Wonach sich Alleinerziehende oft am meisten sehnen? Eine Partnerschaft und viel Liebe. Doch genau die zu finden, ist gar nicht so einfach, wie eine neue Parship-Studie zeigt. Worauf es Alleinerziehenden beim Dating besonders ankommt und warum es für sie nicht leicht ist, ihren Mr. oder ihre Mrs. Right zu finden.
Dating ist für Alleinerziehende alles andere als ein Spaziergang im Park. Es ist ein Spagat zwischen dem Wunsch nach Nähe und Zuneigung und der Verantwortung für Kinder, die Alleinerziehende – wie der Name schon sagt – alleine wuppen müssen. Sie jonglieren mit Terminen, Tränen, Windeln und der Sehnsucht nach einem Menschen, der ihn versteht und wertschätzt.
Kein Wunder also, dass die Studie, an der 632 Parship-Mitglieder teilnahmen, deutlich zeigt: Dating für Alleinerziehende ist anders! Denn es ist nicht einfach nur ein Treffen mit einer neuen Person, sondern ein komplexes Unterfangen, bei dem die Kinder eine zentrale Rolle spielen – was btw völlig okay, aber eben nicht einfach ist.
Die größte Herausforderung: Die Vereinbarkeit von allem
Für über 86 Prozent der befragten Alleinerziehenden mit Kleinkindern ist Dating ein wahrer Balanceakt. Sie kämpfen mit dem Spagat zwischen eigenen Bedürfnissen und der Verantwortung für ihre Sprösslinge. Die eigenen Interessen und Bedürfnisse unter einen Hut mit denen der Kinder zu bekommen – das ist eine tägliche Herausforderung, die sich im Dating noch verstärkt. Vor allem für Eltern von Kindern unter drei Jahren ist dies ein besonders großer Stresstest.
„Das Dating als alleinerziehender Single kann Herausforderungen mit sich bringen. Schließlich geht es nicht nur darum, eine romantische Beziehung für sich selbst zu finden, sondern auch jemanden, der oder die verständnisvoll auf die Kinder reagiert“, bestätigt Paartherapeut, Single-Coach und Parship Studienbegleiter Eric Hegmann. Sein Tipp: „Single-Eltern sollten ihre Bedürfnisse und Erwartungen an das Gegenüber klar kommunizieren.“
Aber es gibt zum Glück Licht am Ende des Tunnels! Denn die Studie zeigt auch: Mit zunehmendem Alter der Kinder entspannt sich die Situation. Bei Kindern über 20 Jahren sehen nur noch 20 Prozent der Alleinerziehenden ein Problem in der Vereinbarkeit von Partnersuche und Kinderbetreuung.
Kinder als Teil des Dating-Prozesses?
Eine überraschende Erkenntnis der Studie ist die signifikante Rolle, die Kinder im Datingprozess einnehmen. Ein Drittel der Alleinerziehenden befragt die Kinder aktiv bei der Partnerwahl um Rat! Sie lassen sie mitentscheiden, ob ein neuer Partner ins Familienleben passt oder nicht. Ein weiteres Drittel räumt seinen Kindern sogar ein Vetorecht ein. Für Alleinerziehende ist demnach klar: Die neue Partnerschaft muss in das bestehende Leben und den Alltag passen, nicht umgekehrt. Für zwei Drittel der Befragten haben die Kinder absolute Priorität.
Stella Schultner, Love-Coachin und Mitglied im Parship Expert*innenteam, teilt diese Meinung nicht nur, sie empfindet sie auch als essenziell: „Beim Dating als alleinerziehende*r Mutter oder Vater ist es wichtig, die Bedürfnisse und Gefühle der Kinder angemessen zu berücksichtigen. Ihre Meinung sollte respektiert und gehört werden. Schließlich möchten sie sich mit der neuen Person in der Familie auch wohlfühlen. Dabei hilft es, mit den Kindern offen und ehrlich über das Thema Dating zu kommunizieren und den Prozess des Kennenlernens langsam anzugehen.“
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Offene Kommunikation ist das A und O
Die Studie zeigt ganz klar, wie wichtig es Alleinerziehenden ist, von Anfang an offen und ehrlich zu kommunizieren. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Befragten finden, dass man bereits vor dem ersten Date über seine Kinder sprechen und sie nicht etwa verheimlichen sollte. Natürlich gibt es aber auch da Unterschiede. Eltern älterer Kinder (16-20 Jahre) sind beispielsweise oft eher etwas zurückhaltender als jene mit jüngeren Kindern. Die Botschaft ist trotzdem klar: Ehrlich währt am längsten. Verschwiegen wurde die Elternschaft laut Studie nur von zwei Prozent der Befragten.
Worauf kommt es Alleinerziehenden an?
Die Studie wirft auch ein interessantes Licht auf die Bedürfnisse Alleinerziehender in einer Partnerschaft. Es geht nicht nur um Romantik und Schmetterlinge im Bauch, sondern vor allem um emotionale (64 Prozent) und körperliche Nähe (61 Prozent). Frauen legen mit 66 Prozent dabei etwas mehr Wert auf gefühlsbetonte Beziehungen, während Männer mit 70 Prozent die körperliche Nähe etwas stärker betonen.
Der oder die Neue soll kein Ersatz, sondern eine Ergänzung sein
Viele Alleinerziehende haben eine klare Vorstellung davon, was sie sich von einem Partner oder einer Partnerin wünschen und das scheint – bis auf eine kleine zweiprozentige Ausnahme von Eltern mit Kindern unter drei Jahren – kein Vater- bzw. Mutter-Ersatz zu sein. Zwei Drittel der alleinerziehenden Singles (67 Prozent) suchen stattdessen eine liebevolle, aufgeschlossene Person, die ein harmonisches, freundschaftliches Verhältnis zu ihren Kindern aufbaut. Wenn genau das doch bloß ein bisschen einfacher wäre!