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Betroffenen helfen

5 subtile Anzeichen für häusliche Gewalt, die jeder kennen sollte

häusliche Gewalt

Die Zahlen sind erschreckend: Laut aktuellen Angaben des Bundesministeriums für Familien erlebt jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt, die vom Partner ausgeht – unabhängig von sozialer Schicht und kulturellem Hintergrund. Nach außen hin wird diese aber erst dann vom Umfeld wahrgenommen, wenn die Betroffenen schwere körperliche Verletzungen davontragen. Wir zeigen dir daher fünf subtile Anzeichen, die bereits auf häusliche Gewalt schließen lassen, und geben dir Tipps, wie du Frauen in deinem Umfeld helfen kannst. 

Betroffene von Partnergewalt sind oft nicht selbst in der Lage dazu, sich aus einer destruktiven Beziehung zu lösen. Umso wichtiger ist es, dass die Anzeichen von Freunden, Kollegen oder der Familie erkannt werden. Der deutsche Wohlfahrtsverband Awo sowie das New Yorker Office for the Prevention of Domestic Violence führen neben offensichtlichen Merkmalen wie Verletzungen in unterschiedlichen Heilungsstadien, Ausreden für angebliche Unfälle und das Tragen von Sonnenbrillen in Innenräumen weitere Warnsignale auf, bei denen man als Außenstehende aktiv werden sollte. Wenn du die folgenden Anzeichen bei einer Freundin, Bekannten oder Kollegin erkennst, kann häusliche Gewalt dahinterstecken.

Prügel: Eine ganz gewöhnliche Geschichte häuslicher Gewalt

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#1 Sie zweifelt an ihrem Bauchgefühl

Von außen betrachtet kann man kaum verstehen, wie Frauen in gewaltsamen Beziehungen bleiben können. Merken die Betroffenen nicht selbst, dass man nicht mehr von Liebe sprechen kann, wenn ihr Mann sie schlägt? Das Problem ist, dass viele Frauen durchaus zunächst ein ungutes Gefühl haben. Doch mit der Zeit misstrauen sie ihrem Bauchgefühl und reden sich ein, dass ihre Situation gar nicht so schlimm sei. Wenn du also erlebst, dass dir eine Frau zwar einerseits von ihrem manchmal etwas zu cholerischen Partner erzählt, das Problem dann später aber wieder klein redet, solltest du aufmerksam werden.

#2 Ständige Kontroll-Anrufe

Gewalt gegen Frauen in Beziehungen zeigt sich oft auch durch einen Partner, der ständig Kontrolle ausübt. Erzählt dir eine Freundin zum Beispiel, dass ihr Freund immer die Nachrichten auf ihrem Smartphone liest und all ihre Passwörter kennt? Oder ruft er sie alle paar Stunden an, um zu kontrollieren, mit wem sie gerade wo unterwegs ist? Solche Verhaltensweisen können zwar auch nur für einen krankhaft eifersüchtigen Mann sprechen, die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass es zu Gewalt in der Beziehung kommen wird oder schon gekommen ist.

#3 Sie hat Angst, ihn zu verärgern

Partner, die Gewalt ausüben, sind häufig auch Meister der psychischen Manipulation. Anstatt selbst Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, geben sie ihren Partnerinnen die Schuld für ihre Wutausbrüche, ganz nach dem Motto: Würdest du dich nicht so verhalten, müsste ich jetzt auch nicht ausrasten. Auf diese Form der emotionalen Erpressung reagieren viele Frauen nicht mit Gegenwehr, sondern mit einer Angsthaltung. Durch möglichst zuvorkommendes und liebevolles Verhalten wird dann versucht, ihn bloß nicht zu verärgern. Beobachtest du also, wie eine Frau in deinem Umfeld sich in übertriebenem Maße für ihren Freund aufopfert, solltest du aufhorchen.

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#4 Sie übernimmt die Ansichten ihres Partners

Um den Partner nicht zu verärgern, versuchen viele Frauen auch, ihm immer nach dem Mund zu reden. Das kann so weit gehen, dass Interessen und Meinungen komplett übernommen werden. Wenn du also eine Freundin hast, die sich völlig verändert hat, solltest du dem auf den Grund gehen.

Sich für alles zu begeistern, was dem Partner gefällt, ist nicht unbedingt romantisch. Auch andere Dinge solltest du niemals tun, um einem Mann zu gefallen. 

Dinge, die Du nie für einen Mann tun solltest

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#5 Du siehst sie immer seltener

Leider ist häusliche Gewalt von außen hin auch so schwer zu erkennen, weil die Betroffenen sich immer mehr zurückziehen. Das kann entweder aus Scham vor Blessuren und Narben sein, oder weil der Partner den Kontakt zu Freunden und Familie verbietet. Gewalttätige Männer wenden auch hier psychische Manipulation an: Sie reden andere schlecht und wollen ihre Frauen auf diese Weise dazu bringen, nur noch mit ihnen zu verkehren. Es kann zwar durchaus mal passieren, dass sich eine Freundin nicht mehr meldet, weil sie nur noch Zeit mit ihrem Partner verbringt. Wenn es allerdings unmöglich wird, sich mit ihr zu treffen und weitere Anzeichen zutreffen, solltest du unbedingt handeln!

Was du tun solltest – und was nicht

Das New Yorker Amt gegen die Prävention häuslicher Gewalt gibt hilfreiche Tipps für Menschen, die in dieser Situation helfen wollen, ohne jemandem zu nahe zu treten:

  • Anstatt darauf zu warten, dass die betroffene Person um Hilfe bittet, solltest du einfach fragen, ob etwas nicht stimmt.
  • Anstatt ihre dysfunktionale Beziehung zu bewerten, solltest du zeigen, dass du dir Sorgen machst.
  • Anstatt die betroffene Frau unter Druck zu setzen, solltest du ihr zuhören und sie bestärken.
  • Anstatt ihr kluge Ratschläge zu geben, solltest du deine Hilfe anbieten.
  • Anstatt ihr nur unter bestimmten Bedingungen zu helfen, solltest du sie bei ihren Entscheidungen unterstützen.
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Welche Möglichkeiten bestehen, jemanden aus einer gewaltsamen Beziehung zu befreien, kannst du auch bei Frauenorganisationen wie BIG e.V. oder dem Hilfetelefon für Frauen erfragen. Hier erfährst du auch, wann du die Polizei einschalten solltest und wie die Betroffene gerichtlich gegen ihren Peiniger vorgehen kann.

Es kann natürlich sein, dass die Freundin, um die du dir Sorgen machst, keine häusliche Gewalt erlebt. Dennoch machst du nichts falsch, wenn du dich nach ihrem Wohl erkundigst. Seinen Mitmenschen gegenüber generell aufmerksam zu sein, anstatt sich aus Respekt immer zurückzuhalten, kann helfen, Frauen aus solchen Beziehungen zu befreien. Hast du einen solchen Fall schon mal in deinem Umfeld beobachtet? Erzähl uns in den Kommentaren, wie du darauf aufmerksam wurdest.

Bildquelle: Unsplash/Anthony Tran