Bald stehen hierzulande die Bundestagswahlen an und Politik wird somit auch verstärkt zum Smalltalk-Thema im Bekanntenkreis oder unter Kollegen. Doch wie sieht es eigentlich in Sachen Dating aus? Sprechen Singles schon beim ersten Treffen über ihre politische Einstellung und welche Wähler kommen bei anderen gar nicht gut an? Wir verraten dir die eindeutigen Ergebnisse einer neuen Parship-Umfrage.
Wie politisch wird's beim ersten Date?
Die Onlinedating-Plattform Parship wollte in einer aktuellen Umfrage unter 3.269 Usern wissen, inwiefern Politik ein Thema beim Kennenlernen ist. Ist die Entscheidung zur kommenden Bundestagswahl ein geeignetes Thema beim ersten Date? Diese Frage verneinten die Meisten der Befragten: 48 Prozent würden nicht über ihre Wahlentscheidung sprechen wollen, hätten aber kein Problem damit, wenn sie danach gefragt werden würden. Lediglich für 6 Prozent ist Politik ein Gesprächsthema, das auf jeden Fall angesprochen werden muss. Dabei wurden auch Unterschiede unter den verschiedenen politischen Lagern deutlich: Während Grünen-Wähler zu 41 Prozent durchaus gerne über Politik debattieren, halten sich AfD-Wähler mit nur 30 Prozent am Bedecktesten.
22 Prozent würden keinen AfD-Wähler daten
Viel interessanter als die Frage nach den Gesprächsthemen beim ersten Date ist es jedoch sich anzuschauen, wie es um die Toleranz für andere politische Gesinnungen bestellt ist. In der Umfrage zeigt sich, dass Menschen auf Partnersuche relativ tolerant zu sein scheinen: Nur für 3 Prozent ist eine andere Einstellung ein klares Ausschlusskriterium. Hakt man aber weiter nach, werden doch einige No-Gos deutlich – insbesondere bei den Single-Frauen.
73 Prozent der Befragten würden einen Mann nicht wiedertreffen wollen, wenn er vorhat bei der Bundestagswahl die NPD oder die AfD zu wählen. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum sich derzeit so viele Frauen gegen die AfD engagieren. Dabei sind Grünen-Wähler besonders strikt: Nur jeder Zehnte würde eine abweichende Grundeinstellung tolerieren, während 35 Prozent der AfD-Wähler kein Problem damit haben, wenn ihr Date ihre politische Einstellung nicht teilt. Wähler von FDP, Tierschutzpartei, Die Partei, ÖDP, Pro Deutschland und den Freien Wähler haben der Umfrage zufolge die besten Chancen auf ein zweites Date – oder werden zumindest nicht prinzipiell abgelehnt.
Solltest du dich also lieber bedeckt halten?
Als Single lässt sich aus dieser Studie kein eindeutiges Ergebnis ziehen, denn es kommt ganz darauf an, zu welchem politischen Lager du dich zugehörig fühlst und ob du bei einem Date überhaupt offen über deine Wahlentscheidung sprichst. Wer selbst nicht zu 100 Prozent hinter einer bestimmten Partei steht oder generell nicht sonderlich politisch interessiert ist, für den wird Politik selbst kurz vor der Bundestagswahl kein Entscheidungskriterium sein. Möchtest du beim Daten einfach nur einer möglichst großen Anzahl anderer Singles gefallen, ist es wohl eher ratsam dich bedeckt zu halten – insbesondere, wenn du eine Partei aus dem rechten Spektrum wählst.
Ich bleibe beim Wahlgeheimnis!
Nun könnte man natürlich der Meinung sein, dass es ziemlich feige wäre, seine Wahlentscheidung beim Daten geheim zu halten. Allerdings kann es sehr komplexe Gründe für eine Wahlentscheidung geben. Ich selbst rede beim ersten Kennenlernen gerne über Politik, würde aber nicht zwingend auch bei jedem die Partei kundtun, die ich bald wählen werde. Schließlich kann man so sehr schnell in eine Schublade gesteckt werden, die überhaupt nicht auf einen zutrifft. Vielleicht wählst du eine Partei ja aus ganz anderen strategischen Gründen, die dein Gegenüber nicht ahnen kann.
Es sollte einem völlig frei stehen, von seinem Wahlgeheimnis Gebrauch zu machen und sich nicht schon beim ersten Date einer politischen Gesinnungsprüfung unterziehen zu lassen. Wie handhabst du es, wenn du jemanden kennenlernst? Würdest du, wenn du morgen Abend ein Date hättest, über die Bundestagswahlen reden, oder weichst du eher auf alternative Gesprächsthemen aus?
Bildquelle: Getty Images/ODD ANDERSEN, Getty Images/JOHN MACDOUGALL, Getty Images/Carsten Koall
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