Irgendwann kommt in vielen Beziehungen der Punkt, an welchem man den nächsten Schritt gehen will. Nein, wir reden nicht von Hochzeit oder Kindern, denn bevor man sich dauerhaft an jemanden bindet, sollte zuerst sicher sein, dass man es mit dem anderen auch JEDEN Tag aushalten kann. Richtig, es geht um die erste gemeinsame Wohnung. Doch wie immer bei solchen großen Entscheidungen stellt sich die Frage: Wann sollte man mit seinem Freund zusammenziehen?
Gerade Männer tun sich häufig schwer mit der Entscheidung, mit ihrer Freundin zusammenzuziehen. Viele haben das Gefühl, ein Stück ihrer Freiheit aufzugeben und sich nun gewissen Regeln anpassen zu müssen, da sie nicht mehr ihr eigener „Herr“ sind. Doch auch bei Frauen kann eine plötzliche Panik vor etwas endgültig Scheinendem auftreten. Wohnungssuche und Umzug bedeuten zudem viel Stress, sollten sich also definitiv lohnen. Wir klären die Frage, wann man als Paar zusammenziehen sollte.
1. Nichts überstürzen
Gerade frisch Verliebte neigen dazu, ihren neuen Partner als makellos anzusehen und können sich oft bereits nach wenigen Wochen vorstellen, mit ihm zusammenzuleben. In dieser Honeymoon-Phase sieht man alles durch die rosarote Brille und sollte solche wichtigen Entscheidungen auf keinen Fall übereilen. Denn nur, weil gerade alles supertoll zu laufen scheint, bedeutet das nicht, dass man später auch den Alltagstrott gemeinsam übersteht. Viele Umfragen und Studien zeigen, dass die meisten Paare im Schnitt nach ein bis zwei Jahren Beziehung den Entschluss fassen, zusammenzuziehen. Doch es kommt immer auf verschiedene Faktoren und Umstände an, auch auf die Tiefe der Beziehung, wann man zusammenziehen sollte.
2. Wann macht es Sinn, zusammenzuziehen?
Die Entscheidung, zusammenzuziehen, hängt nicht nur von dem gemeinsamen Wunsch ab. Es kommt auch auf Eure jeweilige Lebenssituation an: Könnt Ihr Euch beide eine neue Wohnung und eventuell höhere Miete finanziell leisten? Oft müssen auch neue Möbel und andere Anschaffungen gemacht werden. Außerdem stellt sich die Frage nach dem derzeitigen Stand im Leben. Steckt Ihr beide oder einer von Euch noch mitten in Ausbildung und Studium und weiß noch nicht, an welchem Ort er sich danach beruflich niederlassen kann und wird, macht es wahrscheinlich noch wenig Sinn, für einen nicht allzu langen Zeitraum eine gemeinsame Wohnung zu suchen.
Auch bei einer Fernbeziehung ist der Wunsch, zusammenzuziehen, oft groß, da man dadurch die Möglichkeit bekommt, nicht nur am Wochenende zusammen zu sein. Stell Dir dabei jedoch die Frage: Will ich wirklich mit ihm zusammenleben oder nur mit ihm zusammenziehen, um ihn öfter als jetzt zu sehen? Für den Umzug in eine andere Stadt muss man sich absolut sicher sein, dass die Beziehung es wert ist, da man eventuell Job, die eigene Wohnung und seinen Freundeskreis aufgibt.
3. Erwartungen und Wünsche klären
Du bist schon länger mit Deinem Freund zusammen und Ihr seid euch beide sicher, dass Ihr eine Beziehung von Dauer führt? Dann steht die Frage, wann Ihr zusammenziehen wollt, vielleicht sogar schon im Raum oder wurde bereits besprochen. Bevor Ihr euch jedoch endgültig dafür entscheidet, nach einer gemeinsamen Wohnung zu suchen, solltet Ihr offen und ehrlich über Eure Erwartungen sprechen. Während der eine Partner es vielleicht kaum erwarten kann, zusammenzuziehen, übt diese Entscheidung auf den anderen möglicherweise zu viel Druck aus.
4. Testet das Zusammenwohnen
Wenn Ihr euch noch unsicher seid, wann und ob Ihr zusammenziehen solltet, „übt“ das Zusammenleben ruhig ein wenig. Dafür eignen sich vor allem Pärchenurlaube, die mindestens eine Woche dauern. Eine Ferienwohnung ist dabei einem Hotel vorzuziehen, da Ihr euch hier selbstversorgen, bekochen und die Wohnung sauber halten müsst. So könnt Ihr schon mal schauen, ob Ihr es so lange Zeit am Stück miteinander aushaltet. Zwar ist ein Urlaub natürlich nicht vergleichbar mit dem Alltagsleben, erste Schwierigkeiten können hier aber bereits deutlich werden – oder eben auch nicht. Dann umso besser!
5. Kompromisse eingehen
Das Zusammenwohnen unter einem Dach ist von vielen Kompromissen geprägt. Daher ist es wichtig, im Vorfeld gewisse Macken und Spleens des Partners zu kennen, sonst sind negative Überraschungen vorprogrammiert. Außerdem stellt sich die Frage, ob man mit diesen Eigenarten leben kann und will. Falls nicht, ist es wichtig, im Vorfeld offen zu sagen, was sich in der gemeinsamen Wohnung auf jeden Fall ändern muss. Nimmt es der eine zum Beispiel nicht so genau mit der Ordnung, während der andere total penibel ist, sollte man gemeinsame Regelungen finden. Ein Putzplan mag vielleicht albern klingen, kann aber so manchen Streit verhindern. Auch die anderen Tätigkeiten im Haushalt sollten ausgeglichen verteilt sein.
Von den Erfahrungen Anderer kann man lernen: Diese positiven und negativen Erfahrungen haben wir beim Zusammenziehen mit unseren Partnern gemacht:
Bereit für den nächsten Schritt?
Euer Zusammenwohnen klappt ohne Problem und kleine Streitigkeiten meistert Ihr auch erfolgreich? Dann ist er vielleicht der Richtige und Du solltest ihn nicht wieder gehen lassen. Wenn er Dich so wie in Nummer 7 fühlen lässt, dann heirate ihn!
Für den Zeitpunkt des Zusammenziehens gibt es keinen festen Richtwert. Jedes Paar sollte für sich entscheiden, wann es bereit ist, den nächsten Schritt zu wagen und auch abklären, ob eine gemeinsame Wohnung logistisch und finanziell gesehen überhaupt sinnvoll ist. Achtet auch auf die Größe der neuen Wohnung, denn ein extra Raum neben Wohn- und Schlafzimmer als Rückzugsort, wenn mal jemand von Euch seine Ruhe braucht, ist Gold wert. Nutzt außerdem ruhig unsere zusätzlichen Tipps zum Zusammenziehen.
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