Bist du derzeit in einer Beziehung und zweifelst daran, ob dir diese auch wirklich guttut? Auch Partnerschaften, die von außen betrachtet harmonisch wirken, können im Kern zerrüttet sein. Manche Anzeichen sind dabei nicht so offensichtlich, wie hitzige Streitereien oder sogar körperliche Gewalt. Sehr oft sind es Dynamiken, die sich unbemerkt einschleichen und dir auf Dauer seelisch schaden. An welchen fünf Anzeichen du merkst, ob du dich in einer dysfunktionalen Beziehung befindest, verraten wir dir hier.
Was versteht man unter dysfunktionaler Beziehung?
Mit dem Begriff „dysfunktionale Beziehung“ werden Beziehungsformen gefasst, die einer oder beiden Personen innerhalb dieser nicht guttun. Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, ziehen Menschen sich in einer dysfunktionalen Beziehung eher runter. Im aktuellen Sprachgebrauch setzt sich hierfür vermehrt der Begriff „toxische Beziehung” durch.
Anzeichen für eine dysfunktionale Beziehung
Nicht immer ist bei einer dysfunktionalen Beziehung nur einer beider Partner der „Schuldige“. Bei den folgenden Anzeichen solltest du sowohl dein eigenes Verhalten sowie das deines Partners hinterfragen.
#1 Ständige Verteidigung
Natürlich müssen deine Freunde und Familienangehörige die Schwärmereien für deine*n Partner*in nicht nachvollziehen können und am wichtigsten ist es auch, dass Ihr euch liebt. Wenn jedoch sowohl deine engen Freunde, als auch deine Familie überhaupt nicht mit deinem Freund oder deiner Freundin klarkommen, ihn oder sie ungern dabei haben wollen oder sie dir sogar einhellig von der Beziehung abraten, sollte dir dies zumindest zu denken geben. Es mag zwar Fälle geben, in denen diese Vorbehalte unbegründet sind, du solltest dich aber auch nicht völlig vor dem Urteil der Menschen sperren, die dich eigentlich am besten kennen. Vielleicht spüren sie ja, wie schlecht dir die Beziehung zu deinem derzeitigen Partner tut, während du dich vor jeglicher Kritik sperrst.
Oft gibt es schon früh Anzeichen, dass dein*e Partner*in und du nicht dieselben Ansprüche an eine Beziehung habt oder er gar nicht beziehungsfähig ist. Welche das sind, erfährst du im Video:
#2 Jederzeit könnte Schluss sein
Auch wenn man nie die absolute Gewissheit haben kann, ob man ein Leben lang zusammenbleibt oder sich doch früher oder später trennt: Ein gewisses Gefühl von Sicherheit ist schon vonnöten, um sich in einer Beziehung wohlzufühlen. Wenn Ihr euch in der Vergangenheit schon mehrfach getrennt habt, muss diese Sicherheit erst wieder aufgebaut werden. Sorgst du dich aber ständig darum, dass er oder sie plötzlich Schluss machen könnte, ist dies ein Anzeichen für ein Ungleichgewicht in eurer Beziehung.
#3 Ohne deinen Partner bist du nicht überlebensfähig
Insbesondere am Anfang einer Beziehung mag es ja noch ganz süß wirken, wenn Ihr beiden stets unzertrennlich seid. Wenn Ihr euch aber zu sehr aufeinander stützt, kann es schließlich dazu führen, dass Ihr ohne einander todunglücklich seid. Etwas ohne den Partner zu unternehmen, kommt für solche Paare gar nicht mehr infrage, dabei ist es so wichtig, in einer Beziehung immer noch man selbst zu bleiben! Das ist nicht nur wichtig, damit du bei einer möglichen Trennung nicht völlig den Boden unter den Füßen verlierst, sondern auch um deine*n Partner*in nicht unter Druck zu setzen. Denn wenn du ihm oder ihr ständig signalisierst, dass er alleine verantwortlich für dein Glück ist, kann ihm diese Verantwortung verständlicherweise auch zu viel werden.
#4 Kaum Kontakt zu Freunden
Wenn ihr alles immer nur gemeinsam unternehmt oder dein*e Partner*in dir unterschwellig zu spüren gibt, dass er nicht will, dass du dich alleine mit deinen Freunden triffst, habt ihr ein echtes Problem! Denn eigene Freundschaftsbeziehungen, die du unabhängig von deine*m Partner*in pflegst, sind unbedingt notwendig, um dich nicht völlig in der Beziehung zu verlieren. Deine Freunde könnten dich womöglich länger in deinem Leben begleiten als dein*e derzeitige*r Partner*in, also überlege gut, ob er es wirklich wert ist, dass du sie so vernachlässigst!
#5 Dein*e Partner*in entscheidet alles
Vielleicht stehst du ja auf Männer oder Frauen, die öfter die Initiative ergreifen und bestimmen, wo es langgeht. Das sollte aber in eurem Beziehungsalltag nicht ausschließlich so sein. Denn so gewöhnt er oder sie sich daran, dass du dein Leben nach seinem oder ihrem ausrichtest und ihr euch nur dann trefft, wenn es ihm gerade passt. Wenn du merkst, dass du für ihn oder sie jederzeit alles stehen und liegen lassen würdest, wenn er oder sie dich braucht, er oder sie dich umgekehrt aber nie auf Familienfeiern oder Arbeitsevents begleitet, sollte dir dies zu denken geben.
Wenn dich einer oder mehrerer dieser Punkte allzu sehr an deine eigene Beziehung erinnert, muss das aber nicht das sofortige Ende bedeuten. Es kann auch ein Schritt in die richtige Richtung sein, Probleme zu erkennen, anzusprechen und gemeinsam an ihnen zu arbeiten. Wie du außerdem an einer stabilen Partnerschaft arbeiten kannst, erfährst du anhand dieser Tipps:
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