In manchen Gegenden von Deutschland gibt es die Tradition des Hochzeitsbaums. Viele Gäste verschenken zur Hochzeit auch einen Baum mit bestimmter Symbolik. Was genau dahintersteckt und wie daraus ein hübsches, modernes Hochzeitsgeschenk wird, erfährst du hier.
Woher kommt der Brauch?
In Bayern und einigen Gegenden Süddeutschlands ist es seit vielen Jahren ein Hochzeitsbrauch vor dem Haus oder der Wohnung des Hochzeitspaars einen Hochzeitsbaum aufzustellen. Meistens handelt es sich um einen langen Fichtenstamm ähnlich eines in Mitteldeutschland auch bekannten Maibaums. Der Baum ist verziert mit vielen Kränzen und Girlanden sowie einigen Dingen, die auf einen reichen Kindersegen anspielen. Manche Bäume können auch eine Tafel mit den Namen der Eheleute und dem Hochzeitsdatum tragen. Aufgestellt und gestaltet wird er meist von Freunden, Bekannten und geladenen Hochzeitsgästen.
Manchmal ist das Aufstellen des Baums sogar mit Bedingungen verknüpft, die nicht jedem Paar gefallen werden: Wenn es nach einem Jahr keine Kinder gibt, müssen die Freunde und Baumaufsteller auf ein Bier eingeladen werden. Solche Bräuche werden meist nur in Gegenden zelebriert, in denen man viel Wert auf Tradition legt. Nicht jedem modernen Paar werden solche Anspielungen auf ihr Eheglück und den Nachwuchs gleich gut gefallen. Nicht jeder, der heiratet, plant schließlich auch Kinder und ist in der Lage, welche zu bekommen. Daher kann man sich damit auch in die Nesseln setzen.
Der Hochzeitsbaum als Gastgeschenk
Unverfänglicher und weniger traditionell ist dagegen die hübsche Idee eines Hochzeitsbaums als Geschenk für das Paar. So ein Baum kann für die gemeinsame Liebe und das Wachsen der Beziehung stehen. Es gibt verschiedene Varianten, den Hochzeitsbaum entweder als Hochzeitsspiel oder als Geschenk in die Feier einzubeziehen.
- Einen Hochzeitsbaum pflanzen: Ein beliebter Brauch ist es, die Frischvermählten am Hochzeitstag gemeinsam einen Baum in ihrem Garten einpflanzen zu lassen. Hier müssen beide ihre Geschicklichkeit und ihre Fähigkeit, miteinander zu arbeiten, beweisen. Ähnlich wie das Sägen eines Astes kann das ein lustiges Spiel sein, von dem das Paar noch in vielen Jahren etwas hat. Wenn der Baum wächst und gedeiht, werden sie mit jedem Jahr an ihre Hochzeit denken. Eine schöne Geste ist es außerdem, in den Stamm die Initialen des Paars einzuritzen. Gut eignen sich dafür, Kirsch-, Apfel-, Birn- oder Pflaumenbäume, von denen man später sogar die Früchte naschen kann.
- Hochzeitsbaum als Hochzeitsgeschenk: Du kannst dem Paar jedoch auch ein kleines Bäumchen wie zum Beispiel einen Bonsai schenken. Diesen sollen sie gemeinsam hegen und pflegen, auf dass er genauso schön gedeiht wie ihre Ehe.
- Hochzeitsbaum auf einer Leinwand: Eine weitere sehr schöne Idee, die sich auch als Hochzeitsspiel für alle Gäste eignet, ist der Hochzeitsbaum auf einer Leinwand. Dafür benötigst du nur eine Holzleinwand, auf die du einen Baumstamm und einige Äste malst oder drucken lässt. Dann besorgst du verschieden farbige Stempelfarbe. Jeder Gast darf am Tag der Hochzeit seinen Fingerabdruck im Baum mit der Stempelfarbe verewigen und schreibt seinen Namen daneben. So sieht man nicht nur, wer alles als Gast auf der Hochzeit war. Es ist auch eine schöne Erinnerung an den schönsten Tag im Leben.
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Ein Hochzeitsbaum als Geschenk für das Paar steht für die wachsende Liebe und Zuneigung in der Beziehung und ist eine schöne Idee. Ob man dem traditionellen Brauch folgt, einen Fichtenstamm mit allerlei Anspielungen auf baldigen Nachwuchs im Garten aufzustellen, sollte man sich gut überlegen. Das Paar soll sich schließlich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Was hältst du von solchen und anderen Bräuchen? Verrate mir doch deine Hochzeitserfahrungen in den Kommentaren.
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