Dating-Apps gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Heutzutage checken wir nicht mehr nur unsere Mails auf dem Handy oder telefonieren mit der besten Freundin, nein, auch nach der großen Liebe, einem prickelnden Abenteuer oder einer neuen Bekanntschaft wird über das Smartphone gesucht. Dating-Apps wie Tinder entführen uns immer wieder ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nun haben mehrere Studien untersucht, wie sich Frauen und Männer eigentlich wirklich verhalten. Wir verraten Dir mehr.
Einmal über das Display nach links gewischt und der angezeigte Mensch ist aussortiert. Gefällt Dir allerdings, was Du siehst, dann kannst Du den potentiellen Partner mit einem Wisch nach rechts in die nächste Runde schicken. Dating-Apps wie Tinder und Co. sind heute keine Seltenheit mehr und werden schon seit einigen Jahren von Millionen Menschen weltweit genutzt. Doch wie wirkt sich Tinder wirklich auf uns Menschen aus und wie verhalten sich Männer und Frauen eigentlich bei der virtuellen Partnersuche?
Männer wischen immer nach rechts
Eine Studie wollte es nun genau wissen und untersuchte das Tinder-Verhalten von heterosexuellen Männer und Frauen. Die Forscher fanden so einige überraschende Fakten heraus. Bei der Studie, die von Dr. Gareth Tyson von der Queen Mary University in London durchgeführt wurde, wurden zunächst 14 Fake-Tinder-Profile (sieben männliche, sieben weibliche) erstellt. Die Profile klickten nun bei jedem Vorschlag im Umkreis von 100 Kilometern auf den Herzchen-Knopf.
Das Ergebnis: Bei nur 532 Frauen gab es ein Match, bei den Herren hingegen sage und schreibe 8248 Matches. Was das bedeutet: Männer wischen immer nach rechts, unabhängig davon, ob sie die Frau attraktiv finden oder nicht. Wir Frauen liken dagegen wirklich nur Männer, die uns gefallen, der Rest wird aussortiert.
Männer schreiben nicht!
Die Studie fand zudem heraus, dass meistens Frauen (21 Prozent) den ersten Schritt machen und den Mann anschreiben, mit dem sie ein Match haben. Dagegen schicken nur sieben Prozent der Männer nach einem Match der Frau eine Nachricht. Von wegen Männer sollten den ersten Schritt machen!
Doch nun kommt es noch schlimmer: Schreiben Männer bei einem Match eine Frau an, bekamen 53 Prozent eine Antwort. Texten allerdings Frauen die Männer an, erhielten nur 42 Prozent eine Antwort. Wenn die Herren der Schöpfung sich allerdings dazu bequemen, uns Damen anzuschreiben oder zu antworten, dann geschieht dies bei 75 Prozent innerhalb der ersten fünf Minuten. Bei den Frauen waren es nur rund 18 Prozent.
Tinder schlecht fürs Selbstbewusstsein
Eine andere Studie der University of North Texas, bei der Wissenschaftler 1.317 Studenten von zwei amerikanischen Universitäten befragten, fand im Übrigen heraus, dass wir Tinder nicht allzu oft nutzen sollten, denn die Dating-App soll schlecht für unser Selbstbewusstsein sein.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer der Studie, die Tinder regelmäßig nutzen, im Durchschnitt vor allem auf Äußerlichkeiten achten und selbst auch weniger zufrieden mit dem eigenen Körper sind. Besonders Männer, die Tinder nutzten, mangelte es an Selbstbewusstsein.
Der genaue Zusammenhang zwischen Selbstbewusstsein und Tinder bleibt allerdings unklar, weitere Untersuchungen wollen erforschen, ob sich Singles mit ohnehin schon niedrigem Selbstbewusstsein gerne bei Tinder anmelden oder ob die Dating-App auf Dauer das Ego schwächt.
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