Wie schön, auch Zoo-Tiere dürfen ihren Traumpartner jetzt selber auswählen! Ein holländischer Zoo hat sich eine moderne Methode für seine Orang-Utan-Zucht überlegt: Die weiblichen Affen dürfen, bevor sie mit einem männlichen Tier in ein Gehege gesetzt werden, Fotos der Kandidaten auf einem Touchscreen anschauen – ähnlich wie bei der Dating-App Tinder.
Der Zoo Apenheul im niederländischen Apeldoorn führt ein Experiment durch – eine Art „Tinder für Orang-Utans“— bei der die elfjährige Menschenaffen-Dame Samboja Fotos von ihren möglichen Partnern aus einem großen internationalen Zuchtprogramm gezeigt bekommt. Das Liebesglück des Tieres steht in diesem Fall leider nicht im Vordergrund. Der Sinn hinter dieser Aktion ist, dass die Forscher genauer herausfinden wollen, wie weibliche Orang-Utans sich für einen Partner für die Paarung entscheiden.
Wer kriegt das Date mit Samboja?
Die Forschen sind dabei sehr pragmatisch: Weil die männlichen Orang-Utans teilweise aus sehr fernen Ländern angereist kommen würden, wie zum Beispiel Singapur, hofft der Zoo, so die Chance auf eine erfolgreiche erste Begegnung zu erhöhen. Der Affe, dem Samboja das meiste Interesse schenkt, kriegt das teure Flugticket zu ihr in die Niederlande.
Es gibt allerdings ein Problem: Der Test mit der Orang-Utan-Dame Samboja erweist sich bisher leider als schwierig: Ein Tablet, das mit einem Stahlrahmen verstärkt wurde, wurde an zwei Orang-Utans getestet. Leider überlebte das Gerät den Test nicht, nachdem Sambojas Mutter Sandy es in die Finger bekam. Mama Sandy ist beim Zoo auch als „Abriss-Dame“ bekannt …
„Tinder für Affen“ immer beliebter
Diese Art von Affen-Dating ist in anderen Zoos bereits sehr erfolgreich: Der Stuttgarter Wilhelma, ein zoologisch-botanischer Garten, verkuppelte bereits 2016 zwei Orang-Utans via Video-Dating. Affendame Sinta war nach einem kurzen Video-Kennenlernen zu Männchen Gempa nach Belgien gebracht worden. Auch Affendame Conny war im Juni 2016 nach einem Video-Dating in den Hamburger Tierpark Hagenbeck zu Männchen Tuan gebracht worden.
Wie beim Menschen gilt es also auch bei den Tieren: Ist die Frau zufrieden, klappt es auch mit der Paarung.
Bildquelle: Getty Images/Hannelore Foerster