Du bist so richtig verliebt (Anzeichen sind zum Beispiel diese!) und willst das deinem Schwarm möglichst romantisch mitteilen? Vielleicht bist du auch heimlich verliebt oder hast eine heimliche Affäre, die sich gerade zu mehr entwickelt. Oder sind dein Partner und du schon länger zusammen und du willst deinem Schatz eine Überraschung bereiten und ihm sagen, wie sehr du ihn liebst? Dann haben wir hier genau das Richtige für dich: Ein paar wunderbare Liebesgedichte, die deine Gefühle perfekt zum Ausdruck bringen.
- 1.Liebesgedichte für ihn oder einfach nur für dich
- 2.Das sind die 8 schönsten Liebesgedichte
- 2.1.Joseph von Eichendorff (1788-1857): „Glück“
- 2.2.Heiner Müller (1929-1995): „Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen“
- 2.3.Christian Morgenstern (1871-1914): „Es ist Nacht“
- 2.4.Novalis (1772-1801): „Ich sehe dich...“
- 2.5.Else Lasker-Schüler (1869-1945): „Senna Hoy“
- 2.6.Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Nähe des Geliebten“
- 2.7.William Shakespeare (1564-1616): Passage aus „Hamlet“
- 2.8.Matthias Claudius (1740-1815): „Die Liebe“
Im Multimedia-Zeitalter, in dem fast jeder über Smartphone, Computer und Tablet verfügt, scheinen Liebesgedichte fast schon unzeitgemäß. Doch wer sich einmal auf die bewegenden Texte berühmter Dichter wie Theodor Storm, Johann Wolfgang von Goethe oder Rainer Maria Rilke eingelassen hat, kann sich dem Zauber von Liebeslyrik nur schwer entziehen: Ein schönes Liebesgedicht hat seine ganz eigene Kraft.
Noch mehr Liebesgedichte findest du zum Beispiel in diesem Buch:
Liebesgedichte für ihn oder einfach nur für dich
Welches Liebesgedicht dich gerade berührt, hängt natürlich davon ab, wie du dich gerade fühlst, in welcher Lebens- und vor allem Liebeslage du gerade bist: Wer sich gerade voller Sehnsucht nach einer unerfüllten Liebe verzehrt, findet sich in einem ganz anderen Liebesgedicht wieder, als jemand, der gerade frisch verliebt ist. Oft kann ein Liebesgedicht auch ein Weg sein, um eine Botschaft zu transportieren, Gefühle zu offenbaren, das eigene Herz auszuschütten. Dann ist Multimedia allerdings abgemeldet: Ein Liebesgedicht verdient auch eine adäquate Umgebung, sollte also möglichst handgeschrieben und schön gestaltet sein – schließlich ist ein Liebesgedicht etwas anderes als eine WhatsApp-Nachricht!
Falls du noch auf der Suche nach dem richtigen Liebesgedicht bist, sei es um vor dich hinzuträumen, darin zu versinken, oder um es jemandem zu schicken (warum sollten nur Männer um Frauen buhlen, es geht schließlich auch andersrum!), haben wir für dich eine kleine, aber feine Auswahl besonders schöner Liebesgedichte zusammengestellt. Vielleicht inspirieren sie dich ja auch dazu, ein Gedicht selbst zu schreiben!
Das sind die 8 schönsten Liebesgedichte
Joseph von Eichendorff (1788-1857): „Glück“
Das erste Liebesgedicht ist besonders schön für frisch verliebte Paare und, zugegeben, etwas schnulzig. Versteck es doch heimlich unter seinem Kopfkissen oder in seiner Jackentasche. Du wirst sehen: er wird sich bestimmt darüber freuen und dir das auch zeigen!
„Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum, dass ich's verhehle
So glücklich bin ich.
Rings Menschen sich drehen
Und sprechen gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -
Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit herrlich die Welt!
Gepresst bricht die Freude
Durch Riegel und Schloss,
Fort über die Heide!
Ach, hätt ich ein Ross! -
Und frag ich und sinn ich,
Wie so mir geschehn?: -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut sehn.“
Heiner Müller (1929-1995): „Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen“
Dieses Liebesgedicht gefällt uns so gut, weil es einfach grundehrlich ist. Wer sagt, dass Liebeslyrik immer schnulzig sein muss?
„Ich kann dir die Welt nicht zu Füssen legen
Sie gehört mir nicht.
Ich werde dir keinen Stern pflücken:
Ich habe kein Geld für Blumen und keine Zeit
Verse zu machen nur für dich: Mein Leben
wird so und so zu knapp sein für ein ganzes.
Wenn ich dir sage: für dich werd ich alles tun
werde ich dir eine Lüge sagen. (Du weisst es)
Ich liebe dich mit meiner ganzen Liebe.“
Nicht immer geht die Liebe gut aus, doch auch Liebeskummer bietet Stoff für tolle Gedichte. Wie du ihn überwinden kannst, erfährst du im Video:
Christian Morgenstern (1871-1914): „Es ist Nacht“
„Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.
Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.
Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt auf dem Grund
seines ewigen Du.“
Novalis (1772-1801): „Ich sehe dich...“
Die Romantiker wussten eben, wie man ein Liebesgedicht treffend und poetisch auf den Punkt bringt...
„Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
Doch keins von allen kann dich schildern,
Wie meine Seele dich erblickt.
Ich weiß nur, dass der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht,
Und ein unnennbar süßer Himmel
Mir ewig im Gemüte steht.“
Else Lasker-Schüler (1869-1945): „Senna Hoy“
„Wenn du sprichst,
Wacht mein buntes Herz auf.
Alle Vögel üben sich
Auf deinen Lippen.
Immerblau streut deine Stimme
Über den Weg;
Wo du erzählst, wird Himmel.
Deine Worte sind aus Lied geformt
Ich traure, wenn du schweigst.
Singen hängt überall an dir -
Wie du wohl träumen magst?“
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Nähe des Geliebten“
Wenn einer Experte in Sachen Liebesgedicht war, dann sicher der gute, alte Goethe. Dieses Liebesgedicht lässt jedenfalls keine Fragen offen:
„Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Wege Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh` ich oft zu lauschen, Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten die Sterne. O wärst du da!“
William Shakespeare (1564-1616): Passage aus „Hamlet“
„Zweifle an der Sonne Klarheit,
Zweifle an der Sterne Licht,
Zweifl’, ob lügen kann die Wahrheit,
Nur an meiner Liebe nicht.“
Matthias Claudius (1740-1815): „Die Liebe“
„Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel
Und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel
Und schlägt sie ewiglich.“
Hast du ein Liebesgedicht, das dein absoluter Liebling ist, in unserer Liste aber noch fehlt? Schreibe es uns doch gerne in den Kommentaren! Schöne Songtexte können übrigens auch wunderbar inspirierend sein und deine Gefühle auf den Punkt bringen.
Bildquelle: iStock/AEyZRiO, iStock/Slonme, iStock/ksushsh