Früher wurden sie am Schalter ausgedruckt und zu Hause abgeheftet. Das macht heutzutage kaum niemand mehr: Die Kontoauszüge kommen meistens digital ins Postfach. Aber muss ich diese dann speichern? Und wenn ja, für wie lange? Wir klären auf.
- 1.Muss man Kontoauszüge noch aufbewahren?
- 2.Wie lange muss man als Privatperson Kontoauszüge aufbewahren?
- 3.Muss man Kontoauszüge von Verstorbenen aufbewahren?
- 4.Wie entsorgt man Kontoauszüge richtig?
- 5.Wie lange muss die Bank Kontoauszüge speichern?
- 6.Was mache ich, wenn mir ein wichtiger Kontoauszug aus den letzten Jahren fehlt?
Muss man Kontoauszüge noch aufbewahren?
Tatsächlich macht es immer noch Sinn, Kontoauszüge – ganz gleich, ob ausgedruckt oder in der digitalen Form – aufzubewahren. Das hat vor allem zwei wichtige Gründe:
- Für Beweispflichten: Manchmal musst du auch noch nach Jahren dem Finanzamt, Vermieter, Versicherungen oder anderen Behörden Nachweise erbringen.
- Für Garantien und Gewährleistungen: Kontoauszüge können auch als Zahlungsbeleg nützlich sein, etwa bei größeren Anschaffungen oder solchen, die du von der Steuer absetzen kannst.
Wie lange muss man als Privatperson Kontoauszüge aufbewahren?
Für Privatpersonen gibt es keine gesetzliche Vorschrift, das und für wie lange Kontoauszüge behalten werden sollten. Es ist aber durchaus sinnvoll für deine eigene Buchhaltung, diese mindestens drei Jahre aufzubewahren. Denn das entspricht der Verjährungsfrist für private Forderungen nach Paragraf 195 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Solltest du allerdings selbstständig oder Freiberufler sein, bist du gemäß der rechtlichen Abgabeverordnung dazu verpflichtet, deine Kontoauszüge für mindestens zehn Jahre aufzubewahren. Das gilt sowohl für Kontoauszüge aus Papier als auch für die digitalen.
Muss man Kontoauszüge von Verstorbenen aufbewahren?
Verstirbt ein Familienmitglied, ist das auch immer eine bürokratische Angelegenheit. Wichtige Dokumente sollten nicht vorschnell weggeworfen, beziehungsweise gelöscht werden. Dazu zählen auch Kontoauszüge. Zum einen können sie für die Erbauseinandersetzung wichtig sein. Kontoauszüge des Verstorbenen sollten deshalb mindestens für die Dauer der Nachlassregelung aufbewahrt werden. Für die steuerlichen Nachweise gilt: Die Erben sollten sie bis zum Ablauf der steuerlichen Verjährungsfrist – also mindestens zehn Jahre – behalten.
Wie entsorgt man Kontoauszüge richtig?
Kontoauszüge sind sensible Daten. Du solltest deshalb besonders gut überlegt, wie du ausgedruckte Kontoauszüge möglichst sicher entsorgst. Wichtig dabei ist, alle Daten möglichst unleserlich zu machen. Das klappt am besten, indem du die Kontoauszüge schredderst. Reißen oder Schwärzen sind gute Alternativen dafür.
Wie lange muss die Bank Kontoauszüge speichern?
Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, Kontoauszüge und ähnliche Unterlagen für zehn Jahre aufzubewahren. Danach können sie diese löschen. Besondere Gründe wie zum Beispiel rechtliche Auseinandersetzungen können aber auch eine längere Aufbewahrung erfordern.
Gut zu wissen: Alle Kontoauszüge, die jemals an ein elektronisches Postfach gesendet wurden, können meistens ohne Frist dort abgerufen werden.
Was mache ich, wenn mir ein wichtiger Kontoauszug aus den letzten Jahren fehlt?
Manchmal benötigt man für den Steuerberater oder das Finanzamt einen bestimmten Kontoauszug aus einem vergangenen Jahr. In den meisten Fällen besteht die Möglichkeit, alte Kontoauszüge bei der Bank anzufragen. Mit einem Nachdruck des gewünschten Kontoauszugs kannst du die Lücke schließen.
Ob Papier oder digital: Behalte deine Kontoauszüge mindestens drei Jahre. Falls du selbsttätig oder freiberuflich arbeitest, solltest du dir eine Sammlung der letzten zehn Jahre bereithalten.