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Bergbauingenieur werden: Wie sieht das Berufsbild aus?

Bagger

Was macht man eigentlich als Bergbauingenieur:in? Wir haben mit Veronika Gau gesprochen, die als eine von wenigen Frauen im Bergbau als Ingenieurin arbeitet. Sie hat uns erzählt, was sie an ihrem Job so liebt und was das Berufsbild „Bergbauingenieur:in“ eigentlich ausmacht.

Entgegen dem, was man vielleicht vermuten könnte, gibt es in Deutschland eine florierende Bergbauwirtschaft – und jede Menge Jobs für Bergbauingenieure/-innen! Nach wie vor ist der Bergbau allerdings überwiegend eine Männerdomäne: Während im Ingenieursberuf nur etwa 10 Prozent Frauen arbeiten, sind es im Bergbau sogar nur 6%. Dabei bietet sich hier auch für Frauen ein abwechslungsreiches und spannendes Arbeitsumfeld.

Wie wird man Bergbauingenieur:in?

Auf den Beruf als Bergbauingenieur/-in bereitet das Studium des Fachs „Bergbau“ vor. In Deutschland bieten die RWTH Aachen, an der auch Veronika Gau studiert hat, sowie die TU Clausthal und die TU Bergakademie Freiberg diesen Studiengang an. Das Studium ist äußerst vielseitig: Mit dem Vordiplom erwirbt man sich die Grundlagen, die man später braucht. Hier stehen Fächer wie Mineralogie, Geologie, Chemie, Physik, Mechanik, aber auch Mathematik, Betriebswirtschaft und Bürgerliches Recht auf dem Plan. Man sollte also Spaß an Mathe und Naturwissenschaften mitbringen und auch eine gehörige Portion Fleiß – denn ohne Pauken geht hier nichts.

Im Hauptstudium spezialisiert man sich dann und beschäftigt sich mit ganz praktischen Fragen aus dem Bereich des Bergbaus: Wie bewertet man Lagerstätten? Welche Verfahren gibt es zur Gewinnung von Rohstoffen und welche Maschinen werden hierfür benötigt? Praktika sind wichtiger Bestandteil des Studiums. Hier kann man praktische Erfahrungen in verschiedenen Bergbaubetrieben sammeln und so das erlernte Wissen aus dem Studium direkt anwenden.

Es gibt nicht viele Studenten, die sich für das Fach Bergbau einschreiben. Deshalb besteht ein Jahrgang an der RWTH Aachen oft nur aus 5-10 Studenten – dabei ist die Betreuung natürlich sehr viel besser als in überfüllten Studiengängen wie BWL oder Jura. Außerdem ist das Verhältnis zwischen Professoren und Studenten dadurch sehr viel persönlicher als an großen, anonymen Unis.

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Was macht eine Bergbauingenieur:in?

Wie Veronika Gau erzählt, ist ihr Arbeitsalltag als Bergbauingenieur:in ziemlich komplex und abwechslungsreich. Nach ihrem Studium stieg sie als Referendarin bei RWE Power ein, wo sie erst einmal, wie sie selbst sagt, als „Mädchen für alles“ arbeitete: Sie arbeitete als Schichtleiterin, Bereichssteigerin und im Leitstand der Betriebsüberwachung – zwischenzeitlich war sie sogar für den Schaufelradbagger der Welt zuständig.

Mittlerweile ist Veronika Gau 30 Jahre alt und sitzt beruflich fest im Sattel. Sie arbeitet nun im RWE-Technikzentrum in Frechen, wo sie in der Forschung und Entwicklung tätig ist. Hier arbeitet sie an Lösungsansätzen, um den Braunkohleabbau noch umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten: „Die Kohle spielt im Energiemix eine wichtige Rolle“, so Gau. „Ich habe diese Herausforderung gesucht, denn Bergbauingenieur:in zu sein, bedeutet weit mehr als Kohle abzubauen.

Wie sind die Berufsaussichten im Bergbau?

Anders als man vielleicht vermuten könnte, sind die Berufsaussichten im Bergbau glänzend – und vielseitiger als man denkt! Man kann wie Veronika Gau in die Forschung und Entwicklung gehen oder direkt an den Ort des Geschehens: In Deutschland ist die Bergbauwirtschaft nach wie vor gesund und bietet für Bergbauingenieure überdurchschnittlich gute Berufsaussichten. Aber auch international stehen einem in diesem Berufszweig viele Chancen offen. Die größten Bergwerke findet man heute besonders in Südamerika oder auch Australien. Bergbauingenieure werden außerdem gerne als Berater oder Gutachter in der Industrie – etwa im Tief- oder auch im Tunnelbau – eingestellt. Wer Spaß an Naturwissenschaften hat und kein Problem damit, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen, der sollte also ruhig auch einmal über solch eine ungewöhnliche Fachrichtung nachdenken. Denn wer sagt schließlich, dass Bergbau reine Männersache ist?

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