungsverschiedenheiten nach gemeinsamen Lösungen gesucht.

Respektlose Kommunikation kann sich auf verschiedene Arten in eine Beziehung einschleichen – von subtilen Bemerkungen bis hin zu offenen Beleidigungen. Erkennst du einige der genannten Sätze in deiner Beziehung wieder, ist das ein wichtiges Warnsignal, das du ernst nehmen solltest. Der erste Schritt ist, diese Muster bewusst wahrzunehmen und anzusprechen. Eine respektvolle Kommunikation kann wieder erlernt werden, wenn beide Partner*innen dazu bereit sind. Achtet gemeinsam auf eure Wortwahl und entwickelt neue, wertschätzende Wege, Kritik und Wünsche zu äußern. Auch in schwierigen Momenten sollte die Würde des anderen gewahrt bleiben.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn regelmäßig beleidigende Aussagen über Aussehen, Intelligenz oder andere persönliche Merkmale fallen. Niemand hat das Recht, dich durch Worte zu verletzen oder kleinzumachen. Eine gesunde Beziehung basiert auf gegenseitigem Respekt – und den kannst du auch für dich einfordern.

Auch kontrollierende Verhaltensweisen sind tückisch, weil sie sich anfangs oft als Fürsorge oder besonderes Interesse tarnen. Hier erfährst du, bei welchen Anzeichen deine Alarmglocken schrillen sollten.