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Die Tür ist ins Schloss gefallen – jetzt ist er weg. Er hat die letzten Sachen abgeholt, das letzte Wort ist gesprochen, an einen letzten Kuss ist gar nicht mehr zu denken. Liebeskummer zeigt sein Gesicht stets kalt und nackt und es ist nie besonders schön. Wenn die Liebe geht, dann fängt der Kampf oft erst richtig an. Denn wer warst Du eigentlich vorher? Wer bist Du jetzt und wer willst Du irgendwann einmal sein? Und welchen Sinn hat das alles?

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Wenn das dann geschehen ist, kann das Loch, in das Du fällst, tiefschwarz sein: Liebeskummer ist alles, aber nicht leicht. Für den Betroffenen ist Liebeskummer ein persönliches Armaggeddon: Er fühlt sich immer unfassbar schrecklich an, immer einzigartig, wie etwas, das noch niemand anderem auf der Welt passiert ist, und trotzdem sind es immer die gleichen Lösungen, die gleichen Aufmunterungsversuche, die gleichen Sprüche, mit denen der Liebeskummer-Patient geplagt wird. Tatsächlich ist der Begriff „Herzschmerz“ mehr als eine bloße Floskel, denn Liebeskummer hat eindeutig auch physische Auswirkungen: So wird etwa im Gehirn ein deutlicher Rückgang der Serotoninproduktion verzeichnet, der Grund dafür, dass Liebeskummer so traurig macht. Die chemischen Prozesse, die außerdem im Gehirn ablaufen, sind vergleichbar mit denen bei Menschen, die einen Drogenentzug durchlaufen.

Liebeskummer – Was schon Oma wusste

„Andere Mütter haben auch schöne Söhne!“, „Die Zeit heilt alle Wunden“ oder wahlweise auch „Kopf hoch!“ – es sind immer wieder die gleichen Allgemeinplätze, die einem bei Liebeskummer hilflos entgegengestreckt werden. Das Schlimmste daran: Sie sind auch noch alle wahr. Spätestens, wenn Du mehr als einmal durch das Liebeskummer Tal gegangen bist, weißt Du um die wohltuende Wirkung der Zeit, sobald das erste halbe Jahr ins Land gestrichen ist. Oder wie schön es ist, das erste Mal richtig herzlich und frei zu lachen und wirklich nicht mehr an den Liebeskummer zu denken. Und wie unfassbar befreiend es ist, nach einem schlimmen Liebeskummer endlich wieder Schmetterlinge im Bauch zu haben. All das sind Momente, die den hilflosen Liebeskummer-Floskeln dann eben doch Recht geben. Also: Ein Hoch auf Omas Weisheiten – auch, wenn es bei akutem Liebeskummer schwer fällt, ihnen Gehör zu schenken…

Liebeskummer: Ein Hoch auf beste Freundinnen!

Ebenso hilflos wie Omas Weisheiten werden vermutlich die Versuche Deiner Freundinnen sein, Dich in Deinem Liebeskummer aufzumuntern. Macht nichts – geh trotzdem drauf ein! So wenig Dir vielleicht auch gerade nach Kino oder Kaffeetrinken zumute ist, oft sieht die Welt ganz anders aus, wenn man sich einmal aufgerafft hat. Lass Dich einfach von Deinen Mädels ein bisschen mitziehen! Auch bei Liebeskummer ist der erste Schritt zum Erfolg manchmal, einfach so zu tun, als ob: Wer lange genug lächelt, fühlt sich irgendwann wirklich besser. Also: Brust raus, Kopf hoch und auf ins Gewühl! Du musst ja nicht gleich die Spaßbombe Nummer eins in Eurer Clique sein, aber vergrab Dich nicht die ganze Zeit zuhause – davon wird der Liebeskummer nämlich nicht besser. Und wer weiß, auch wenn Du es Dir jetzt noch nicht vorstellen kannst, vielleicht steht schneller als Du denkst jemand vor Dir, der Dich allen Liebeskummer vergessen lässt!

Liebeskummer – Schnee von gestern?!

Leider ist Liebeskummer nicht nur ein besonders schmerzhaftes, sondern auch ein überaus tückisches Leiden – denn Liebeskummer tritt in Schüben auf. So kann es leider passieren, dass Du Dich längst auf der sicheren Seite wähnst und glaubst, Deinen Liebeskummer bereits überstanden zu haben, und plötzlich reicht ein Lied, ein Duft oder einfach eine Situation, die Dich daran erinnert, wie glücklich Ihr zusammen wart – und schon fühlst Du Dich, als sei Dein Herz erst gestern zerbrochen. Das kann ernüchternd und bitter sein. Aber tröste Dich: Von Mal zu Mal werden diese Schübe weniger schlimm und irgendwann kommt der Tag, an dem Du mit dem sicheren Gefühl aufwachst: Jetzt ist der Liebeskummer wirklich vorbei.

Liebeskummer ist immer einzigartig, schrecklich und unfassbar schmerzhaft – alles andere wäre schlichtweg gelogen. Die gute Nachricht: Oma hat recht – Liebeskummer geht vorbei. Auch wenn Du es nicht mehr hören kannst und der festen Überzeugung bist, dass die Welt nie mehr sein wird wie zuvor: Vielleicht wird sie eines Tages sogar besser.

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