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Breitbeinig

Manspreading: Müssen Männer wirklich so sitzen?

Manspreading

Auch wenn du noch nie etwas von Manspreading gehört hast, bist du dieser Körperhaltung mit Sicherheit schon einmal begegnet. Manspreading beobachtet man meist in öffentlichen Verkehrsmitteln und bezeichnet das sehr breitbeinige Sitzen von manchen Männern – ohne Rücksicht auf andere Mitfahrer. Wir haben uns gefragt: Müssen die Herren der Schöpfung aufgrund ihrer Genitalien wirklich so breitbeinig sitzen?

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Warum ist Manspreading ein Problem?

Welche Sitzhaltung Menschen in ihren Wohnungen oder bei ausreichend Platz einnehmen, ist natürlich Privatsache. Wenn jedoch Männer – in der Regel ist dieses Verhalten fast ausschließlich bei den Herren zu beobachten – in überfüllten Zügen durch ihre weit gespreizten Beine gleich mehrere Sitze blockieren, wird die Frage nach der männlichen Sitzhaltung zum Diskussionsthema. Engagierte Bloggerinnen in New York wollten sich nicht mehr damit abfinden und benannten das Phänomen vor einigen Jahren als Manspreading. Wir zeigen dir, was Katzen und Pokémons mit alldem zu tun haben, und gehen der Frage nach, ob Männer keine andere Wahl haben, als breitbeinig zu sitzen.

Manspreading
In U-Bahnen trifft man sie besonders häufig an: Männer, die so breitbeinig sitzen, dass sie gleich mehrere Sitze für sich beanspruchen.

Anatomische Notwendigkeit oder gesellschaftliche Prägung?

Bei der Diskussion um die Problematik Manspreading findet man in der Regel zwei Seiten. Männer, die das breitbeinige Sitzen verteidigen, behaupten, dass es für Männer nicht möglich sei, mit geschlossenen oder überschlagenen Beinen zu sitzen. Grund dafür seien ihre Geschlechtsteile, denen ansonsten die Blutzufuhr abgeschnürt werden würde, oder aber die schiere Größe ihrer Genitalien. Ihre Gegnerinnen können darüber nur schmunzeln. Sie sind der Meinung, dass die menschliche Körpersprache und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern viel mehr mit gesellschaftlicher Prägung und Erziehung zu tun haben, als mit der Anatomie. Schließlich säßen manche Männer ja auch mit gekreuzten Beinen oder seien in der Lage Fahrrad zu fahren.

Eine 2016 veröffentlichte Studie betrachtete das breitbeinige Sitzen von Männern als dominantes Balzverhalten – und das wohl mit Erfolg: Ein Großteil der befragten Studienteilnehmerinnen empfand Bilder von breitbeinig sitzenden Männern als sexuell attraktiv. Könnte dies also eine Erklärung dafür sein, dass viele Männer sich derartig breitmachen? Nichtsdestotrotz würden sich die meisten Frauen sicher darüber freuen, wenn Männer in überfüllten Zügen und anderen öffentlichen Räumen zeitweise eine rücksichtsvollere Sitzposition einnehmen könnten.

So wird auf Manspreading aufmerksam gemacht

Während es noch vor einigen Jahren keine Bezeichnung für dieses Phänomen gegeben hat, werden immer mehr Menschen aktiv. Nachdem mehrere Bloggerinnen vehement auf das rücksichtslose Sitzen mancher Männer, in der chronisch überfüllten New Yorker U-Bahn aufmerksam machten, hat die Stadt reagiert. In der Subway findet man mittlerweile Hinweisschilder, die Manspreading verhindern sollen.

Auf den Infotafeln wird darauf hingewiesen, dass es sich hierbei schlichtweg um ein Platzproblem handelt und das Ausbreiten doch bitte unterlassen werden sollte. Wie wirksam die 2014 gestartete Kampagne wirklich ist, bleibt noch abzusehen.

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Manspreading mit Humor begegnen

Einen besonders witzigen Umgang mit Manspreading, hat die amerikanische Journalistin Cassie J. Sneider gefunden. Genervt davon, dass sie oft übermüdet stehend Bahn fahren musste, weil Männer mal wieder einige Sitze blockierten, fing sie an, diese einfach direkt zu konfrontieren. Wenn diese auf ihre höfliche Bitte, etwas Platz zu machen, nicht eingehen, setzt sie sich einfach auf deren Schoß. Die perplexen Männer suchen dann in der Regel das Weite und Cassie hofft, dass diese ihr Verhalten dadurch reflektieren.

Die lassen doch nur Platz für Katzen!

Es gibt aber auch etwas weniger offensive Methoden, um auf Manspreading aufmerksam zu machen. Auf Tumblr-Blogs wie Men Taking Up Too Much Space On The Train oder Saving Room For Cats posten Menschen weltweit Fotos von Manspreading-Beispielen. Auf letzterem werden dabei in den großen Zwischenraum, der durch das Beinespreizen entsteht, Bilder von Katzen montiert.

Damit soll mit einem Augenzwinkern verdeutlicht werden, wie viel Platz diese Herren für sich (und ihre Kätzchen) beanspruchen.

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Das nächste Mal, wenn du Bahn fährst, solltest du mal beobachten, wie unterschiedlich Männer und Frauen sitzen – und das unabhängig davon, ob sie Rock oder Hose tragen. Erzähle uns in den Kommentaren von deinen krassesten Beobachtungen!

Bildquelle: Getty Images/william87, Getty Images/Sebastian Jauregui/EyeEm

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