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So geht's besser

Falsche Kommunikation: Darum solltest du deinen Partner niemals kritisieren

Darum solltest du deinen Partner niemals kritisieren
© Unsplash / Matteo Raw

Egal, wie sehr du mit deinem Partner oder deiner Partnerin harmonierst, hin und wieder wird es Verhaltensweisen geben, die dich stören. Das solltest du auch unbedingt äußern – Paartherapeut*innen raten allerdings dazu, dies nicht durch direkte Kritik zu tun. Doch warum eigentlich? Und vor allem: Wie schafft man es, seinen Unmut zu äußern, ohne sein Gegenüber zu kritisieren?

Ich war zunächst skeptisch, als ich den Rat des amerikanischen Paartherapeuten John Gottmann auf seinem Blog las: Wenn einen etwas am Partner oder an der Partnerin stört, solle man ihn/sie nicht kritisieren. Heißt das also, man soll seinen Ärger einfach hinunterschlucken? Wie soll man die Probleme in einer Beziehung lösen, wenn man Kritik nicht offen äußern kann?

Warum Kritik zu Streit führt

Anhand eines Beispiels ist mir jedoch klar geworden, warum direkte Kritik nicht immer der beste Weg ist und schnell zu Streit und langfristig auch zu Trennungen führt. Um dies zu verdeutlichen, beschreibt der Blogautor Jon Beaty eine klassische Streitsituation mit seiner Frau Tami:

Tami äußerte ihren Ärger darüber, dass er abends nach der Arbeit stets zu Abend essen und danach schweigend auf der Couch sitzen würde, anstatt mit ihr einen Spaziergang zu machen oder zu reden. Er reagierte auf diese Kritik lediglich mit der Aussage: „Ich bin müde“ und wurde richtig sauer, als sie nicht aufhörte, seine Abendgestaltung zu kritisieren.

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Nach diesem Streit entschlossen die beiden, zu einer Paartherapie zu gehen, was laut dem Therapeuten Gottmann eine gute Entscheidung war. Ihm zufolge sei derartige Kritik selten konstruktiv, sondern führe langfristig zur Verachtung des Partners oder der Partnerin und einer konstanten Abwehrhaltung. Zum Glück hat er aber auch Vorschläge, wie man dies vermeiden kann.

So äußerst du deinen Unmut konstruktiv

Anstatt seinem Gegenüber Kritik an den Kopf zu werfen, empfiehlt Gottmann, schrittweise vorzugehen:

  • Drücke aus, wie du dich fühlst.
  • Benenne eine spezifische Situation, die dich stört.
  • Sag deinem Partner oder deiner Partnerin, was deine Bedürfnisse sind.

Angewandt auf die Streitsituation von Tami und Jon könnte dies so aussehen:

Tami: Ich bin traurig darüber, dass wir nach dem Abendessen keine Zeit haben, um miteinander zu reden. Können wir einen Spaziergang machen und für eine halbe Stunde reden?

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Jon: Ich bin müde, nachdem ich auf der Arbeit den ganzen Tag Leuten zugehört habe. Bitte, lass mich eine Weile ausruhen.

Tami: Ich befürchte, dass du auf der Couch einschlafen wirst und es zu spät sein wird, noch einen Spaziergang zu machen. Ich möchte, dass du dich ausruhst. Du könntest dich eine halbe Stunde lang ausruhen und dann einen Spaziergang mit mir machen. Falls du einschlafen solltest, würde ich dich gerne wecken. 

Jon: Das klingt fair, lass es uns so machen.

Ein solch konstruktiver Dialog klappt natürlich nur, wenn beide Seiten sich an die Kommunikationsregeln halten, also von sich und ihren Bedürfnissen sprechen, anstatt den anderen zu kritisieren. Im Fokus sollte nämlich stehen, die problematische Verhaltensweise konkret zu benennen, anstatt der anderen Person das Gefühl zu geben, sie hätte einen schlechten Charakter. Weitere Tipps zur Konfliktlösung in Beziehungen zeigen wir dir im Video:

Konfliktlösung: So streitet man richtig Abonniere uns
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Nimm's mit Humor!

In vielen Beziehungen gibt es wiederkehrende Konflikte, weil es einfach Verhaltensweisen gibt, die man schwer ablegen kann. Du wirst einer Person vielleicht nicht abgewöhnen können, dass sie den Klodeckel nie schließt. In solchen Fällen helfe laut dem Paartherapeuten Gottman Akzeptanz und Humor. Auch wenn dich dies noch so stört, sollte eine solche Kleinigkeit nicht zu einer ernsthaften Bedrohung für eure Beziehung werden. Wenn ihr euch gut kennt, werdet ihr bereits wissen, in welchen Situationen ihr unterschiedlicher Meinungen seid. Anstatt allerdings ein klärendes Gespräch über die Sinnhaftigkeit von Klodeckeln zu führen, könnt ihr auch einfach versuchen, über diese Belanglosigkeit zu lachen.

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Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Kommunikations-Tipps bei kleineren Konflikten hilfreich sein können. Allerdings bin ich mir unsicher, ob es nicht auch Situationen gibt, in denen es kontraproduktiv ist, in der Ich-Perspektive zu reden. Ein manipulativer Partner oder eine manipulative Partnerin könnte dies ausnutzen und Gaslighting betreiben. Am besten erklärst du daher deinem Schatz, warum er oder sie dich im Gegenzug ebenfalls nicht kritisieren sollte. Wie ihr eure Kommunikation mit nur sieben Fragen sofort verbessern könnt, verraten wir euch hier:

Besser kommunizieren: 7 Fragen, die sich jedes Paar stellen sollte

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