Für die meisten Menschen ist eine Hochzeit der schönste Tag im Leben, voller Freude, Glück und Liebe. So sollte es zumindest sein. Doch was kommt danach? Während einige noch im Freudentaumel schweben und sich auf ihr „neues“ Leben freuen, blasen andere Trübsal und verspüren eine tiefe Leere. Wedding Blues nennt sich dieses Phänomen, das weit verbreitet ist. Erfahre hier mehr über das traurige Phänomen!
Wedding Blues: Das sind die Ursachen
Die postnatale Depression, die nach der Geburt eines Kindes auftreten kann, ist vielen Menschen ein Begriff, doch hättest Du gedacht, dass vier von zehn Frauen auch nach ihrer Hochzeit Trübsal blasen? Anstatt sich nach dem rauschenden Hochzeitsfest an der ersten gemeinsamen Zeit als Mann und Frau zu erfreuen, verfallen viele Frischvermählte in eine „Post-Wedding“-Depression, auch Wedding Blues genannt, in der sie sich orientierungslos, einsam, traurig und antriebslos fühlen.
Die Gründe dafür sind vielfältig, aber eigentlich auch recht einfach zu verstehen, wenn man mal genauer drüber nachdenkt. Du musst Dir vorstellen, dass Du vor der Hochzeit einfach wahnsinnig viel zu tun hast. Du arbeitest Deine Checkliste ab, verschickst Einladungen, buchst den perfekten Raum, suchst nach einer Kirche oder einem Standesamt, versuchst den besten Caterer zu finden, hungerst Dich vielleicht in Dein Brautkleid oder hast das Glück, ein paar Kilos zunehmen zu müssen, damit Du reinpasst. Hört sich stressig an? Ist es mit Sicherheit auch! Dein Körper ist also ständig unter Strom und Du bist nur noch am Rotieren. Nach der Hochzeit fällt das plötzlich einfach ab. Auch Deine Familie und Deine Freunde sind nicht mehr ständig um Dich herum, die Dir ja hoffentlich bei der Hochzeitsplanung geholfen haben. Natürlich fühlt man sich da plötzlich einsam. Vielleicht hast Du ja auch einfach etwas Angst davor, was Dir die Zukunft bringt?
Auch Bräutigam und Familie können den Wedding Blues haben
Übrigens kann nicht nur die Braut vom Wedding Blues betroffen sein, auch der Bräutigam oder Deine Eltern können davon erfasst werden. Schließlich bekommt man in dieser Zeit wahnsinnig viel Aufmerksamkeit zugesprochen, was einigen Menschen sicherlich gefällt. Bricht das plötzlich weg, kann auf jeden Fall eine Leere entstehen. Manchmal lassen sich auch andere Probleme, die man vielleicht hat, einfach bis nach der Hochzeit aufschieben. Doch danach muss man sich damit auseinandersetzen. Allein der Gedanke daran, sich jetzt damit beschäftigen zu müssen, kann einen Wedding Blues hervorrufen.
Wie solltest Du mit dem Wedding Blues umgehen?
Wichtig ist vor allem, dass Du verstehst, dass der Wedding Blues ein ganz normales Phänomen ist, das viele Menschen durchleben. Du bist damit also nicht allein. Du solltest versuchen Deinen Fokus nun auf die Ehe an sich zu legen und Dich auf all das zu freuen, was nun vor Euch steht, egal ob das Kinder, gemeinsame Reisen oder einfach nur super viel Zeit für Euch beide alleine ist. Manchmal besteht auch die Gefahr, dass sich Dein Mann oder aber auch Du selbst ganz anders in der Ehe verhält, als Ihr Euch das eigentlich vorgestellt habt. Sprich das am besten gleich an, damit ihr eine gemeinsame Lösung finden könnt.
Hilfreich ist es auch, wenn Du jeden Tag zu etwas Besonderem machst – durch Kleinigkeiten. Das kann ein gemeinsames Essen sein, ein Ausflug am Wochenende, ein romantischer Abend oder was auch immer. Es sollte Dich einfach nur glücklich machen. Schwierig kann auch der Gedanke sein, dass man sich nun etwas von seiner "eigenen" Familie abgekapselt hat. Doch davor musst Du gar keine Angst haben, denn natürlich kannst Du Dein Leben auch alleine stemmen und mit Sicherheit kannst Du in den meisten Fällen trotzdem auf die Unterstützung Deiner Familie zählen. Du musst Dir bewusst machen, dass Du nun Deine eigene kleine (oder vielleicht auch große) Familie haben wirst und Ihr Euch gegenseitig unterstützen solltet. Außerdem solltest Du Dich natürlich auch Deinem Partner anvertrauen können und ihm sagen, was Dich bedrückt. Damit macht Ihr es Euch auch untereinander gleich viel einfacher und zeigt, dass Ihr dem Gegenüber wirklich vertraut.
Wenn man sofort nach den kleinsten Problemen die Ehe infrage stellt und sich nach einem anderen Partner umguckt, hätte man sich vielleicht mal genauer überlegen sollen, ob eine Hochzeit überhaupt das Richtige für einen ist. Denn so romantisch eine Eheschließung auch sein mag, sie hat natürlich auch etwas mit Verpflichtungen zu tun. Scheue Dich nicht davor, Deinem Partner Deine Sorgen und Ängste mitzuteilen – das macht Euch nur noch stärker.
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