Manchmal sind wir Menschen doch ziemlich einfach gestrickt: In vielen Bereichen des Lebens wollen wir genau das, was wir nicht haben können. Waren es im Kindesalter noch verbotene Süßigkeiten oder Fast Food, sind es später unnahbare Personen, die uns eher die kalte Schulter zeigen. Umgekehrt zeigen auch andere oft mehr Interesse, wenn man sie eine Weile lang links liegen lässt. Doch warum um Himmels Willen ist das so? Wir verraten dir, warum wir Menschen zurückweisen, die zu anhänglich sind und was so faszinierend an Männern und Frauen ist, die schwer zu haben sind.
Anhängliche Menschen vs. unnahbare Menschen
Hast du dich auch schon einmal in einen Mann oder eine Frau verliebt, der oder die dich kaum beachtet hat? Dennoch fandest du ihn oder sie dadurch nur noch anziehender, während dich andere anhängliche Menschen kaltgelassen haben? Dann geht es dir so wie den meisten Menschen: Nichtbeachtung weckt einen gewissen Jagdtrieb in uns. Schließlich werten wir jede Form der Zuneigung, jede Nachricht oder noch so nichtige Wort aus dem Mund der unnahbaren Person als kleinen Siegeszug. Wenn wir uns umgekehrt nicht für die Aufmerksamkeit einer anderen Person ins Zeug legen müssen, geht der Reiz schnell verloren. Denn jemand, der schnell viel Interesse zeigt, weckt unser Misstrauen. So toll kann dieser Mensch ja dann wohl nicht sein, wenn er es so nötig hat, um unsere Aufmerksamkeit zu buhlen.
Wenn wir uns beim Dating für eine andere Person begeistern, übersehen wir schnell diese ersten Warnsignale:
Unnahbare Liebe in Liebesfilmen
Dieses Phänomen ist auch in vielen modernen Liebesfilmen zu beobachten: Wir empfinden solche Geschichten als romantischer, in der eine Frau am Schluss endlich mit dem unnahbaren Bad Boy zusammen kommt, als solche, in denen sich beide Partner von Anfang an auf einer Wellenlänge begegnen. Äußerst ausführlich und dennoch leicht verständlich geht die Soziologin Eva Illouz in ihrem Buch „Warum Liebe weh tut" dieser Beziehungsdynamik auf den Grund.
Warum misstrauen wir anhänglichen Menschen?
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir bei Personen, die uns von Anfang an viel Aufmerksamkeit schenken, skeptisch werden. Denn dieses Misstrauen rührt meistens von einem unbewussten Selbstzweifel her. Viele Menschen tragen das Gefühl in sich, dass sie es nicht wert seien, bedingungslos geliebt zu werden. Wenn sich dann ein Mann oder eine Frau so richtig für uns in Zeug legt, gehen wir erst einmal davon aus, dass mit ihm oder ihr etwas nicht stimmen muss. Denn wie kann sich jemand nur so sehr in einen verlieben, wo man doch ziemlich unzufrieden mit sich selbst ist? So bescheuert es klingt: Lieben wir uns selbst nicht, können wir es auch nicht akzeptieren, wenn eine andere Person großes Interesse zeigt.
Der Teufelskreis aus Zurückweisung und Anhänglichkeit
Dieses Phänomen kann man sowohl bei Männern als auch Frauen beobachten. Nicht umsonst gibt es schließlich zahlreiche Flirtcoaches, die einem raten, sich möglichst rar zu machen. So sehr man auch selbst diese Dynamik hassen mag, verfällt man ihr oft, ohne es zu wollen. Anstatt eine Beziehung zu einer unkomplizierten liebevollen Person einzugehen, wollen wir unbedingt das Herz eines abweisenden Menschen erobern. Steckt man jedoch tief in diesem Katz-und-Maus-Spiel, ist es schwierig, auf diese Weise sein Glück zu finden. Denn sobald der Mann oder die Frau der Träume dann doch großes Interesse zeigt, kann die eigene Faszination wieder schwinden.
Wie kann ich mich besser auf anhängliche Menschen einlassen?
Sich darüber bewusst zu werden, warum man sich so sehr in Menschen verliebt, die schwer zu haben sind, kann ein erster Schritt sein, diesem Teufelskreis zu entfliehen. Außerdem kann es helfen, an seinem eigenen Selbstwertgefühl zu arbeiten und nicht sofort in eine Abwehrhaltung zu verfallen, sobald sich jemand wirklich für einen bemüht. Wir haben hier sieben Tipps für dich gesammelt, die als Selbstbewusstseins-Booster wirken. Bevor du also das nächste Mal dein Date nach mehreren Textnachrichten als nervige Klette abstempelst, solltest du vielleicht mal versuchen, dich wirklich darauf einzulassen und deine Abneigung zu hinterfragen.
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