„Ich habe keinen Bock mehr!“ – Ich weiß gar nicht, wie oft ich das in meinen Dating-Hochphasen schon gedacht habe, nachdem mich wieder mal ein Kerl geghostet oder mich die nächste Situationship wahnsinnig gemacht hat. Jep, Dating heutzutage ist oft vor allem eines: anstrengend. Und es wird gefühlt immer schwieriger. Das sagen laut einer Tinder-Studie übrigens auch die meisten Männer (91 %) und Frauen (94 %). Aber kein Wunder. Immerhin werden Matches heutzutage so oft gewechselt wie Socken in der Woche. Alles ist irgendwie oberflächlich und distanziert. Niemand will sich noch festlegen. Da könnte ja noch was Besseres kommen. Und die guten Manieren sind bei vielen offensichtlich auch irgendwo auf der Strecke geblieben. Und ja, das macht verdammt müde!
In diesem Fall spricht man übrigens von Dating Fatigue – also dem Gefühl totaler Erschöpfung, Frustration und Überforderung, ausgelöst durch (Online-)Dating. Dabei ist das doch eigentlich genau das voll schade, oder? Sagt auch Pia Kabitzsch, Psychologin und Dating-Expertin, gegenüber Tinder: „Beim Dating geht es nicht darum, möglichst viele Matches zu sammeln, sondern die Chance zu ergreifen, sich selbst und andere wirklich kennenzulernen. Dating soll Spaß machen, nicht auslaugen.“
Doch was tut man, wenn eben genau das nicht mehr der Fall ist und die Leichtigkeit längst flöten gegangen ist? Pia Kabitzsch hat da zum Glück ein paar hilfreiche Tipps, um einer Dating Fatigue entgegenzuwirken. Denn wie sagt sie auch ganz richtig übers Dating: „Mit etwas mehr Zeit, Achtsamkeit und bewussteren Handlungen können bereichernde Begegnungen und tiefe Verbindungen geschaffen werden.“ Und genau das wollen wir doch. Also, hier kommen die fünf Tipps gegen Dating Fatigue!
#1
Kenne deine Absichten
Warum datest du überhaupt? Bist du auf der Suche nach einer Beziehung, einem Flirt oder hast du einfach Bock auf was Lockeres zwischendurch? Darüber solltest du dir im Vorhinein klar werden. Auf Dating-Apps wie Tinder und Co. kannst du dann nämlich zum Beispiel auch Filteroptionen nutzen, um gezielt nach Personen zu suchen, die Ähnliches suchen. „Das spart Zeit und beugt Überforderung vor“, wie die Expertin ganz richtig zusammenfasst.
#2
Setze klare Kriterien
Neben deinen Absichten ist es auch sinnvoll zu wissen, was dir bei einem Match wichtig ist. Legst du Wert darauf, dass ihr euch gemeinsame Interessen teilt? Darf er oder sie Raucher*in sein? Und so weiter. „So fällt es dir leichter, schneller auszusortieren und nicht von der großen Auswahl erschlagen zu werden.“
#3
Betrachte Profile bewusst
Mal Hand aufs Herz: Wie viel Zeit nimmst du dir für ein Profil wirklich? Oder checkst du eher nur die Fotos und swipst dann eben mal fix nach rechts oder links? Ist nur menschlich! Dabei macht es doch sehr viel mehr Sinn, sich dafür mal etwas mehr Zeit zu nehmen, um so vielleicht schon herauszubekommen, wer wirklich zu dir passt.
Diese Warnsignale sollten dir nicht entgehen
Wer weiß, vielleicht deuten sich beim Profil-Stalken ja auch schon ein paar Red Flags an. Bei diesen sieben sollten auf jeden Fall deine Alarmglocken angehen!
#4
Leg bewusste Pausen ein
Du bist an einem Punkt, an dem dich das ganze Dating-Game schon so richtig STRESST? Dann mach einfach mal 'ne Pause. Niemand zwingt dich, in kurzer Zeit ganz Tinder, Bumble und Co. durchzuswipen. Auch wenn du dir vielleicht aus tiefstem Herzen wünscht, endlich dein perfect Match zu finden. Aber denk immer daran (und nun zitieren wir): „Du verpasst dadurch nicht ‚die eine Person‘, sondern sorgst dafür, dass du wieder mit frischer Energie und Freude weitermachen kannst.“
#5
Bleib locker und experimentiere
Dating soll Spaß machen. Versuch, die Sache also auch genau so anzugehen und dich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Klar, klingt leichter gesagt, als getan, aber manchmal ist der Weg eben auch das Ziel. Bleib also locker und experimentiere. Wichtig ist nur, dass du deinen Matches gegenüber ehrlich bist.
Dann kann es nämlich auch mal ziemlich nice und aufregend sein, im wilden Dating-Pool zu schwimmen – und zwar ohne, dass Dating Fatigue zuschlägt!