Streit gehört zu jeder Liebesbeziehung dazu und kann sogar förderlich für eure Bindung sein – Konflikte immer zu vermeiden, kann euch sogar schaden. Es gibt jedoch einige Auseinandersetzungen, die typischerweise in den meisten Partnerschaften vorkommen, aber einfach nicht sein müssen. Wir zeigen dir, wie du vier häufige Beziehungskonflikte durch richtige Kommunikation und Empathie für deinen Partner oder deine Partnerin lösen kannst.
Konflikt #1: Finanzen
Insbesondere wenn ihr verheiratet seid oder zusammenwohnt und eine gemeinsame Haushaltskasse führt, wird Geld zum Streitpunkt. Während man am Anfang einer Beziehung vielleicht noch großzügiger war, werden Ausgaben in den meisten Beziehungen früher oder später zu einem emotional aufgeladenen Thema. Wie viel Geld kann jeder für eigene Bedürfnisse ausgeben? Kannst du dein Geld eigennützig für teure Schuhe ausgeben, während er auf euren gemeinsamen Urlaub spart? Die Art, wie du dein Budget verwaltest, kann deinem Partner oder deiner Partnerin schnell das Gefühl geben, dass dir gemeinsame Unternehmungen weniger wichtig sind als ihm oder ihr.
So lässt sich der Konflikt lösen:
Viele Streitereien um Geld gehen eigentlich gar nicht wirklich um den reinen Geldwert, sondern um unterschwellige Unsicherheiten. Versucht beim nächsten Konflikt über eure Finanzen zu ergründen, worum es wirklich geht. Hat dein Partner vielleicht generell das Gefühl, dass dir eure Beziehung nicht wichtig ist? Oder habt ihr aufgrund eurer Erziehung jeweils einfach einen ganz anderen Bezug zu Geld? Auch wenn niemand gerne über diese Themen spricht, kann es sinnvoll sein, ungefähr festzulegen, welche finanziellen Freiheiten ihr für eure eigenen Bedürfnisse habt und wie viel ihr für gemeinsame Ausgaben zur Seite legt.
Konflikt #2: Haushalt
Es mag zwar auch Fälle in heterosexuellen Beziehungen geben, in denen der Mann ein Ordnungsfanatiker und die Frau ein kleiner Messi ist, viel häufiger ist es aber umgekehrt. Viele Männer scheinen in ihrer Kindheit nicht dazu erzogen worden zu sein, im Haushalt auch mal mitzuhelfen. Da wird dann höchstens mal auf Nachfrage der Müll runtergebracht, aber selbstständig mit anzupacken, kommt manchen Männern in Beziehungen einfach nicht in den Sinn. Dass dich das dann frustriert und du auch keine Lust hast, ihn ständig auf seine Pflichten im Haushalt hinzuweisen, ist völlig nachvollziehbar. Diese Situation einfach hinzunehmen, weil er sich noch dazu dumm anstellt, kann natürlich keine Lösung sein.
So lässt sich der Konflikt lösen:
Oft entstehen Konflikte, wenn der Mann in einer Beziehung kein so großes Ordnungs- und Hygienebedürfnis hat wie seine Partnerin. Wenn er dann etwas im Haushalt erledigt, fühlt es sich so an, als würde er dir einen Gefallen tun, anstatt dass er dies als einen Beitrag für eure gemeinsame Wohnung ansieht. Bemängelst du dann, dass er mehr machen könnte, fühlt er sich zu Unrecht kritisiert. Versucht also mal aufzulisten, was ihr jeweils alles im Haushalt erledigt. Vermutlich ist ihm nicht bewusst, wie viel Arbeit du investieren musst, um den Status quo zu erhalten. Wenn er schwarz auf weiß sieht, was du alles erledigst, wird er sich hoffentlich einsichtig zeigen.
Konflikt #3: Arbeitsstress landet zu Hause
Das Berufsleben kann ganz schön vereinnahmend sein. Kein Wunder, denn bei einer Vollzeitbeschäftigung verbringt man die meiste Zeit seiner Woche mit den Kolleg*innen und kann auch nach Feierabend nicht immer so schnell auf Privatleben umswitchen. Wenn ihr beide berufstätig seid, kann es passieren, dass ihr euren Arbeitsstress abends aneinander auslasst. Schließlich könnt ihr euch voreinander mehr gehen lassen als vor euren Kolleg*innen. So bekommt dein Partner oder deine Partnerin schnell mal all den Frust ab, den du wohl besser konstruktiv an deiner Chefin oder deinem Chef ausgelassen hättest.
So lässt sich der Konflikt lösen:
Versucht, mehr Bewusstsein für eure gemeinsame Feierabendroutine zu schaffen. Das können gemeinsame Mahlzeiten sein, die ihr am Tisch und nicht schweigend vor dem Fernseher einnehmt oder auch andere kleine Rituale. Manche Paare haben es sich zum Beispiel zur Angewohnheit gemacht, sich nach einem Arbeitstag zur Begrüßung zwei bis vier Minuten lang zu umarmen, tief einzuatmen und zu entspannen. Ein solches Ritual kann den Übergang vom Arbeitstag zum Privatleben symbolisieren und es einfacher machen, abzuschalten. Danach habt ihr beide die Möglichkeit, euch über Stresssituationen auf der Arbeit in Ruhe zu unterhalten. Wenn ihr dann fertig seid, sind Arbeitsthemen tabu und ihr könnt zum angenehmen Teil des Abends übergehen.
Konflikt #4: Zu viel am Smartphone
Nicht nur in Gruppen von Freunden passiert es, dass bei Treffen alle nur auf ihre Smartphones starren und kaum miteinander reden. Es kann sich auch negativ auf deine Beziehung auswirken, wenn einer von euch oder ihr beide ständig eure Social Media-Feeds und Whatsapp-Nachrichten checkt. Vielleicht sitzt ihr währenddessen nebeneinander oder kuschelt sogar, doch eigentlich seid ihr beide mit dem Kopf irgendwo anders. Hat dein Partner oder deine Partnerin dich schon des Öfteren dazu aufgefordert, doch bitte mal dein Handy wegzulegen? Oder hast du das Gefühl, dass ihr kaum noch miteinander redet? Dann gibt es dringenden Handlungsbedarf!
So lässt sich der Konflikt lösen:
Beobachte die nächsten Tage selbst, wie oft ihr beide zu euren Smartphones greift, in welchen Situationen das passiert und wie viel ihr wirklich miteinander redet. Geht deine Partnerin oder dein Partner durch die Ablenkung heiklen Gesprächen aus dem Weg? Hast du das Gefühl, dass dein Instagram-Feed spannender ist, als das, was dir dein Partner oder deine Partnerin erzählen könnte? Womöglich habt ihr euch beide viel zu sehr daran gewöhnt, ständig erreichbar zu sein und alle Benachrichtigungen sofort zu checken. Versucht vielleicht mal, eure Smartphones künftig am Abend auf lautlos zu schalten oder euer Schlafzimmer zur internetfreien Zone zu erklären. Das kann nicht nur für eure Beziehung, sondern auch für euren erholsamen Schlaf förderlich sein und sogar dabei helfen, abzunehmen.
So streitet ihr richtig
Selbst wenn ihr eure Konflikte anfänglich im ruhigen Ton ansprecht, kann der Versuch schnell in einem richtigen Streit enden. Wenn ihr diese Tipps beachtet, verhindert ihr beim nächsten Mal eine Eskalation.