Daten ohne zu daten? Wie soll das denn gehen? Tatsächlich verbirgt sich aber genau das hinter dem neuesten Dating-Trend „Hesi-dating“. Wir verraten dir, wie du dich davor schützt oder gar nicht erst in dieses toxische Verhaltensmuster fällst.
Dating während einer weltweiten Pandemie: fast unmöglich! Es ist also kein Wunder, dass sich unser Dating-Verhalten in den letzten zwei Jahren grundlegend verändert hat. Eine besonders negative Entwicklung hat nun die Dating-App „Plenty of Fish“ bei einer Umfrage ans Licht gebracht: Hesi-dating.
Bloß nicht festlegen
Unter Hesi-dating versteht man ein gleichgültiges Gefühl und eine große Unsicherheit, wenn es ums Daten geht. Der Begriff hat seinen Namen vom englischen Wort „hesitate“, also „zögern“ und beschreibt das Phänomen, dass sich die meisten beim Daten eben sehr zögerlich verhalten. Denn seit der Pandemie tun sich viele schwer, überhaupt auf andere zuzugehen. Und alle sind inzwischen so verunsichert, dass sie nicht einmal mehr definieren können, was sie eigentlich von einem Date wollen oder sich erhoffen.
Das steckt hinter dem Trend Hesi-dating
Aber wie zeigt sich der neueste Dating-Trend denn nun? In der Regel stürzen sich „Betroffene“ durch aktives Swipen und Liken in die Dating-Welt. Aber dann ist auch schon wieder Schluss. Keiner lässt sich am Ende auf ein Treffen ein. Denn die Singles wollen kein Risiko eingehen und haben keine genaue Vorstellung, ob und wie sich ihr Liebesleben ändern soll. Sie wollen sich einfach nicht festlegen!
Meistens gehen diese Personen also mit einem gleichgültigen Gefühl in die Kennenlernphase. Der Wille zu Daten ist da, aber der Wille, wirklich was zu ändern und vielleicht auch etwas zu wagen, ist nicht vorhanden.
Breadcrumbing, Ghosting, Fishing: Wer dachte, dies seien schon die schlimmsten Dating-Maschen, der hat noch nichts von den folgenden Trends gehört:
So entsteht Hesi-dating:
Doch wie kommt es zu solch toxischen Verhalten? Ist wirklich nur die Pandemie daran Schuld. Die Antwortet lautet: Jein! Tatsächlich sind wir durch die Erfahrungen der letzten Jahre mit Abstand und Kontakt-Verboten so geprägt, dass wir verlernt haben persönliche Kontakte aufzubauen. Daraus hat sich eine Art Angst entwickelt. Wir wünschen uns zwar Sicherheit und Stabilität in einer anderen Person, fürchten uns aber vor Enttäuschungen, dass wir möglichst wenig Energie in ein potenzielles Match stecken.
Zum anderen leben wir in einer Welt, in der es zur Selbstverständlichkeit geworden ist, auf mehrere Optionen zugreifen zu können. Die Suche nach etwas Besserem, bringt uns dazu, dass wir uns nicht festlegen wollen und unsere Erwartungen viel zu hoch schrauben. Das kommt dir auch bekannt vor? Wenn einer der genannten Punkte bei deinem Flirt zutreffen, solltest du unbedingt der Wahrheit ins Auge sehen und einen klaren Schnitt machen.
Das kannst du selbst gegen Hesi-dating tun:
Das Problem zu erkennen ist der 1. Schritt. Zudem solltest du auch dein Dating-Verhalten einmal genau reflektieren. Weißt du genau, was du willst? Wonach du dich sehnst? Vor allem bei der Auswahl von potenziellen Matches kann es sich auszahlen, mehr Bewusstsein zu schaffen.
Hilfreich kann es auch sein, direkt am Anfang eines Kennenlernens genau zu kommunizieren. Setze Grenzen, teile mit, was du willst und was du bereit bist zu geben. Wenn dein Gegenüber das nicht sagen kann, ist es eine Red Flag. Am Ende währt Ehrlichkeit immer noch am längsten.
Und ansonsten heißt es nach mehr als zwei Jahren Pandemie wohl einfach üben, üben, üben. Wage dich, deine Matches wirklich zu treffen. Auch wenn das erste Date nicht direkt läuft, wie erhofft, heißt das noch lange nicht, dass du die Hoffnung aufgeben solltest.
Und vergiss nicht: Wir alle zögern ab und zu mal, auch beim Dating. So wie dir geht es vielen Menschen. Versuch, das Ganze etwas locker zu sehen, dann kann nichts mehr schiefgehen.
Bildquelle: Pexels / Kristine Javashvili / Min Ann / mikoto.raw Photographer