Es ist jedes Jahr das Gleiche. Am 14. Februar stürmen Männer die Blumenläden oder Pralinengeschäfte, um auf den letzten Drücker eine kleine Aufmerksamkeit für ihre Liebste zu besorgen. Der Grund ist natürlich der Valentinstag. Doch woher kommt eigentlich dieser Brauch? Ist er wirklich eine Tradition oder ist dieser Tag – wie seine Gegner immer wieder betonen – eine bloße Erfindung der Blumen- und Süßwarenindustrie? Zelebrierst Du den Valentinstag oder ist er Dir zu kitschig? Wie auch immer Du dazu stehst: Wir haben die Geschichten und Fakten um den Valentinstag einmal zusammengetragen.
Am Valentinstag scheiden sich die Geister: Die einen sehen ihn als unseelige Kombination aus Kitsch und Kommerz, für die anderen ist es DAS romantische Highlight des Jahres. Um seine Herkunft ranken sich viele verschiedene Geschichten und irgendwie scheint niemand so wirklich zu wissen, welche davon die Richtige ist. Zudem wird der Valentinstag in verschiedenen Ländern unterschiedlich gefeiert – und auch nicht zwangsläufig am 14. Februar. Diese und weitere Infos rund um den Tag der Blumen, Gedichte, Küsse und Liebesbeweise erhältst Du hier.
Der Valentinstag – Geschichte und Wahrheit
Jeder hat sicher schon eine oder mehrere Geschichten des Valentinstags gehört. Sein Ursprung reicht wohl bis ins römische Reich. Doch welche Geschichte stimmt?
Die Sage des Heiligen Valentin
Der Überlieferung zufolge geht der Valentinstag auf einen christlichen Märtyrer namens Valentinus zurück, der im dritten Jahrhundert nach Christus im heutigen Italien lebte. Valentinus war bekannt dafür, dass er Paare mit Blumen aus seinem Garten beschenkte. Vor allem aber vermählte er mehrere Brautpaare, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl eigentlich unverheiratet bleiben mussten. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, standen unter einem guten Stern. Da die Hochzeit nach christlicher Tradition bzw. das Christentum als Glaube überhaupt verboten war, wurde Valentinus auf Befehl des römischen Kaisers Claudius II. jedoch am 14. Februar 269 in Rom enthauptet. Etwa 100 Jahre später wurde Valentinus heilig gesprochen. Im Jahre 496 erklärte Papst Gelasius I. den 14. Februar zum Valentinstag – in Gedenken an den Mann, der Verliebte zusammengebracht hat. Von da an beschenkten die Römer alle weiblichen Familienangehörigen an diesem Tag mit Blumen.
Der Valentinstag – Ein römischer Brauch?
Eine Erweiterung der Sage um den Heiligen Valentin bringt dessen Todestag mit dem römischen Fest Lupercalia zusammen, das auf den 14. Februar fiel. Dabei handelte es sich um den Feiertag der römischen Göttin Juno, der Frau des Jupiter und Schutzpatronin der Ehe. Mit dem Ziel, durch ein Liebesorakel zum richten Partner zu finden, gingen junge Römerinnen an diesem Festtag in den Juno-Tempel. Junge Männer aus dem einfachen Volk zogen zeitgleich Lose, auf denen die Namen der noch ledigen Frauen standen. Die auf diese Weise gefundenen Pärchen gingen miteinander aus und manche sollen sich sogar ineinander verliebt haben.
Der Ursprung des Valentinstags ist ungewiss
Doch hat der Heilige Valentin wirklich gelebt? Beweise für seine Existenz gibt es nämlich nicht. Dies hat irgendwann auch die Kirche erkannt und den Valentinstag im Jahr 1969 aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Doch warum feiert man den Valentinstag dann heute immer noch? Und warum am 14. Februar? Der Grund ist leider nicht ganz so romantisch, wie man es sich wünschen würde. Der Valentinstag ist nämlich eine bunte Mixtur, die durch die Einflüsse von Kalenderreformation, Aberglaube und einem englischen Brauch entstand. In Großbritannien war man nämlich der Annahme, dass die Paarungszeit der Vögel am 14. Februar beginne. Tja, und warum sollten die Menschen es nicht genauso machen? Kurzum wurde dieser Tag zum „Tag der Liebenden“ erklärt.
So kam der Valentinstag nach Deutschland
Seit dem 15. Jahrhundert wurden in England durch Losen am Vorabend Valentinspaare gebildet, die sich zum Valentinstag kleine Geschenke oder Gedichte schickten. Im viktorianischen Zeitalter kam unter den Liebenden der Brauch auf, sich gegenseitig dekorierte Karten zu schicken – heute sind es meist anonyme Liebesbriefe. Diesen Valentinsbrauch brachten englische Auswanderer in die USA, wo der Valentinstag bis heute am pompösesten zelebriert wird. Bereits Teenager senden sich gegenseitig geheime Grußkarten mit Liebesbotschaften. Wer die meisten Verehrer/innen hat, gilt als der oder die „Begehrteste“ – ein Phänomen, das in amerikanischen High Schools ohnehin vorherrschend ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der „Tag der Liebenden“ durch US-Soldaten in den westlichen Teil Deutschlands: 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten „Valentinsball“. Das Verschicken von Briefen ist hierzulande allerdings nicht so verbreitet wie in Großbritannien und den USA. Stattdessen beschränken sich Verliebte – insofern sie etwas vom Valentinstag halten – meist darauf, einen Blumenstrauß, Pralinen oder sonstige kleine Aufmerksamkeiten zu verschenken.
