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Eine Psychologin erklärt

Keine Lust auf den Valentinstag? Warum kleine Gesten zwischendurch eh so viel mehr wert sind

Frau küsst Mann auf die Stirn
© Pexels/ Dmitriy Ganin

Am 14. Februar ist wieder mal Valentinstag. Das Fest der Liebe, das doch bitte auch im großen Stil gefeiert werden soll. Zumindest fühlt man sich von den ganzen rosaroten Herzchen und Valentinstag-Aktionen, die einem überall entgegenspringen, ja doch irgendwie dazu gedrängt, sich auch etwas Großes für seinen Herzmenschen einfallen zu lassen. Aber muss es das immer sein: groß? Oder zählen nicht viel mehr die kleinen Gesten zwischendurch? Wir haben mit einer Expertin gesprochen.

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Also eines direkt mal vorweg: Wenn du Bock hast, die Romantik am Valentinstag hochleben zu lassen und das volle Programm durchzuziehen – von schickem Candle-Light-Dinner über ein Rosenmeer im Schlafzimmer bis hin zu vielen weiteren romantischen Gesten – dann ist das natürlich vollkommen okay. Wir lieben Romantik! Laut einer aktuellen Umfrage von Bumble bezeichnet sich sogar über die Hälfte der Frauen (52 %) als absolut romantischen und riesigen Fan der Liebe. Aber muss es deswegen direkt die totale Romantik-Keule sein?

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Nope, ganz im Gegenteil, wie uns auch Dipl. Psychologin und Bumble-Expertin Nicole Engel im Interview verraten hat: „Anstatt auf große Gesten zu setzen, steht 2025 [...] die ‚Mikro-Romantik‘ im Fokus – das Ausdrücken von Gefühlen durch kleine, aber bedeutungsvolle Gesten. Für 86 % der Singles ist dies eine moderne Art, Liebe zu zeigen.“ Und das macht auch absolut Sinn …

Warum kleine Gesten im Alltag so viel mehr zählen

Denn Nicole Engel erklärt uns: „Die kleinen Gesten im Alltag sind in einer Beziehung oft viel bedeutender, als man auf den ersten Blick denkt, denn sie spiegeln eine tiefe, innige Verbindung und starke Zuneigung zwischen den Partner*innen wider. Sie zeigen, dass man die andere Person nicht ‚nur‘ an fest definierten Tagen – wie dem Valentinstag – einmalig beachtet oder eher als Ego bestätigende Gesten (aus)nutzt, sondern im Alltag wahrnimmt, an sie denkt und sich kümmert. Diese scheinbar kleinen Handlungen tragen extrem dazu bei, gegenseitiges Vertrauen zu stärken und sehr viel Wertschätzung auszudrücken.“

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Wie sehen solche kleinen Gesten aus?

Wenn du dich jetzt fragst, was denn alles genau zu diesen „kleinen Gesten“ zählt, können wir nur sagen, dass das total individuell ist. Ob nun zum Beispiel „ein Lächeln am Morgen, eine motivierende Nachricht oder ein lustiges Meme zwischendurch“, wie die Bumble-Expertin unter anderem auch in unserem Interview aufzählt – kleine Aufmerksamkeiten können vieles sein.

Miriam Schell

Ein Partner, der zuhört? Festhalten!

Mir ist der Valentinstag eigentlich so ziemlich egal. Wenn man den Abend zusammen mit seinem Partner verbringt: nice! Wenn nicht: auch nicht schlimm! Was mir tatsächlich viel mehr bedeutet, sind kleine süße Aufmerksamkeiten, die sich hier und da vielleicht mal im Alltag einschleichen. Das kann ein „Ben&Jerry's“-Eis sein, das plötzlich im Gefrierschrank steht, nachdem ich es am Tag vorher beiläufig erwähnt habe ... eine Nachfrage, wenn ein wichtiger Termin anstand ... oder auch eine spontane Umarmung zwischendurch, die sagt „Ich bin froh, dass du da bist.“ Denn das sind doch die Dinge, die zeigen, dass dich eine Person wirklich wertschätzt und dass dir zugehört wird. Also JA zur Mikro-Romantik, die am Ende doch so viel größer und stärker ist als jeder geplante Liebes-Tag.

