Monogamie wurde lange Zeit als einzig wahre Form der Beziehung angesehen. Nicht nur deshalb, weil der Gedanke an Liebe ohne Treue für viele Menschen nicht funktioniert, sondern vor allem, weil es damals die einfachste Möglichkeit war, um sicherzustellen, dass der eigene Besitz an die rechtmäßigen Erben übergeht. Mittlerweile haben sich die gesellschaftlichen Konstrukte gelockert und immer mehr Menschen leben alternative Beziehungsformen, in denen auch Sex mit anderen okay ist. Doch welche gibt es eigentlich?
Was gibt es für Beziehungsformen?
Monogamie zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Menschen einander treu sind – sowohl emotional als auch sexuell. Wie genau diese Beziehungsform gelebt wird, bleibt dem Paar dabei selbst überlassen. Einige entscheiden sich auf lange Sicht fürs Zusammenziehen und Heiraten, andere wohnen lieber getrennt und führen eine sogenannte LAT-Beziehung. Während die monogame Beziehung in vielen Köpfen noch immer als der „Normalfall“ angesehen wird – sei es, weil man sich Liebe ohne Treue nicht vorstellen kann oder es eben einfach nicht anders kennt –, entscheiden sich heute zunehmend mehr Menschen für nicht-monogame Partnerschaften; also Beziehungen, in denen weitere Personen bzw. Kontakte eine Rolle spielen. Aber auch hier gibt es wieder unterschiedliche Formen. Denn während die Nicht-Monogamie in vielen Beziehungsformen nur sexuell ausgelebt wird, gibt es auch ein paar Ausnahmen.
7 nicht-monogame Beziehungsformen & was sie ausmacht
Offene Beziehung / Offene Ehe
Offene Beziehungen oder offene Ehen gehören zu den bekannteren Beziehungsformen: Zwei Menschen sind einander emotional treu, erlauben es sich aber, mit außenstehenden Personen Sex zu haben. Ob es dabei bestimmte Regeln gibt, entscheidet jedes Paar individuell. Hier in unserem Podcast erfährst du noch mehr zum Konzept der offenen Beziehung und welche Probleme es mit sich bringt.
Mono-Poly-Beziehung
Eine Mono-Poly-Beziehung besteht ebenfalls aus zwei Personen – allerdings lebt eine von ihnen monogam und die andere nicht. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass beide Partner*innen mit dem Konstrukt einverstanden sind und es demnach keine Eifersucht gibt.
Swingen
Auch beim Swingen ist Sex mit außenstehenden Personen erlaubt. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass diese sexuellen Abenteuer als Paar gemeinsam erlebt werden und nicht getrennt voneinander.
Cuckolding
Beim Cuckolding gibt es einen monogamen und einen nicht-monogamen Part. Anders als bei einer Mono-Poly-Beziehung geht es aber darum, dass der Mann es erregend findet, wenn seine Partnerin mit anderen Männern schläft – und er dabei zusehen darf.
Polyamorie
Polyamore Beziehungen bestehen aus mehr als zwei Personen. Hier ist es nicht nur in Ordnung, mit mehreren Menschen gleichzeitig intim zu sein, sondern auch, romantische Gefühle für diese zu haben. Alle Beteiligten wissen voneinander und sind einverstanden. Polygamie – also die Ehe mit mehreren Menschen – ist im Gegensatz dazu in Deutschland verboten.
V-Beziehung
Eine V-Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person zwei Beziehungen führt. Die beiden Partner*innen gehen allerdings nicht miteinander ins Bett bzw. haben keine romantische Bindung. Auch hierbei wissen alle Beteiligten Bescheid und sind einverstanden.
Solo-Polyamorie
Wer solo-polyamor lebt, ist offiziell Single, führt aber mehrere lockere Beziehungen gleichzeitig, ohne dabei zu viele Verpflichtungen einzugehen oder Versprechungen zu machen. In der Regel steht hierbei eher das Körperliche als das Emotionale im Vordergrund.
Könntest du dir vorstellen, eine dieser Beziehungsformen zu leben? Oder bist du doch eher der monogame Typ? Mit unserem Test findest du heraus, ob eine offene Beziehung für dich funktionieren würde:
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