Was gibt es Schöneres, als abends, schön eingekuschelt, in den Armen eines geliebten Menschen einzuschlafen und am Morgen in ebendiesen Armen wieder aufzuwachen? Für viele eine absolute Traumvorstellung ... Sägt dieser Herzmensch aber, als würde er einen Wald abholzen, und man selbst bekommt dabei kein Auge zu, wird der Traum wohl eher zum Alptraum. Wir nennen dir drei gute Gründe, warum getrennte Schlafzimmer NICHT das Ende deiner Beziehung bedeuten.
„Ist der Wunsch nach getrennten Schlafzimmern ein Zeichen dafür, dass es in unserer Beziehung nicht mehr läuft?“ Diese Angst tragen tatsächlich ganz viele Paare mit sich herum und halten aus diesem Grund an der Idee eines gemeinsamen Schlafzimmers fest, obwohl es im Bett so gar nicht mehr läuft. Und damit meinen wir nicht das Sex-Leben, sondern die Tatsache, dass ein Part die ganze Nacht wach liegt, sich von links nach rechts wälzt und kein Auge zukriegt und der andere seelenruhig schnarcht ... Wieso es nicht bedeutet, dass man sich nicht mehr liebt, nur weil man lieber getrennt schlafen will, erfährst du jetzt.
Schläft man alleine besser?
Eine ganz eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie in den Armen des Partners oder der Partnerin viel besser schlafen, als wenn sie alleine im Bett liegen. Eine Studie der Universität Wien geht allerdings davon aus, dass die meisten Frauen ohne ihre Beziehungsperson tatsächlich besser schlafen! Bei Männern ist es genau umgekehrt: Sie schlafen in der Regel viel ruhiger und erholsamer, wenn der Bettpartner oder die Bettpartner*in nebendran liegt. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Frauen von Natur aus einfach viel empfindsamer sind, um zum Beispiel in ihrem Mutterdasein jederzeit auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren zu können. Und auch das Alter spielt eine Rolle: Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Schlafstörungen und selbst, wenn man in jungen Jahren super zusammen einschlafen konnte, kann sich das mit der Zeit ändern.
3 gute Gründe für getrennte Schlafzimmer
Einen schnarchenden Menschen neben sich zu haben, der einem in der Nacht den Schlaf raubt (und deswegen bestimmt auch den ein oder anderen Tritt gegen das Schienbein kassiert), haben wir wahrscheinlich alle schon mal gehabt. Die Gründe, die dafür sprechen, sich getrennte Schlafzimmer zuzulegen, gehen aber weit über das Schnarchen hinaus:
- Unterschiedliche Vorlieben im Schlafzimmer: Der eine Part schläft lieber kühl, der andere lieber warm, einer möchte das Licht beim Schlafen anhaben, der andere braucht hundertprozentige Dunkelheit – schon hier können die Meinungen ziemlich weit auseinander gehen. Kompromisse sind schön und gut, bedeuten im Bett aber auch immer, dass im schlimmsten Fall keiner so richtig gut schläft.
- Unterschiedliche Routinen und Schlafrhythmen: Die Zeiten, in denen nach dem Sandmännchen um kurz nach halb sieben das Licht ausgemacht wurde, sind wahrscheinlich auch bei dir schon lange vorbei. Meistens richtet sich die Schlafenszeit danach, wann man am nächsten Morgen aufstehen muss. Wer berufsbedingt schon um vier Uhr aufstehen muss, geht natürlich früher ins Bett als jemand, der erst um 9 Uhr auf der Arbeit antanzen muss. Gehst du zum Beispiel viel früher ins Bett als dein Partner oder deine Partnerin, läufst du Gefahr, wieder aufzuwachen, wenn er oder sie nach ein paar Stunden ins Bett kommt. Dann schnell wieder einzuschlafen ist, wenn man einmal wach war, manchmal gar nicht so einfach. Gleichzeitig nervt es auch, wenn du endlich mal ausschlafen kannst und dich dann in aller Herrgottsfrühe der Wecker des Partners oder der Partnerin wach klingelt ...
