Du magst Kinder, hast vielleicht bereits eigene und möchtest dir beruflich noch ein Standbein aufbauen? Dann könntest du dich bestimmt dafür interessieren, Tagesmutter zu werden. Wir erklären dir Schritt für Schritt, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und wie viel du dabei verdienen kannst.
Was macht eine Tagesmutter?
Eine Tagesmutter betreut ein fremdes Kind und kümmert sich in der Zeit um die körperliche und psychische Förderung des Kindes. Du wirst für einige Stunden am Tag die wichtigste Bezugsperson, die für das Kind da ist, es tröstet und mit ihm spielt. Du kannst dich entweder in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt vermitteln lassen oder selbstständig deine Kunden – nämlich die Eltern – suchen und so deine Selbstständigkeit aufbauen. Kita-Plätze sind rar und weil die Suche regelrecht eine Nerven-Zerreißprobe für die Eltern ist, hast du als Tagesmutter sehr gute Zukunftschancen.
Welche Ausbildung braucht man, um Tagesmutter zu werden?
Ausbildung
Heutzutage sind Tagesmütter gesetzlich Kitas und Erzieherinnen gleichgestellt. Das heißt, du musst eine frühpädagogische Ausbildung nachweisen, wenn du als Tagesmutter arbeiten möchtest. Hast du bereits eine Ausbildung als Erzieherin gemacht, kannst du sofort anfangen. Ohne eine Ausbildung schreibt der Gesetzgeber eine Grundqualifizierung vor, die dich auf den Berufsalltag in der Kindertagespflege vorbereitet. Die Kurse sind in 30 Stunden Einführungsphase und 130 Stunden Vertiefungsphase unterteilt. In manchen Bundesländern kannst du bereits nach der Einführungsphase als Tagesmutter arbeiten und die restlichen Stunden berufsbegleitend absolvieren. Bevor du deine Tätigkeit aufnehmen kannst, brauchst du außerdem noch eine Pflegeerlaubnis. Diese bekommst du, nachdem das zuständige Jugendamt deine persönliche Eignung und deine Räumlichkeiten überprüft hat.
Wo die Grundqualifizierungskurse stattfinden und weitere Informationen über die fachlichen Voraussetzungen und Pflegeerlaubnis, kannst du auf der Seite deines örtlichen Jugendamtes nachlesen. Normalerweise ist die Teilnahme an den weiterbildenden Kursen kostenlos.
Persönliche Fähigkeiten
Neben den fachlichen solltest du natürlich auch einige persönliche Qualifizierungen nachweisen. Du solltest gerne mit Kindern arbeiten und sehr verantwortungsbewusst sein. Ein Alltag mit vielen verschiedenen Kindern kann sehr fordernd sein, deshalb solltest du vor allem in stressigen Situationen belastbar sein und einen kühlen Kopf bewahren. Außerdem solltest du nicht nur mit den Kindern, sondern auch mit den Eltern gut kommunizieren können.
Wo arbeitet eine Tagesmutter?
Als Tagesmutter kannst du selbst entscheiden, wo du die Kinder betreuen möchtest. Entweder du richtest dir zuhause einen Bereich für die Kinder ein oder mietest Räume für die Tagespflege an. Letzteres eignet sich vor allem für eine Zusammenarbeit mit anderen Tagesmüttern und wenn du Berufliches von Privatem trennen möchtest. Die Räumlichkeiten sollten kindgerecht und sicher sein. Dein örtliches Jugendamt kann dich auch dabei unterstützen und Hilfe bei der richtigen Ausstattung geben. Auf die Punkte achtet das Jugendamt besonders:
- Ist ausreichend Platz vorhanden? (Rückzugsorte, Platz zum Spielen)
- Sind die Räumlichkeiten sicher? (Steckdosen, Treppen, Türen und Schubladen gesichert?)
- Gibt es ausreichend Schlaf- und Sitzmöglichkeiten?
- Kinder unter 3 Jahren: Gibt es einen hygienischen und sicheren Platz zum Wickeln?
- Sind Spielplätze oder ähnliches in der Nähe der Einrichtung?
Wie viel verdient eine Tagesmutter?
Das Gehalt einer Tagesmutter wird durch einen Stundenlohn pro Kind berechnet. Je nach Bundesland und Wohnort kann der Stundenlohn zwischen sieben und zwölf Euro liegen. Jedoch gibt es viele Faktoren, die sich auf den Wert des Stundenlohnes auswirken:
- Wie viele Kinder werden betreut? (pro Tagesmutter max. 5)
- Wie hoch sind die täglichen Ausgaben (Material, Essen, Spielzeug usw.)
- Werden Räume angemietet? (Miete, Strom und Heizung)
- Wie hoch sind die Steuer- und Sozialabgaben? (Bei hohem Einkommen)
- Fortbildungs-, Werbe- und Bürokosten?
- Werden die Kinder über das Jugendamt oder privat vermittelt?
Eine Tagesmutter mit privaten „Kunden“ kann ihren Stundenlohn, gemäß ihren Qualifikationen und Erfahrungen, selbst gestalten. Die Bezahlung erfolgt dann entweder durch das Jugendamt oder den Eltern der Tageskinder. Mehr Infos über die Zusammensetzung des Gehaltes kannst du hier nachlesen.