Du darfst also eine Trauzeugenrede vorbereiten? Gratulation! Denn das bedeutet, dass zwei Menschen dich so gernhaben, dass sie dich an ihrem Hochzeitstag mit einer so ehrenvollen Aufgabe betraut haben. Vielleicht bist du jetzt nervös, weil du es nicht gewöhnt bist, vor vielen Menschen zu sprechen? Oder du befürchtest, dass dir nichts Originelles einfällt? Keine Sorge, du packst das! Wir haben einige Tipps für dich gesammelt, wie deine Rede individuell, unterhaltsam und gut strukturiert wird.
Vielleicht beruhigt es dich: Deine Rede muss nicht lang sein. Alles zwischen drei und 15 Minuten ist denkbar, aber kurze, persönliche Reden kommen meist am besten an. Kläre am besten mit dem Brautpaar ab, wie viel Zeit insgesamt für Reden eingeplant ist. Meistens wollen mehrere Personen etwas vortragen, sodass die restlichen Gäste und das Brautpaar unter Umständen viel Geduld und Sitzfleisch aufwenden müssen, bis alle Reden vorbei sind.
Und: Du musst nicht auf Biegen und Brechen lustig sein. Wenn du keine Lust auf Witze hast, sondern lieber eine sentimentale oder einfach kurze, süße Rede halten willst: Go for it! Hauptsache ist, dass du dich beim Sprechen authentisch fühlst.
Jetzt geht's ans Schreiben:
Der Aufbau der Trauzeugenrede
Stell dich kurz vor
Am Anfang jeder Trauzeugenrede sollte eine kurze Vorstellung stattfinden: Wie heißt du? Wo, wann und wie hast du die Braut/den Bräutigam kennengelernt?
Was habt ihr über die Jahre zusammen erlebt?
Hier bieten sich kurze lustige oder berührende Anekdoten über eure Freundschaft und euren gemeinsamen Weg bis zum heutigen Tag an. Doch aufgepasst: Über Ex-Partner nur reden, wenn du dir zu 100 % sicher bist, dass sowohl Braut als auch Bräutigam entspannt damit umgehen und über Ex-Geschichten schmunzeln können.
Warum glaubst du, passen die beiden so gut zusammen?
Kennt ihr euch bereits seit der Kindheit oder Jugend und habt euch seit dieser Zeit immer wieder darüber ausgetauscht, was für die Braut ein echter Traummann ist? Dann erzähle, inwiefern ihr neuer Ehemann diese Wunschvorstellung erfüllt.
Hast du Ratschläge für ihn?
Du kennst die Braut möglicherweise länger als er und kannst ihm deshalb noch ein paar gute (gerne auch nicht ganz ernstgemeinte) Tipps mit auf den Weg geben. Beispiele hierfür wären:
- „Wenn du deine Frau glücklich machen willst, gib ihr immer die obere Brötchenhälfte ab.“ oder
- „Wenn du weißt, was für dich gut ist: Lasse dich nie auf einen Streit mit ihr ein, wenn sie gerade hungrig ist.“
Hast du Tipps für eine glückliche Ehe?
Bist du selbst verheiratet? Dann lass das Paar wissen, welche Tipps und Tricks sich in deiner Ehe als nützlich erwiesen haben, zum Beispiel nach einem Streit. Du kannst dich auch bei Paaren erkundigen, die bereits seit Längerem verheiratet sind und ihre Weisheiten über das Eheleben an das Brautpaar weiterleiten.
Deine Wünsche für das Ehepaar
Sicherlich wünschst du dem frischgebackenen Ehepaar eine lange und glückliche gemeinsame Zukunft. So weit, so gut, denn das ist bei einem solchen Anlass immer eine Erwähnung wert. Doch wenn du deine Rede etwas persönlicher gestalten willst, versuche mit deinen Wünschen auf die individuelle Situation und die Persönlichkeiten des Paars einzugehen. Hier ein paar Beispiele:
- Bauen die beiden gerade ein Haus? Dann wünsche ihnen doch auch, dass der gemeinsame Hausbau gut gelingt und sie noch mehr zusammenschweißt.
- Die beiden sind absolute Weltenbummler? Wünsche ihnen, dass sie viele tolle gemeinsame Reisen erleben und zusammen die Welt entdecken werden.
- Haben die beiden sonstige gemeinsame Hobbys, Projekte oder Zukunftswünsche? Dann nimm darauf Bezug.
- Vorsicht beim Thema Kinder und Familienplanung! Das Thema Nachwuchs ist sehr privat und für manche Paare mit Problemen verbunden.
Bonuspunkte:
Kannst du die anderen Gäste in die Rede mit einbeziehen? Natürlich hältst du die Rede vornehmlich für das Brautpaar. Allerdings hält man die Zuhörer am besten bei der Stange, wenn sie sich gut unterhalten und vielleicht sogar persönlich angesprochen fühlen. Richte dein Wort an die große Runde oder stelle eine Frage:
- „Wer hier kennt die Braut schon lange und hat auch schon erlebt, dass sie...?“
- „Wer hier auch beim Junggesellinnenabschied war, weiß, dass...“
- „Hand hoch, wer weiß, was ich meine, wenn ich sage...“
Letzte Tipps für die Trauzeugenrede, bevor es wirklich losgeht
Super wichtig: Übe deine Rede vorher, indem du sie laut und am besten vor mindestens einer anderen Person vorträgst. So kannst du dir vorab Feedback einholen, ob du laut genug sprichst, ob du beim Sprechen genug Pausen machst, deine Rede in sich schlüssig ist und ob dein Timing stimmt.
Willst du Bilder in einer Diashow oder einem Video zeigen, um das Gesagte zu unterstreichen? Dann kümmere dich früh genug um das Equipment. Falls dieses von der Location bereitgestellt wird, frage dort nach, ob dafür zusätzliche Kosten für das Brautpaar anfallen.
Bildquelle: GettyImages/jacoblund