Valentinsbräuche in aller Welt
Bekanntlich hat jedes Land seine eigenen speziellen Traditionen und Bräuche. Das ist auch beim Valentinstag nicht anders. Die Japaner beispielsweise, haben die klassische Rollenverteilung am 14. Februar einmal aufgehoben – Frauen beschenken daher die Männer mit Schokolade, die sie bestenfalls selbst gemacht haben. Aber es geht auch richtig schräg: Viele weibliche Angestellte bringen sogar ihren Vorgesetzten Schokolade mit zur Arbeit! Einen Monat später, am sogenannten „White Day“, hoffen die japanischen Damen dann auf weiße Schokolade als Gegengeschenk. In Südkorea gibt es zusätzlich noch den „Black Day“, an dem diejenigen, die zuvor leer ausgingen, schwarze Nudeln mit Soße (Jajangmyeon) essen, um ihre Trauer darüber zu bekunden.
Auch die Finnen feiern den Valentinstag, allerdings eher platonisch. Sie verschenken Kleinigkeiten an ihre Freunde, um zu zeigen, dass ihnen die Freundschaft wichtig ist. Südafrikaner feiern den Valentinstag als öffentliches Fest. Es ist dort Brauch, Kleidung in den Farben Weiß und Rot für die Reinheit und Liebe zu tragen. In Brasilien läuft es ähnlich wie bei uns: Liebespaare machen sich kleine Geschenke – allerdings tun sie dies nicht am 14. Februar, sondern am 12. Juni.
Es gibt allerdings auch Länder, die vom Valentinstag überhaupt nichts halten oder ihn sogar verbieten. Wer beispielsweise in Saudi-Arabien Tage vorher rote Rosen oder ähnliches erwerben möchte, macht sich strafbar, denn der Valentinstag steht dort auf der Verbotsliste des islamischen Rechts. Da zeigt sich mal wieder: Andere Länder, andere Sitten.
Alles reine Marketingmasche?
In einer Umfrage kam 2015 heraus, dass 75% der Deutschen den Valentinstag als reinen Kommerz ansehen, der nichts mit Liebe zu tun hat. Sieht man die gezielte Werbung von Blumenhändlern, Parfümerien und Schokoladenherstellern rund um den "Tag der Liebe", wundert einen das nicht. Interessanterweise gaben 2016 trotzdem 81% an, am Valentinstag etwas zu verschenken. Anscheinend ist der gesellschaftliche Druck dann doch recht groß.
Die häufigsten Valentinstags-Geschenke in Deutschland sind übrigens Blumen. Gleich dahinter folgen Schokolade und Parfüm. Aber ist es nicht vielleicht mehr wert, einfach mal so Blumen geschenkt zu bekommen, unabhängig von Verpflichtungen, die mit einem bestimmten Datum zusammenhängen?
Damit Du in Zukunft auch in anderen Ländern für den Valentinstag gerüstet bist, gibt’s nun noch die berühmten drei Worte in verschiedenen Sprachen:
- Englisch: I love you
- Spanisch: Te quiero
- Französisch: Je t'aime
- Italienisch: Ti amo
- Portugiesisch: Eu te amo
- Griechisch: S`ayapo
- Türkisch: Seni Seviyorum
- Tunesisch: Ha eh bak
- Arabisch: Ana Hebbek
- Luxemburgisch: Ech hun dech gär
- Niederländisch: Ik hou van jou
- Dänisch: Jeg elsker dig
- Finnisch: Minä rakastan sinua
- Polnisch: Kocham cie
- Russisch: Ja teba ljublju
- Ungarisch: Szeretlek
- Slowakisch: Lubim ta
- Jiddisch: Ikh hob dikh lib
- Vietnamesisch: Toi yeu em
Der Valentinstag ist ein guter Anlass, um uns auf das Gefühl zu besinnen, ohne das die Welt ein recht trübseliger Ort wäre: die Liebe. Nutze ihn zum Beispiel als Gelegenheit, endlich den ersten Schritt bei Deinem Schwarm zu wagen. Oder als Grund, Deinem Angebeteten mal wieder zu sagen, dass Du ihn liebst. Und selbst wenn Du Single bist, kannst Du den „Tag der Liebenden“ für Dich nutzen. Wie wäre es mit einem Zoobesuch? Wir haben auch noch weitere Tipps für Singles am Valentinstag.
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