Wie viele Serien und Filme es gibt, die sich mit der Suche nach „dem Einen“ befassen – kein Wunder, dass sich auch viele Frauen wünschen, den Partner zu finden, der zu ihnen passt wie der sprichwörtliche Deckel zum Topf. Doch gibt es „den Richtigen“ überhaupt und ist jede Beziehung zum Scheitern verurteilt, wenn der Mann irgendwie doch nicht so ganz Mr. Right ist?
Diese Frage beantworten die folgenden 8 Geschichten von echten Frauen.
Hattet ihr schon mal eine funktionierende Beziehung mit „dem Falschen“?
So lautet der Kern einer Frage, die User LongjumpingWealth auf dem Reddit-Diskussionsboard „AskWomen“ stellt. „Hatte eine von euch Frauen Erfolg dabei, eine gesunde Beziehung aufrechtzuerhalten, obwohl ihr das Gefühl hattet, er ist nicht ‚der Eine‘“, fragt er. Und spezifiziert, was er genau damit meint.
„Sie sind also vielleicht nicht der Eine, aber die netteste Person, mit der ihr jemals zusammen wart. […] Ihr seid glücklich mit ihm, aber vielleicht könnte es besser sein. […] Wenn ich sage ‚der Eine‘, meine ich dieses Hals-über-Kopf-Verliebt-Gefühl. Fehlt einer Beziehung ohne dieses Gefühl etwas? Oder kann sie trotzdem funktionieren?“
Das interessiert uns natürlich auch! Hier sind die besten Antworten auf seine Frage:
#1
„Ich war 6 Jahre mit jemandem zusammen, der nicht der Eine war. Wir haben zusammengewohnt und uns kurz vor unserem Jahrestag getrennt. Wir haben einander sehr geliebt und er war mein bester Freund. Aber es war keine Hals-über-Kopf-Liebe. Das war es nie. Deshalb haben wir vor Kurzem entschieden, dass es nicht mehr funktioniert und keiner von uns den nächsten, ernsteren Schritt eingehen wollte, weil wir beide wussten, dass der andere nicht der Partner fürs Leben ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich glaube, dass man für immer eine Beziehung mit jemandem haben kann, der nicht ‚der Eine‘ ist, mit dem man zusammen alt werden möchte. Ich glaube aber auch nicht, dass es da draußen nur eine einzige Person für jeden von uns gibt.“ (JAJG91)
#2
„Ich gehe an dieses ganze Dating nicht auf die Art ran, dass das einzig erfolgreiche Ergebnis ist, dass man zusammen alt wird und dann stirbt. Ich sehe es als Zeit, die man mit Menschen verbringt, egal ob für ein paar Monate, Jahre oder Jahrzehnte.
Kapitel enden, um die Geschichte voranzutreiben und sind deshalb aber nicht weniger wert oder liebenswert.
Ich date zwar immer mit der Intention, denjenigen zu finden, mit dem ich alt werden möchte, aber ich schätze auch diejenigen Beziehungen, bei denen ich es nicht möchte. Da verhalte ich mich auch nicht anders. Meine Einstellung beeinflusst nur, wie ich nachher mit dem Ende der Beziehung umgehe.“ (awallpapergirl)
#3
„Ich habe mit 18 einen sehr süßen und lieben Typen kennengelernt, als ich gerade mit dem College anfing. Zu der Zeit war ich aber noch nicht über einen anderen Typen hinweg, von dem ich dachte, dass er ‚der Eine‘ war. Der nette Typ sollte also eher eine Ablenkung sein.
Wir fangen also an, auszugehen, haben es aber beide als eine lockere Geschichte angesehen. Wir haben uns keine Mühe gegeben, die Freunde und Familie des anderen kennenzulernen. Wir haben Nächte miteinander verbracht, tagsüber aber kaum miteinander gesprochen. […] Wenn ich an die Zukunft gedacht habe, war er nicht darin.
Mit der Zeit habe ich aber mehr und mehr Dinge an ihm bemerkt, die ich sehr mochte. […] Mir wurde klar, dass ich mich in ihn verliebe. Ich habe es ihm gestanden und wir sind fest zusammen gekommen. Er hat mich dazu gebracht, die beste Version meiner selbst zu sein. Unsere Freundeskreise verschmolzen. Wir haben die Familien kennengelernt. Unsere Leben haben gut zusammengepasst.
Aber dann…
Aber dann…
… wurde uns klar, dass wir während der ganzen College-Zeit nur einander gedatet hatten, fingen unsere Karrieren an, zogen voneinander weg und machten Schluss.
