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Bindungstheorie

Psychologie: So beeinflusst dein Bindungsstil deine Beziehung!

Das sind die vier verschiedenen Bindungsstile und so beeinflussen sie deine Beziehung

Jeder Mensch tickt anders! Wie wir erzogen wurden und welche Denkansätze uns mitgegeben wurden, zeigt sich immer wieder in verschiedenen Situationen. Aber vor allem in einer Partnerschaft werden diese Dinge deutlich. Erst dann lässt sich so richtig erkennen, welchem Bindungsstil wir angehören. Und genau dieser kann unsere Beziehungen maßgeblich beeinflussen. Wie genau und welche verschiedenen Typen es eigentlich gibt, wollen wir dir erklären.

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Welche 4 Bindungsstile gibt es?

Die Bindungstheorie stammt von einem Psychologen namens John Bowlby und wurde bereits 1958 entwickelt. Sie fasst Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie und Bindungsforschung zusammen und gibt Aufschluss darüber, wie wir ticken. Diese 4 Bindungsstile hat Bowlby definiert:

Secure – sicherer Bindungsstil

Dieser Bindungsstil ist wahrscheinlich der gesündeste. Menschen, die hier zugehörig sind, sind unabhängig. Eine Partnerschaft ist für sie eher ein Extra. Sie kommunizieren offen und deutlich, scheuen sich nicht, nach Hilfe zu fragen, wenn es nötig ist und sind mit ihren Emotionen im Einklang. Und auch wenn das mal nicht so sein sollte, finden sie schnell Wege, mit Unsicherheiten umzugehen. Laut Psychologin Christie Kederian hatten Menschen aus dieser Kategorie eine gute Bindung zu ihren Eltern und wurden immer wieder dazu ermutigt, die eigenen Gefühle auszudrücken und zu ihnen zu stehen.

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Anxious – ängstlicher Bindungsstil

Diese Menschen haben eher Angst vor Bindungen. Sie brauchen stetig Bestätigung, um sich überhaupt ein wenig öffnen zu können oder selbstbewusst zu sein. Sie sind eher unsicher und haben oft das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Wenn sie eine*n Partner*in haben, machen sie sich komplett abhängig von dieser Person. Menschen mit diesem Bindungsstil haben häufig Eltern, die in der Kindheit oft nicht da oder zu streng waren.

Avoidant – vermeidender Bindungsstil

Wir stellen dir einen weiteren Bindungsstil vor: der vermeidende. Wenn du zu dieser Kategorie gehörst, fällt es dir schwer, über deine Gefühle zu sprechen. Du möchtest alles alleine regeln und fragst selten, gar nie, nach Hilfe. Menschen mit diesem Bindungsstil vermeiden Beziehungen und wollen sich am besten nie angreifbar machen oder verletzlich zeigen. Mangelte es in der Kindheit an Einfühlungsvermögen, kann es gut sein, dass dieser Bindungsstil entwickelt wird.

Disorganized – desorganisierter Bindungsstil

Hier geht es vorrangig um die Angst vor Zurückweisung. Personen dieser Kategorie weisen meist ein geringes Selbstwertgefühl auf. Wer jetzt denkt, dass dieser Bindungsstil dem Vermeidenden ähnelt, liegt nicht ganz falsch. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass sich diejenigen mit einem desorganisierten Bindungsstil zunächst nach einer Partnerschaft und Beziehung sehnen, die auserwählte Person am Ende jedoch trotzdem wegstoßen. Außerdem fällt den „Betroffenen” eine klare Kommunikation äußerst schwer. Menschen dieser Art haben nicht selten Gewalt in der Kindheit erlebt.

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Welche Auswirkungen können die Bindungsstile haben?

Je nach Bindungsstil wird es dir schwieriger fallen, eine Beziehung einzugehen. Dich zu öffnen und zu vertrauen. Und selbst wenn du den Schritt wagst und eine Partnerschaft eingehst, können dort immer noch (je nach Bindungstyp) Probleme lauern. Wenn du nämlich nie ansprichst, was dir nicht passt oder deine Gefühle offenbarst, kann dieses Verhalten dein Gegenüber ebenfalls verunsichern, abschrecken oder sogar „vertreiben”.

Es ist also enorm wichtig, an dir zu arbeiten, wenn du nicht gerade zum sicheren Bindungstypen zählst. Je nachdem, wie komplex deine Lage ist, kann auch professionelle Hilfe wichtig sein, um vergangene Wunden und Erfahrungen zu verarbeiten. Außerdem solltest du an der Kommunikation arbeiten. Natürlich musst und sollst du dich nicht von Anfang an komplett öffnen, aber auch kleine Schritte können eine große Wirkung haben. Mindestens genauso wichtig ist die Arbeit an deinem Selbstwertgefühl. Es gibt viele Übungen und Tricks, mit denen du es stärken kannst. Denn wenn du selbstsicherer bist, wird es dir viel einfacher fallen, über Emotionen zu sprechen und Bindungen bewusst einzugehen. Auch eine Partnerschaft mit jemandem, der einen gesunden und sicheren Bindungsstil aufweist, kann enorm helfen.

Kann man seinen Bindungsstil ändern?

Mit genug Arbeit und Willen ist das durchaus möglich, ja. Wenn es dir gelingt, deine Traumata und negativen Erfahrungen so zu verarbeiten, dass es dir leichter fällt, damit umzugehen und neue Bindungen einzugehen, ändert sich automatisch auch dein Bindungsstil. Du wirst selbstsicherer und gehst ganz anders mit Beziehungen und deinen Gefühlen um. Es kann also passieren, dass du es beispielsweise schaffst, den vermeidenden Bindungsstil abzulegen und zum sicheren Bindungsstil überzugehen.

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Bildquelle: Unsplash / brooklyn

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