Mittlerweile ist es bei vielen Firmen üblich, von Zuhause oder auch remote arbeiten zu können. Doch was, wenn die Regel gilt, im Büro zu arbeiten und es aber einen Ausnahmefall gibt, bei dem es notwendig wäre, von Zuhause aus oder aus dem Ausland zu arbeiten? Wie kann man nach Home Office fragen und welche Gründe kann man dabei am besten angeben? Wir verraten es dir hier.
Gesetzliche Regelungen für das Home Office?
Als Erstes sei gesagt, dass es laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales keine gesetzliche Regelung für das Home Office gibt – bedeutet: Arbeitnehmer*innen können jederzeit aktiv nach Home Office fragen. Wichtig ist aber: Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, einem Home Office-Wunsch zuzustimmen. Das ist eine freiwillige Entscheidung. Sollte der Arbeitgeber also einer mobilen Arbeit nicht zustimmen, dann ist das eben so und es gibt keine Fristen für eine Ablehnung und bedarf auch keiner Begründung.
Nach Home Office fragen: 5 Gründe, die du angeben kannst
Wie oben schon erwähnt, ist dein Arbeitgeber nicht verpflichtet, dir mobiles Arbeiten zu ermöglichen. In manchen Firmen ist es auch allein schon aufgrund der fehlenden (technischen) Ausstattung nicht möglich, im Home Office zu arbeiten. Doch ein Versuch, nach Home Office zu fragen, ist es dennoch wert. Und vor allem, wenn einer (oder mehrere) dieser fünf Gründe auf dich zutrifft:
1. Bessere Work-Life-Balance
Wer von uns kennt es nicht: Man hetzt morgens zur Arbeit, hat im Kopf aber noch zig Sachen, die man nach Feierabend noch zu erledigen hat. Ob Wäsche waschen oder Hausputz – irgendwas steht immer an. Eine Arbeit im Home Office hat den Vorteil (und das war das einzig Gute, das uns auch die Corona-Pandemie mitgegeben hat), dass vieles auch von Zuhause aus funktionieren kann. Wer in der Mittagspause mal eben die Spülmaschine anmachen kann, kann sie beim Feierabend ausräumen. Wer noch vor Arbeitsbeginn Zuhause Sport machen kann, weil er nicht mehr den langen Weg zur Arbeit hat, ist einfach ausgeglichener und das spiegelt sich auch im Stresspegel wider. Auf einmal ist mehr Zeit da für Erholung, was auch die Konzentration für die Arbeit steigert. Ein guter Grund also für den Arbeitgeber, dir da entgegenzukommen.
Falls du gerade nach einem Job suchst, den du bequem von Zuhause aus machen kannst, haben wir im Video ein paar Berufe für dich, die sich dafür besonders eignen.
2. Höhere Produktivität
Wovor viele Arbeitgeber Angst hatten, hat sich im Laufe der Zeit durch Home Office und Co. nicht bestätigt: Mitarbeitende sind mindestens genauso effektiv in ihrer Arbeit von Zuhause wie vom Büro aus, wenn nicht sogar noch produktiver. Die fehlenden Gespräche mit Kolleg*innen sind vielleicht für die Arbeitnehmer*innen ein Manko, aber dafür sind sie konzentrierter bei der Sache, denn es gibt weniger Ablenkungen und nicht so viele Vor-Ort-Termine, wie im Büro. Das steigert die Konzentration und sorgt für mehr Leistungsfähigkeit. Wenn du also nach Home Office fragst, könnte das einer der wichtigsten Gründe für dich werden.
3. Einsparen von Kosten
Viele Arbeitgeber haben den Wandel der Zeit bereits erkannt und auch bereits ihre eigenen Räumlichkeiten danach angepasst und sich verkleinert. Denn, wenn ein Großteil der Belegschaft eher im Home Office arbeitet, macht es keinen Sinn, so hohe Mietkosten zu zahlen. Damit sinken auch die Stromkosten und auch Zuschüsse für etwaige Fahrtickets für die öffentlichen Verkehrsmittel würden sinken. Dieser Punkt ist eine Win-Win-Situation für alle.
4. Technik machts möglich
Wo vor vielen Jahren noch etliche Arbeitgeber dachten, die Technik würde nur am Arbeitsplatz wirklich funktionieren, konnte sich mittlerweile einiges ändern. Zwar gibt es immer noch Jobs, in denen Home Office schlichtweg nicht möglich ist, weil mit Menschen oder an Maschinen gearbeitet wird, dennoch funktionieren Laptops natürlich mit dem Internet zu Hause. Und auch Headsets und andere Materialien lassen sich mittlerweile auch von der Arbeit gut nach Hause bringen, weswegen einer Arbeit im Home Office auch an der Stelle nichts im Wege stehen sollte.
5. Testphasen einführen?
Natürlich ist es verständlich, dass sich die Arbeitgeber Gedanken darüber machen, ob eine Arbeit im Home Office langfristig die richtige Wirkung erzielt. Doch mithilfe von To-do-Listen für die Angestellten oder sogenannten KPIs, mit denen dann die erledigten Aufgaben getrackt und bewertet werden können, könnten sich Arbeitgeber über Testphasen erstmal an das Home Office heranzutasten. Du solltest also keine Scheu haben, höflich nach Home Office zu fragen, damit ihr dafür eine Einigung erzielen könnt.