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Kommunikation

Fetzen beim Texten: Warum Fexting Gift für jede Beziehung ist

Fexting
© Unsplash/Dan Burton

Ohne dir etwas unterstellen zu wollen; aber garantiert warst du auch schon mal von Fexting betroffen. Von was?! Nun, Fexting bedeutet grob gesagt, sich beim Texten zu fetzen. Und das geht heutzutage ja mal schneller, als einem lieb ist. Warum Fexting auf Dauer aber ein richtiger Beziehungskiller ist und wie ihr es schafft, Fexting erst gar keine Bühne zu geben, liest zu jetzt.

Was ist Fexting?

In Zeiten, in der superviel Kommunikation über WhatsApp und Co. stattfindet, hat sich ein neues Phänomen vor allem in Partnerschaften entwickelt: das sogenannte Fexting. Aber was ist Fexting? Der Begriff ist eine Verschmelzung aus den englischen Wörtern „fighting“ (streiten) und „texting“ (schreiben). Es beschreibt, dass Auseinandersetzungen und Konflikte – manchmal auch ganze Trennungen – rein über Textnachrichten ausgetragen werden. Vielleicht erscheint es auf den ersten Blick bequem, schwierige Gespräche in die digitale Sphäre zu verlagern. Doch diese Methode und Art des Streitens sind ein absolutes No-Go für die Gesundheit und Stabilität von Beziehungen.

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Die Verlockung des Fextings ist verständlich. Es ermöglicht uns, unsere Gedanken zu ordnen, bevor wir sie äußern, und gibt uns das Gefühl von Kontrolle in emotional aufgeladenen Situationen. Zudem kann es eine Möglichkeit sein, Konflikte anzusprechen, wenn ein persönliches Gespräch gerade nicht möglich ist. Doch die scheinbaren Vorteile werden durch die negativen Auswirkungen bei weitem überwogen.

Darum ist Fexting so problematisch für die Beziehung

Einer der Hauptgründe, warum Fexting so schwierig ist, liegt in der Natur der schriftlichen Kommunikation selbst. Ohne die Nuancen von Tonfall, Mimik und Körpersprache geht ein Großteil der nonverbalen Kommunikation verloren. Ein gut gemeinter Satz kann leicht missverstanden werden, und ohne die Möglichkeit, sofort auf die Reaktion des Partners oder der Partnerin einzugehen, können sich Missverständnisse schnell aufbauen und verstärken. Dies führt oft zu einer Eskalation des Konflikts, anstatt zu seiner Lösung beizutragen.

Ein weiterer problematischer Aspekt des Fextings ist die zeitliche Verzögerung zwischen den Nachrichten. Während diese Pause in manchen Fällen zur Beruhigung beitragen kann, führt sie oft zu Überinterpretationen und emotionalen Reaktionen. Du kannst das vielleicht selbst: Wenn der Partner oder die Partnerin nicht sofort antwortet, können Ängste und Unsicherheiten entstehen, die den Konflikt weiter anheizen. Zudem fehlt die Möglichkeit, durch unmittelbares Feedback Missverständnisse sofort auszuräumen oder den Ton des Gesprächs anzupassen.

Streiten will gelernt sein ... Wie ihr besser in Konfliktlösungen werdet, haben wir im Video zusammengefasst:

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Warum emotionale Distanz eine große Rolle spielt

Darüber hinaus schafft der Bildschirm eine emotionale Distanz, die es leichter macht, Dinge zu schreiben, die man im persönlichen Gespräch vielleicht nie sagen würde. Diese vermeintliche Barriere kann zu härteren Formulierungen und verletzenden Aussagen führen, die in der Hitze des Moments getippt, aber langfristig bereut werden. Im Gegensatz zum gesprochenen Wort bleiben diese Nachrichten bestehen und können immer wieder hervorgeholt werden, was das „Loslassen“ und Vergeben erschwert.

So verhindert ihr Fexting

Um die negativen Auswirkungen des Fextings zu vermeiden und eine gesunde Kommunikation in der Beziehung zu fördern, gibt es mehrere effektive Strategien:

#1 Kommunikationsregeln festlegen

Erstens ist es wichtig, klare Kommunikationsregeln mit dem Partner oder der Partnerin zu vereinbaren. Sprecht darüber, wie ihr mit Konflikten umgehen wollt und einigt euch darauf, ernste oder emotionale Themen immer persönlich zu besprechen. Diese Vereinbarung schafft eine solide Grundlage für konstruktive Auseinandersetzungen.

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#2 Good Vibes only

Zweitens sollten Textnachrichten vielleicht eher für positive Interaktionen genutzt werden. Verwendet Chats für liebevolle Gesten („Guten Morgen, Schatz“), Komplimente oder um Alltagsorganisation zu erledigen – nicht für komplexe Diskussionen oder Streitigkeiten. Dies hilft, eine positive Assoziation mit digitaler Kommunikation in eurer Beziehung aufrechtzuerhalten.

#3 Wenn Fexting naht: Pause einlegen

Drittens ist es ratsam, eine Pause einzulegen, wenn man merkt, dass ein Gespräch in Richtung Streit abdriftet. Statt die Diskussion über Text fortzuführen, schlagt vor, das Thema persönlich zu besprechen: „Lass uns darüber reden, wenn wir uns sehen.“ Dies gibt euch beiden die Möglichkeit, euch zu beruhigen und eure Gedanken zu ordnen.

#4 Persönliche Gespräche „üben“

Generell Goldwert für die Beziehung: aktives Zuhören üben. In persönlichen Gesprächen habt ihr die Möglichkeit, aufmerksam zuzuhören, auf Körpersprache zu achten und euch wirklich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen. Dies fördert Verständnis und Empathie, zwei Schlüsselelemente für die Lösung von Konflikten.

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#5 Fester Termin für Gespräche

Schließlich kann es hilfreich sein, regelmäßige „Check-ins“ zu planen. Klingt vielleicht erstmal komisch, aber reserviert Zeit für regelmäßige Gespräche über eure Beziehung, in denen ihr offen über Gefühle, Bedürfnisse und eventuelle Probleme sprechen könnt. So können potenzielle Konflikte früh erkannt und in einem ruhigen, konstruktiven Rahmen besprochen werden.

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Fexting: Am Ende gewinnt keiner etwas

Die Verlockung kann groß sein, dass Fexting im Moment einfacher erscheinen mag, aber denke vor jeder „Streit“-Nachricht daran, dass es langfristig deiner Beziehung schadet. Und am Ende keiner gewinnen wird. Eine offene, persönliche Kommunikation zu kultivieren, erfordert zwar mehr Mühe und manchmal auch Mut, ist aber der Schlüssel zu einer gesunden, stabilen Partnerschaft. Erinnert euch immer daran: Ihr seid keine Gegner, sondern ein Team. Gemeinsam könnt ihr Konflikte konstruktiv lösen und eure Beziehung stärken. Indem ihr bewusst auf Fexting verzichtet und stattdessen den direkten Dialog sucht, schafft ihr die Grundlage für eine tiefere Verbindung und ein besseres gegenseitiges Verständnis.

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