Ich bin seit gefühlten Ewigkeiten in einer Beziehung und es gibt eine Sache, um die ich meine Single-Freund*innen manchmal beneide: Dating-Apps. Die meisten Singles können das vermutlich nicht verstehen, aber ich habe meine kurze Tinder-Periode in wirklich guter Erinnerung. Umso glücklicher war ich, als eine meiner besten Freundinnen sich auf Blindmate angemeldet hat. Denn auf dieser App swipen nicht die Singles selbst, sondern ihre Freund*innen – und das in meinem Fall ziemlich erfolgreich.
Wie funktioniert Blindmate?
Beim Dating ist es nicht nur wichtig, wie wir selbst uns sehen, sondern auch wie wir auf andere wirken und uns im Umgang mit ihnen verhalten – und wer könnte das besser beurteilen, als die Leute, die uns besonders gut kennen, seien es Freund*innen, Geschwister oder Arbeitskolleg*innen? Auch bei anderen Dating-Apps ist es schon vorgekommen, dass eine Freundin mir mal ihr Handy zum Swipen in die Hand gedrückt hat oder mir ein potenzielles Match zugeschickt hat, um sich meine Meinung anzuhören. Diese Erfahrung hat auch das Gründungsteam von Blindmate gemacht und daraus direkt eine eigene App gemacht. Bei Blindmate legt sich zwar jede*r Suchende selbst ein Profil an und lädt eigene Fotos hoch. Alle anderen Angaben werden jedoch von Freund*innen gemacht, die als Matchmaker fungieren. Die suchende Person kann dann noch entscheiden, welche Angaben sie im Profil behält und welche nicht. Auch das Swipen übernehmen die Matchmaker. Entsteht ein Match, bekommt die datende Person nur nach und nach Informationen über ihr Gegenüber.
Erfahrungen zu Blindmate aus der Matchmaker-Sicht
Da ich für mich selbst schon ewig keine Dating-App mehr genutzt habe, war ich von dem Prinzip direkt begeistert. Von vielen Single-Freund*innen hatte ich gehört, dass Dating-Apps ziemlich frustrierend sein können, wenn am Ende doch wieder nichts dabei rumkommt. Diesen Druck hat man natürlich gar nicht, wenn man nicht für sich selbst sucht. Als Matchmaker swiped man zum einen durch die Profile von potenziellen Dates und beantwortet zum anderen Fragen über die Person, für die man swiped. Dieses System kann meiner Meinung nach noch etwas verbessert werden. Man bekommt viele Fragen, bei denen man die Person auf einer Skala von 1 bis 10 einordnen muss. Dadurch werden dann per KI Attribute erstellt, die im Profil auftauchen – manchmal passen die jedoch nicht so wirklich. Außerdem gibt es noch Fragen, bei denen man etwas über die Person schreiben kann. Diese Variante finde ich deutlich besser, hier bekommt man aber immer nur eine begrenzte Auswahl an Fragen, die man beantworten kann. Oftmals habe ich auf anderen Profilen schon Fragen gesehen, die ich über meine Freundin gern beantwortet hätte, die wurden mir jedoch nie gestellt. Bis man das Profil so gestaltet hat, dass es die Person wirklich gut beschreibt, kann es also etwas dauern.
Das Swipen hat mir dafür wirklich Spaß gemacht. Es war super spannend zu sehen, wie die Personen auf der App, in meinem Fall Männer, von ihren Freund*innen beschrieben wurden. Man hat direkt gemerkt, ob hier die Saufkumpels das Profil ausgefüllt haben (als positive Eigenschaft habe ich eindeutig zu oft gelesen, dass jemand trinkfest ist :D) oder doch eher die kleine Schwester oder beste Freundin. Insgesamt hat man so auf jeden Fall viel über die potenziellen Matches erfahren und konnte sich ein gutes Bild von ihnen machen. Ich glaube, als Freund*in achtet man vielleicht nochmal auf andere Dinge als die Singles selbst. Ich habe zum Beispiel weniger auf die Bilder geachtet. Zwar weiß ich so ungefähr, was meine Freundin optisch bei einem Mann attraktiv findet, ich habe mich hier jedoch nicht von Kleinigkeiten abschrecken lassen. Vielmehr habe ich ganz besonders darauf geachtet, wie jemand im Umgang mit anderen Menschen beschrieben wird.
Erfahrungen zu Blindmate aus Single-Sicht
Ich habe natürlich auch noch meine Freundin, für die ich nach Matches gesucht habe, nach ihrer Meinung zur App gefragt. Auch sie fand das Prinzip ziemlich cool. Für sie war es nicht nur interessant zu sehen, wen die eigenen Freund*innen für sie auswählen, sondern auch, wie sie sie in ihrem Profil beschreiben. Folgendes sagt sie zu Blindmate:
Ich hatte immer ein Händchen für „die falschen Typen“ und hatte einfach keine Lust mehr auf klassische Dating-Apps. Meine Freundinnen dafür umso mehr. Denn viele sind in langjährigen Beziehungen und wollten schon immer mal einen Einblick in die Dating-Apps erhaschen. So konnten sie nach Lust und Laune wischen. Durch die Beschreibung von Familien und Freunden ist vieles viel ehrlicher, denn so wird auch so manches Mal die ein oder andere liebevolle Macke ausgeplaudert. Zudem ist das Ganze weniger oberflächlich und bodenständiger aufgrund der fehlenden Selbstdarstellungen. Nach einigen Unterhaltungen machte ich ein Date mit einem Typen aus, dessen Profil ich vielleicht selbst sogar nie „nach rechts“ gewischt hätte. Schließlich hat es aber doch so gut gepasst, dass ich nun in einer liebevollen Beziehung mit ihm sein kann.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Sie hat tatsächlich ihren Freund über die App kennengelernt – und ich war in diesem Fall tatsächlich die Matchmakerin. Auch von ihm habe ich noch ein Statement bekommen:
Blindmate ist eine frische Dating App, die mit Icebreaker-Fragen zu interessanten Chats verleitet. Die anfängliche Oberflächlichkeit gibt es hier nicht. Dass deine Freunde dein Profil ausfüllen, indem sie Fragen über dich beantworten, hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte eine schöne Zeit mit dieser App und am Ende habe ich einen besonderen Menschen kennengelernt.
Die wichtigsten Fragen rund um Blindmate
Zum Ende noch ein kleines FAQ mit den wichtigsten Fragen zu Blindmate.