Wie oft streiten wir in Beziehungen? Und wie viel Streit ist noch guter Streit? Worüber streiten Paare in Deutschland und wo tun sie das am „liebsten“? Wir haben einige Zahlen für Dich zusammengetragen.
Es klingt unglaubwürdig, aber tatsächlich jedes zehnte Paar hierzulande streitet offenbar überhaupt nicht. Weitere 29 Prozent streiten „nicht wirklich“. Sie schweigen sich an, wenn etwas nicht stimmt, solange bis alles wieder im Lot ist.
Wie oft streiten sich Paare wirklich?
Die meisten Deutschen in Paarbeziehungen streiten allerdings mehr als zwei Mal im Monat, das sind 41 Prozent. Bei gut jedem zehnten Pärchen (11 Prozent) fliegen sogar mehrmals die Woche die Fetzen und immerhin jedes zwanzigste Paar gerät mehrmals täglich selbst wegen Kleinigkeiten aneinander.
Jeweils 42 Prozent aller Paare geraten wegen schlechter Angewohnheiten und unterschiedlicher Auffassungen von Ordnung und Sauberkeit in einen Konflikt. Bei ebenso vielen bringen die Schwiegereltern den Haussegen in Schieflage, gerade wenn man sie zum Kinderhüten oder wegen eines Kredits beim Hausbau braucht und sich in Verpflichtungen befindet.
Richtig streiten will gelernt sein. So werden eure Auseinandersetzungen konstruktiv:
Worüber streiten sich Paare?
Der zweithäufigste Grund für Gezanke zwischen Geliebten sind Geldfragen. Darauf folgen die Aufgabenverteilung im Haushalt, unterschiedliche Auffassungen zur Kindererziehung und Kommentare beim Autofahren, sei es wegen der Fahrweise oder der Strecke.
Ein Viertel aller Paare streitet außerdem um die unterschiedlichen Prioritäten von Beruf und Privatem sowie um die Frage, wer wie viel Freiheit hat, also wie viel jeder Einzelne unternimmt. Auch größere Anschaffungen sind bei zahlreichen Paaren Grund für Stunk. Weitere Konfliktherde finden sich in der Frage, wer im Zweifel im Beruf eher zurücksteckt und wer sich um ältere oder kranke Familienmitglieder kümmert.
Hier streiten sich Paare am häufigsten
Am häufigsten kommt es in Wohnzimmern zum Streit, etwa über das Fernsehprogramm. Darauf folgt die Küche, mit etwas Abstand das Auto. Immer wieder bekommen sich Paare offenbar auch auf Familienfeiern in die Haare – kein Wunder, sind hier die Nerven doch manchmal gespannt wie Drahtseile – wie auch im Supermarkt oder beim Shoppen in der Fußgängerzone. Auch bei Freunden oder auf Partys gibt es Krach, vor allem wenn einer zu tief ins Glas schaut oder Anderen schöne Augen macht.
Im Urlaub streiten Paare auch ab und zu, denn Macken und unschöne Angewohnheiten fallen besonders auf, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. Weitere Streitorte sind das Bade- und das Schlafzimmer sowie die offene Straße.
Streit ist gut für eine Beziehung
Streit kann einer Beziehung übrigens auch gut tun, denn es bedeutet, dass die Partner unterschiedlich sind und unterschiedliche Ansichten haben – das belebt die Beziehung. Streit bedeutet Reibungsfläche, was das Gegenteil von Langeweile ist, die durch zu viel Harmonie entstehen kann.
Hat man gelernt richtig zu streiten, lernt man sich auch besser kennen und merkt, dass der Andere eigene Fehler hat, genau wie man selbst. Und man merkt, dass der Andere die eigenen Schwächen akzeptiert, vielleicht sogar mag. Was gibt es Schöneres? Man wächst beim Streiten miteinander, indem man divergierende Ansichten verhandelt. Ganz abgesehen von dem Versöhnungssex nach dem Streit.
Das alles funktioniert aber nur dann, wenn man fair und konstruktiv streitet, ohne einander zu verletzen. Beleidigungen oder gar körperliche Übergriffe gehören natürlich nicht dazu.
Bildquelle: Getty Images/Atlas Studio