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Hass auf die Ex

Rebecca-Syndrom: Leidest du an rückwirkender Eifersucht?

Rebecca Syndrom

Ein bisschen Eifersucht kommt selbst in den harmonischsten Beziehungen vor. Das Gefühl kann aber schnell überhand nehmen und die Bindung nachhaltig zerstören. Richtet sich die Eifersucht gegen eine ganz bestimmte Person in der Vergangenheit deines Partners oder deiner Partnerin, spricht man vom Rebecca-Syndrom. Wir erklären dir, woran du das Rebecca-Syndrom erkennst und wer besonders davon betroffen ist.

Was ist das Rebecca-Syndrom?

Das Rebecca-Syndrom beschreibt die starke Eifersucht auf einen oder mehrere Ex-Partner*innen in einer bestehenden Beziehung. Die Bezeichnung geht auf den von Hitchcock verfilmten Roman „Rebecca” von Daphne du Mauriers zurück, in dem sich eine junge Frau ständig mit der verstorbenen Ehefrau ihres Mannes vergleicht, die den Namen Rebecca trägt. Im Roman stellt die Protagonistin Rebecca gedanklich auf ein Podest und hat das Gefühl, nicht an ihre Nachfolgerin herankommen zu können. Diese Besessenheit zerstört im Laufe der Geschichte die neue Ehe.

Rebecca von Daphne du Mauriers

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Auch wenn es sich im Romanbeispiel um eine Frau handelt, die auf ihre Vorgängerin eifersüchtig ist, kann das Rebecca-Syndrom auch Männer betreffen und kommt sowohl in hetero- als auch in homosexuellen Beziehungen vor. Entscheidend ist, dass sich die Eifersuchtsgefühle gezielt auf den Expartner oder die Expartnerin richten.

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Unbegründete Eifersucht zerstört nicht nur Beziehungen, sie ist auch eine Zeitverschwendung. Wir zeigen dir, wie du sie mit ein paar Tricks in den Griff bekommen kannst:

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Woran erkennt man das Rebecca-Syndrom?

Am Rebecca-Syndrom leiden alle, die starke Eifersuchtsgefühle gegen den Expartner oder die Expartnerin hegen und – das ist entscheidend – dafür keinen triftigen Grund haben. Schreibt dein aktueller Partner hingegen weiterhin liebevolle Nachrichten mit seiner Exfreundin oder flirtet deine aktuelle Partnerin mit ihrem Ex, handelt es sich nicht um das Rebecca-Syndrom, sondern völlig berechtigte Gefühle. An den folgenden Anzeichen macht sich das Rebecca-Syndrom bemerkbar:

  • Du „stalkst“ den Ex oder die Ex auf Social Media.
  • Du vergleichst dein Aussehen und empfindest dich als weniger attraktiv oder befürchtest, dass dein Partner seine oder ihre Ex attraktiver fand.
  • Du bist eifersüchtig auf die romantischen Dates oder Reisen, die dein Partner mit seiner oder ihrer Ex erlebt hat.
  • Du kommst nicht darüber hinweg, dass seine Ex als Mutter seiner Kinder immer eine besondere Rolle in seinem Leben spielen wird – an die du womöglich nicht herankommen wirst.
  • Du bist traurig darüber, dass du nicht seine oder ihre erste Partnerin warst.
  • Du gehst davon aus, dass die Familie deines aktuellen Partners seine oder ihre Ex mehr mochte als dich – ohne dafür einen Grund zu haben.
  • Du denkst ständig an seine oder ihre Ex, obwohl dein Partner nie über diese Person spricht oder mit ihr Kontakt hält.
  • Du bist dir sicher, dass dein Partner noch Gefühle für seine oder ihre Ex hat, obwohl es keine greifbaren Anzeichen dafür gibt.

Wann ist Eifersucht normal und wann gehört sie zu einer funktionierenden Beziehung dazu? Wir haben eine Expertin gefragt:

Auslöser für das Rebecca-Syndrom

Das Rebecca-Syndrom kommt heutzutage sicherlich häufiger vor als in den Generationen vor uns. Schließlich ist es völlig normal, im Laufe seines Lebens mehrere Beziehungen zu haben und dies seinem Partner oder seiner Partnerin auch nicht zu verheimlichen. Das einfache Auffinden von Personen auf Social Media trägt zusätzlich dazu bei, dass wir uns ausgiebig mit unseren Vorgänger*innen befassen und vergleichen können. Geht man bereits mit einem verminderten Selbstwertgefühl in eine Beziehung rein oder hat einen Partner, der wenig Bestätigung gibt, kann schnell das Rebecca-Syndrom ausgelöst werden. Die eigenen Unsicherheiten und Unzufriedenheiten mit der aktuellen Beziehung finden dann in der oder dem Ex eine Projektionsfläche.

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Betroffen vom Rebecca-Syndrom sind häufig auch Personen, die Teil einer Patchwork-Familie sind. Diese müssen lernen, den oder die Ex ihres Partners als Elternteil der Kinder anzuerkennen. Eine ziemlich schwierige Aufgabe, denn wer anfängt sich hier ständig zu vergleichen, wird schnell Minderwertigkeitsgefühle zu bekommen. Als neue Partnerin oder neuer Partner hat man meist andere Privilegien als die Mutter oder der Vater der eigenen Kinder. Seinen Partner zu bitten, den Kontakt zur ehemaligen Beziehung abzubrechen ist hier keine Option und macht die Therapie des Rebecca-Syndroms deutlich schwerer.

Rückwirkende Eifersucht bekämpfen

Der erste wichtige Schritt, um das Rebecca-Syndrom zu überwinden, ist es zu erkennen. Dafür solltest du deine Gefühle erst mal ernst nehmen und sie dir notieren oder einer außenstehenden Person anvertrauen. Sei ehrlich und versuche zu ergründen, ob es für deine Eifersucht überhaupt Gründe gibt, die von deinem Partner ausgehen. Ist dies nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass deine eigenen Unsicherheiten der Auslöser sind. Es wäre also unfair, deinen Partner mit Vorwürfen zu konfrontieren und deine Beziehung zu gefährden. Bei leichten Formen des Rebecca-Syndroms können Selbstreflexion und Gespräche mit Freund*innen bereits Abhilfe schaffen. Du kannst deinem Partner auch erklären, dass du dir über deine unberechtigte Eifersucht bewusst bist und ihm um Nachsicht bitten.

Wer hingegen merkt, dass die Eifersuchtsgefühle auf den oder die Ex die Gedanken ständig vereinnahmen, benötigt eine Therapie. Beim Rebecca-Syndrom handelt es sich ähnlich wie beim Othello-Syndrom nicht um eine psychiatrisch anerkannte Erkrankung. Pathologische Eifersucht wird aber aktuell im DSM-5, dem anerkannten Klassifikationssystem psychischer Erkrankungen, als Zwangsstörung anerkannt. Erfüllst du die Kriterien, kannst du dich von einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin behandeln lassen. Dafür ist zunächst ein kurzes Gespräch mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin nötig, die dir eine Überweisung für eine Psychotherapie ausstellt. Alternativ kannst du dich auch privat an eine*n Paartherapeut*in wenden, musst die Kosten allerdings selbst tragen.

Wie eifersüchtig bist du wirklich?

Bildquelle: Getty Images/NeonShot

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