- Rücksichtnahme auf die bessere Hälfte: Klingt hart, ist aber wahr – wer alleine schläft, muss keine Rücksicht auf den Partner oder die Partnerin nehmen. Du wachst auf und kannst nicht direkt wieder einschlafen? Kein Problem: Schnapp dir dein Buch und lese ein paar Seiten, mach dir ein Hörbuch an oder wälze dich eine halbe Stunde lang von links nach rechts, bis du endlich wieder einschläfst. Das sind alles Dinge, die wir eher nicht tun, wenn neben uns im Bett jemand liegt und seelenruhig schläft ... Natürlich ist es schön, wenn du auf deinen Partner oder deine Partnerin Rücksicht nehmen willst – letztendlich bist du aber diejenige, die nach einer schlaflosen Nacht aufstehen muss, wenn um sechs Uhr der Wecker klingelt ...
Du wälzt dich stundenlang im Bett herum und kannst einfach nicht einschlafen? Mit diesen Tipps klappt es garantiert:
Getrennte Schlafzimmer – ein Beziehungskiller?
Der meistgenannte Grund, wieso Menschen, die zusammen total beschissen schlafen, sich noch immer ein Schlafzimmer teilen, ist wahrscheinlich die Angst, dass getrenntes Schlafen ein Zeichen dafür sein könnte, dass die Beziehung einfach nicht mehr läuft. Vielleicht denkst auch du dir gerade: „Früher gab es für mich nichts Schöneres, als zusammen in einem Bett zu schlafen, heute ist das irgendwie anders ...“. Wie gesagt: Die Zeichen der Zeit gehen an keinem von uns spurlos vorbei und die anfängliche Verliebtheitsphase, in der man sowieso ständig zusammengeklebt hat und am liebsten nichts mehr alleine machen wollte, ist nach ein paar Jahren auch vorbei.
Tatsächlich sind getrennte Schlafzimmer also alles andere als ein Beziehungskiller – oder empfindest du bedingungslose Liebe, wenn du morgens neben deinem Herzmenschen aufwachst, nachdem dieser dir die ganze Nacht ins Ohr geschnarcht und dir die Bettdecke weggezogen hat? Oft ist die Stimmung nach so einer bescheidenen Nacht am nächsten Morgen eher mies ... Anders sieht das aus, wenn beide erholt in den Tag starten. Man ist gut gelaunt und freut sich umso mehr, den Partner oder die Partnerin am Morgen wieder in die Arme schließen zu können. Außerdem bedeuten getrennte Schlafzimmer ja auch nicht, dass man nie wieder zusammen schlafen kann. Gelegentliche gemeinsame Übernachtungen sind natürlich trotzdem möglich. Manche Paare schlafen zum Beispiel nur unter der Woche getrennt, weil sie zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett gehen oder aufstehen müssen und freuen sich am Wochenende dann umso mehr darauf, endlich wieder gemeinsam ein- und vor allem ausschlafen zu können. Wie oft du dein alleiniges Schlafzimmer nutzt, bleibt vollkommen dir selbst überlassen.
Auch beim Thema Sex machen sich viele Paare Sorgen: „Wie sollen wir miteinander intim werden, wenn wir getrennte Schlafzimmer haben?“ Aber ist es nicht noch viel heißer, dem Schlafzimmer des Partners oder der Partnerin einen kurzen Besuch abzustatten, wenn einen die Lust packt? Getrennte Schlafzimmer können für neuen Spice in der Beziehung sorgen – und seien wir mal ehrlich: Gerade in langjährigen Beziehungen ist so ein bisschen frischer Wind eigentlich nie verkehrt.
Wenn auch du dir schon länger wünschst, endlich mal wieder so richtig gut zu schlafen, dich aber nie getraut hast, dem gemeinsamen Schlafzimmer den Rücken zu kehren, konnten wir dich jetzt ja vielleicht davon überzeugen, dass getrennte Schlafzimmer wirklich überhaupt nichts Schlimmes sind und absolut nichts mit einer Beziehungskrise zu tun haben. Du und dein Partner oder deine Partnerin habt es beide verdient, erholt in den Tag zu starten!