Miriam Schell
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Solche kleinen Aufmerksamkeiten sorgen nämlich dafür, „dass die andere Person sich gesehen und geliebt fühlt, ohne dass es immer große, dramatische Momente braucht“, erklärt Nicole Engel uns weiter. „In einer (angehenden) Beziehung ist es oft die Summe dieser kleinen Dinge, die langfristig Vertrauen festigen und Menschen emotional näherbringen.“

Tipp: Kenne die Sprache der Liebe deines Gegenübers

Laut der Expertin spielt auch die Sprache der Liebe in diesem Kontext eine große Rolle. Der amerikanische Paar- und Beziehungsberater Gary Chapman definiert hier fünf verschiedene Beziehungssprachen: Wertschätzung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft und Zärtlichkeit. Und natürlich ist es nicht nur wichtig zu wissen, welche Sprache der Liebe die bessere Hälfte so spricht, um sich darauf einstellen zu können, sondern auch die eigene Beziehungssprache „zu kennen und offen zu kommunizieren, statt darauf zu hoffen, dass der andere sie von selbst erkennt“, so Nicole Engel.

„Wer beispielsweise Wert auf Zweisamkeit legt, kann seinem Partner oder seiner Partnerin mitteilen, dass gemeinsame Erlebnisse ihn besonders glücklich machen. Diese Transparenz hilft nicht nur, Missverständnisse zu vermeiden, sondern stärkt auch das gegenseitige Verständnis und die emotionale Verbindung.“ Und klar, der Jackpot wäre es natürlich, wenn sich „die Partner*innen eine Liebessprache teilen“, weil das die Sache natürlich einfach(er) macht.

Mann und Frau schauen sich in die Augen
Kennst du die Sprache der Liebe deiner liebsten Person? (© Pexels/ Katerina Holmes)

Wie können Paare kleine Gesten mehr etablieren, ohne dass es zur Routine wird?

In allererster Linie kommt es laut der Expertin darauf an, dass die kleinen Aufmerksamkeiten „ehrlich gemeint sind und aus dem Herzen kommen“. Yes! Niemand hat schließlich Bock auf gezwungene Nettigkeiten – so wie sich die Dinge manchmal halt doch zum Valentinstag anfühlen ... wenn man das Gefühl bekommt, dass man jetzt romantisch werden muss, eben weil es dieser Tag „verlangt“.

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Doch zurück zu den kleinen Gesten. Denn wie verhindert man, dass sich diese nicht irgendwann plötzlich etwas routiniert anfühlen? Auch hier hat uns Nicole Engel drei wertvolle Tipps gegeben:

  1. Die innere Landkarte des anderen kennen: Liebevolle Handlungen entfalten ihre Wirkung besonders, wenn sie auf die aktuellen Bedürfnisse oder Wünsche des anderen abgestimmt sind – und diese können sich je nach Lebenssituation oder Stimmung ändern. Vielleicht befindet sich der andere gerade in einer herausfordernden, beruflichen Phase und freut sich dann eher über eine entspannte Playlist als über das Anspielen seines Lieblingssongs. Wer bewusst zuhört und sich an kleine, geäußerte Wünsche erinnert, zeigt damit besondere Wertschätzung. Wenn man unerwartet auf etwas eingeht, das der andere beiläufig erwähnt hat, fühlt es sich nicht wie Routine, sondern wie echte Aufmerksamkeit an.
  2. Variationen überlegen: Anstatt immer die gleiche Geste zu wiederholen (z.B. eine WhatsApp-Nachricht am Morgen), kann es erfrischend sein, ab und zu etwas Neues einzubringen. Eine handgeschriebene Notiz, eine kleine Karte mit einem liebevollen Spruch oder ein unerwartetes, symbolisches Geschenk – wie ein Kleeblatt oder eine gepflückte Blume – können eine willkommene Abwechslung für die genannte WhatsApp-Nachricht sein. Solche Variationen halten die Beziehung lebendig und zeigen, dass man sich aktiv Gedanken macht.
  3. Dankbarkeit & gemeinsame Werte leben: Aufmerksamkeiten und Gesten müssen nicht immer materiell oder mit Aufwand verbunden sein. Verlässlichkeit, Vertrauenswürdigkeit oder Pünktlichkeit können gelebte Werte sein, die dem anderen zu verstehen geben, dass er einem am Herzen liegt. Sich bewusst für Kleinigkeiten zu bedanken oder die Mühe des anderen wertzuschätzen – sei es für eine liebevolle Geste oder alltägliche Unterstützung – stärkt die Verbindung und sorgt dafür, dass sich niemand als selbstverständlich betrachtet fühlt. Gerade im Alltag sind es oft diese unscheinbaren Gesten, die eine Beziehung langfristig bereichern und festigen.

Also, du hast es gelesen! Es müssen nicht immer die großen Gesten sein (das Valentinstag-Tamtam kann man theoretisch also komplett skippen ;-) ) – es kommt stattdessen vielmehr auf die kleinen Gesten zwischendurch an. Denn auch wenn sie klein erscheinen mögen, sind sie in der Wirkung doch oft riesengroß.

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