Es ging mir fürchterlich. Ein Jahr später sagte ich ihm, dass ich einen Fehler gemacht hatte, er sagt mir, dass er mich auch noch liebt. Heute sind wir verheiratet. Er war die ganze Zeit ‚der Eine‘. Meine Erwartungen haben mich nur zu blind gemacht, es zu sehen.“ (Redditogo)
#4
„Ich persönlich date nicht zum Spaß – ich date, mit dem klaren Ziel im Kopf, meinen zukünftigen Partner zu finden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Wenn ich also wüsste, dass er nicht der Eine ist (egal, was für ein toller Kerl er ist), würde ich schlussmachen, vor allem, weil es der anderen Person gegenüber nicht fair ist. Ich würde auch nicht wollen, dass jemand mit mir zusammenbleibt, wenn er weiß, dass ich nicht ‚die Eine‘ bin. Ich würde wollen, dass er aufhört, meine Zeit zu verschwenden und mich gehen lässt, damit ich die Person finden kann, die es mit mir so ernst meint wie ich mit ihr.“ (kaitybubbly)
#5
„Ich liebe meinen Freund sehr, wir passen in vielerlei Hinsicht gut zusammen und ich wurde noch nie so gut behandelt. Wir haben aber am Anfang besprochen, dass wir es eher nicht als Beziehung für immer sehen und das hat sich bisher bei mir auch nicht geändert. Es gibt allerdings auch keinen ‚guten Grund‘ für uns, schlusszumachen. Ich lerne also trotz dessen, ihm gegenüber verletzlich, transparent, freundlich, zuneigungsvoll und intim zu sein, weil er und ich diese Erfahrung verdient haben.
Eines Tages mag es enden, wie vieles andere im Leben, um uns zu einer neuen Erfahrung zu bringen, an der wir wachsen können.“ (hopelincoln)
#6
„Ich denke, dass man auch beachten sollte, dass eine romantische Beziehung nicht die einzige Art und Weise ist, mit jemandem zusammen alt zu werden. Ich finde, dass wir platonische Beziehungen oft abwerten. Dabei gibt es Menschen in deinem Leben, mit denen du nicht zusammen bist oder zusammen lebst, mit denen du aber trotzdem viel Zeit verbringst, emotionale Nähe aufbaust und ihr euch gegenseitig unterstützt, bis ihr alt werdet. Ich denke, das ist genauso wertvoll und wichtig wie eine romantische Verbindung.“ (harmonyineverything)
#7
„Es kommt, glaube ich, sehr darauf an, was man will und was man dafür riskiert. Ich kenne viele Paare, die denken, dass sie wahrscheinlich (oder sicherlich) mit jemand anderem glücklicher wären, die ihr Leben aber nicht auf den Kopf stellen wollen. Sie sind glücklich genug und wissen, dass das Gras auf der anderen Seite nicht unbedingt grüner sein muss. Fehlt ihnen in ihrer Beziehung etwas? Vielleicht.
Jemand in dieser Situation sollte aber herausfinden, warum er sich so fühlt. Ist man gelangweilt oder fehlt wirklich etwas? Bleibt man, weil man das Gefühl hat, es wird von einem erwartet oder vermisst man einfach nur das Verliebtheitsgefühl am Anfang?“ (accidentswaitingwait)
#8
„Es gibt ‚den oder die Eine/n‘ nicht wirklich. Da draußen gibt es sicherlich eine Menge Menschen, mit denen man eine erfolgreiche Langzeitbeziehung haben könnte. Frauen haben einfach unrealistische Erwartungen an ihre Partner, wegen dieses Konzepts. Männer sind keine Gedankenleser und niemand ist perfekt und du wirst niemals die ganze Zeit zu 100 % glücklich sein. Und selbst wenn du glücklich verheiratet bist, wirst du mal Zweifel haben und dich zu anderen Menschen hingezogen fühlen und das ist okay.
Wenn du…
Wenn du…
… am Ende eines schlimmen Arbeitstages glücklich bist, diese Person zu sehen, wenn sie dich gut behandelt und die meiste Zeit glücklich macht, wenn sie dich in der Beziehung wie einen ebenbürtigen Partner behandelt, ist die Person ein guter Partner und du solltest an die Beziehung glauben.
Wenn du stattdessen die ganze Zeit die Beziehung infrage stellst, dein Partner dich nicht gut behandelt oder glücklich macht, dann ist er nicht der Richtige für dich.
Aber bitte, können wir aufhören, diesen absurden Glauben zu zelebrieren, dass es da draußen eine magisch-perfekte Person für jeden von uns gibt? So funktionieren Beziehungen einfach nicht.
Ich bin sehr glücklich mit einem Mann verheiratet, der ganz und gar nicht so ist wie das Bild ‚des Einen‘, das ich früher im Kopf hatte.“