Vielleicht habt ihr es schon mal erlebt: Ihr habt ein Date, geht auf einen Drink raus, könnt euch super unterhalten und denkt am Ende: Joa war ganz nett – aber mehr irgendwie auch nicht. Irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen. Aber muss er das überhaupt beim ersten Kennenlernen?
Ich hab schon so oft von Freundinnen erzählt bekommen, dass sie genau solche Dates hatten. Eigentlich war der Abend super schön, man hat sich gut verstanden und hatte eine gute Zeit zusammen. Aber am Ende hat man es dann doch nicht so richtig gefühlt und keine Lust, die Person nochmal wiederzusehen. Und genauso andersrum: Freundinnen, die total begeistert von einem Date waren und dann die Nachricht bekamen, dass bei ihrem Gegenüber der Funke nicht übergesprungen und kein zweites Treffen gewünscht ist. Aber ist es wirklich richtig, sich so schnell gegen eine Person zu entscheiden? Oder hat sie vielleicht doch eine zweite Chance aka ein zweites Date verdient?
Daten wir zu schnell – oder genau richtig?
Okay, wenn ich ganz ehrlich bin, gehöre ich auch zu den Menschen, die innerhalb der ersten Minuten wissen, ob es mit jemandem passt oder nicht. Da muss einfach irgendwas sein. Vielleicht kein Funke – aber irgendwie das Gefühl, dass ich diese Person unbedingt kennenlernen und Zeit mit ihr verbringen möchte, dass sie mir gefällt und ich mich zu ihr hingezogen fühle. Und wenn das nicht der Fall ist, dann ändert sich daran meistens auch nichts mehr, ich verliere das Interesse und kommuniziere dann auch ehrlich, dass ich kein Wiedersehen möchte. Klingt hart, ist aber leider so – und ganz offensichtlich bin ich nicht die einzige Person, die das so handhabt.
Auf der einen Seite finde ich das auch gut so, denn so verhindert man eben, dass sich jemand Hoffnungen macht. Und das ist ja eigentlich nur fair, wenn man eh schon ein negatives Gefühl hat und ziemlich sicher ist, dass daraus nichts wird. Auf der anderen Seite frage ich mich manchmal aber auch, ob wir uns einfach zu sehr an diese Schnelllebigkeit beim Dating gewöhnt haben – an das Swipen, kurz das Profil abchecken und dann weiter – und ob es manchmal doch eine gute Idee wäre, vielleicht erst nach dem zweiten oder dritten Date zu entscheiden, wie es weitergeht und zu schauen, ob vielleicht doch noch ein Fünkchen entsteht. Und wenn nicht, ist das auch okay – denn über das erste Treffen hinauszugehen, heißt ja noch lange nicht, dass wir irgendwelche Verpflichtungen eingehen. Wir müssen eben nur ehrlich sein, uns selbst und natürlich unserem Date gegenüber und am Ende auf unser Bauchgefühl vertrauen. Ich glaube, an dieser Stelle gibt es kein Richtig oder Falsch.
Jagen wir etwas hinterher, das es gar nicht gibt?
Um nochmal auf diesen Funken einzugehen, von dem immer alle sprechen: Ich glaube, dass diese Wunschvorstellung vielleicht ein bisschen übertrieben ist. Wenn wir einen Menschen gerade erst kennenlernen, können wir nicht davon ausgehen, dass auf einmal das krasseste Feuerwerk losgeht. Ist vielleicht schon mal vorgekommen – Liebe auf den ersten Blick soll’s ja geben –, ich würde mich aber mal so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass das eher selten der Fall ist. Stattdessen glaube ich aber definitiv an dieses Gefühl, das ich euch eben schon beschrieben habe, und daran, dass man relativ schnell wissen kann, ob es matcht oder nicht. Natürlich gibt es aber auch die Menschen, die sich denken „Hey, was nicht ist, kann ja noch werden“ und die enttäuscht sind, wenn sie nach dem ersten Date direkt abgesägt werden, was auch vollkommen verständlich ist.
Dating ist und bleibt Glückssache
Ich glaube, wir müssen uns einfach in Erinnerung rufen, dass jeder Mensch da anders tickt und wir keinen Einfluss auf die Entscheidungen anderer haben. Und dass die Tatsache, dass zwei Menschen einander gegenüber nicht das gleiche Gefühl haben, viel wahrscheinlicher ist als die Chance, dass ihr Interesse aneinander gleich groß ist. Ich für meinen Teil vertraue immer darauf, dass am Ende schon alles so kommt, wie es kommen soll. Und wenn etwas nicht klappt, dann ist es eben auch nicht das Richtige für uns.
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Bildquelle: Unsplash / Jamie Street
