Hast du jemals den Ausdruck „Blue Balls“ gehört und dich gefragt, was dahintersteckt? Viele Mythen und Halbwahrheiten ranken sich um dieses Thema, das oft für Verwirrung sorgt. Du fragst dich vielleicht, ob es wirklich möglich ist, dass sich Hoden blau färben können. Keine Sorge, wir klären auf! Im Folgenden erfährst du, was Blue Balls wirklich bedeutet, ob auch Frauen davon betroffen sein können, und welche Maßnahmen helfen können.
Was sind Blue Balls?
„Blue Balls“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der eine leicht schmerzhafte Empfindung in den Hoden beschreibt, die durch sexuelle Erregung ohne anschließende Entspannung entsteht. Oftmals wird damit auch allgemein sexuelle Frustration bei Männern bezeichnet. Der Begriff geht laut dem Slang-Lexikographen Jonathon Green auf die 1910er Jahre zurück und wurde in den 1920er Jahren auch im Zusammenhang mit Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe verwendet. Heute beschreibt „Blue Balls“ spezifisch ein dumpfes, ziehendes Gefühl, das bei sexueller Erregung vor oder ohne Ejakulation auftritt. Im Deutschen ist dafür auch die Bezeichnung Kavaliersschmerzen bekannt.
Können Hoden wirklich blau werden?
Medizinisch spricht man bei Blue Balls von einer epididymalen Hypertension, also einem Anstieg des Blutdrucks im Genitalbereich des Mannes während der Erregung. Auch wenn dies bedenklich klingen mag, handelt es sich nicht um eine Erkrankung im medizinischen Sinn. Der Begriff „Blue Balls“ mag zwar angsteinflößend klingen, doch in Wirklichkeit werden die Hoden nicht tatsächlich sichtbar blau. Obwohl der Name eine Verfärbung suggeriert, bestätigt der Urologe Dr. Petar Bajic der amerikanischen Cleveland Clinic, dass keine echte Blaufärbung der Hoden stattfindet. Die Annahme, dass die Hoden blau anlaufen, ist also ein weit verbreiteter Mythos. In Wirklichkeit ist „Blue Balls“ nur ein temporäres und harmloses Phänomen, das keinerlei dauerhafte Schäden verursacht. Lediglich ein stärkeres Hervortreten bläulicher Adern im Hodenbereich kann bei Kavaliersschmerzen sichtbar werden, nicht jedoch eine komplette Verfärbung.
Was hilft gegen Blue Balls?
Wenn du oder dein Partner unter Blue Balls leidet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern, ohne dass eine gemeinsame sexuelle Aktivität zwingend notwendig ist. Eine Option ist die Masturbation, um durch einen Orgasmus die Spannung zu lösen. Alternativ kann es helfen, sich mit weniger erregenden Gedanken und Aktivitäten abzulenken. Auch eine Dusche kann förderlich sein, da sie den Blutfluss reduzieren und so die Symptome mildern kann. Wichtig ist, sich auch als Frau klarzumachen, dass Blue Balls niemals ein Grund sein sollten, sich von betroffenen Männern zum Sex überreden zu lassen.
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Können Frauen Blue Balls bekommen?
Obwohl oft angenommen wird, dass „Blue Balls“ nur Männer mit Hoden betrifft, können auch Cis-Frauen ähnliche Beschwerden erleben, wenn sie längere Zeit sexuell erregt sind, ohne einen Orgasmus zu erreichen. Dieses Phänomen wird manchmal als „Blue Vulva“ oder „Blue Bean“ bezeichnet, wobei sich „Blue Bean“ auf die Klitoris bezieht. Bei sexueller Erregung kommt es zu einem vermehrten Blutfluss in die Genitalien. Speziell die Vulva, die die Labien, Klitoris und den Scheideneingang umfasst, schwillt an und wird feucht, um sich auf den Geschlechtsverkehr vorzubereiten. Wenn dieser Druck aufgebaut ist, aber nicht durch einen Orgasmus abgebaut wird, kann es zu einem Gefühl von Schwere oder Druck kommen. Ähnlich wie bei „Blue Balls“ ist auch „Blue Bean“ gesundheitlich unbedenklich und nein, die weiblichen Geschlechtsteile verfärben sich ebenfalls nicht wirklich blau!
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