Wir haben es vermutlich alle. Dennoch wissen nur die wenigsten, was genau eigentlich ein Girokonto ist und wie es sich von anderen Kontenarten unterscheidet. Du hast dir auch schon mal die Frage gestellt: „Was ist ein Girokonto?“ Wir haben die Antworten und erklären dir, worauf du bei der Wahl deines Girokonto-Anbieters achten solltest.
Das erste Girokonto eröffnen die meisten von uns schon relativ früh. Teilweise haben Banken bereits Angebote für Kinder. Häufig wird das erste Girokonto auch zur Konfirmation eröffnet, spätestens aber, wenn wir unser erstes eigenes Geld verdienen. Die meisten wählen dann die Hausbank der Eltern, ohne sich genau mit den Konditionen für ihr Girokonto zu beschäftigen oder zu wissen, was genau ein Girokonto überhaupt ist und wofür man es braucht.
Was ist ein Girokonto und wofür brauche ich es?
Das Girokonto ist wohl das bekannteste und wichtigste Bankkonto, das auch die Grundlage für zahlreiche andere Kontenarten bildet. Das Girokonto ermöglicht die bargeldlose Zahlung. In unserer heutigen Gesellschaft ist es kaum möglich, ohne Girokonto auszukommen, alleine schon, weil hierauf der Lohn bzw. Gehalt, das Arbeitslosengeld oder sonstige Sozialleistungen überwiesen werden.
Anders als andere Kontenarten, wie etwa ein Tagesgeldkonto, ermöglicht das Girokonto den direkten Zahlungsverkehr. Über eine EC-Karte lassen sich Käufe vor Ort bargeldlos bezahlen, durch die IBAN sind zudem Überweisungen online oder in der Bankfiliale möglich. Ein Girokonto kann bei nahezu jeder gängigen Bank eröffnet werden. Heutzutage ist dabei auch Online-Banking Standard. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch rein digitale Kontenanbieter wie etwa n26 oder die nachhaltige Bank Tomorrow.
Was kostet ein Girokonto?
Wie viel du für dein Girokonto zahlst, hängt von deiner Hausbank und deinem gewählten Modell ab. Bekannte Banken wie die Sparkasse oder die Volksbank nehmen meist relativ hohe Kontoführungs-Gebühren. Bei einigen Modellen wird dir Flatrate-artig ein bestimmter Betrag im Monat abgezogen. Bei anderen Modellen zahlst du pro Transaktion, also zum Beispiel pro Überweisung oder Bargeld-Abholung eine kleine Gebühr.
Wenn du auf eine Filiale deiner Bank in deiner direkten Umgebung verzichten kannst, kann der Wechsel zu einer günstigeren Bank durchaus günstiger sein. Einige Banken wie etwa die DKB oder Comdirect bieten Girokonten unter bestimmten Bedingungen sogar kostenlos an.
In unserem Finanz-ABC erklären wir dir noch viele weitere Kontenarten und Finanzbegriffe:
Bekomme ich auf ein Girokonto Zinsen?
Die Kosten für ein Girokonto konnten früher teils durch Zinsen ausgeglichen werden. Zwar waren die Zinssätze auf Girokonten im Vergleich zu Tages- oder Festgeldkonten schon immer niedrig, heute gibt es jedoch kaum noch Banken, die auf ein Girokonto Zinsen geben. Im Gegenteil: Teils müssen Sparer bei höheren Einlagesummen sogar einen Negativzins zahlen. Diese Zinspolitik hängt auch mit dem Leitzins der europäischen Zentralbank (EZB) zusammen, den die Währungsbehörde der Euro-Länder 2019 auf -0,5 Prozent absenkte. Zuletzt erhöhte die EZB den Leitzins jedoch wieder auf 0 Prozent. Mit Blick auf die aktuelle Inflation sind zudem weitere Leitzinserhöhungen geplant, die sich langfristig auch auf Girokonten auswirken könnten.
Auf Girokonten gibt es aktuell keine Zinsen. Dafür kannst du mit ETFs jährlich viel Rendite machen. Wir erklären dir, was es mit den Fonds auf sich hat:
Wie eröffne oder wechsle ich mein Girokonto?
Für die Eröffnung eines Girokontos braucht es bei den meisten Banken nur ein gültiges Ausweisdokument. Bei Minderjährigen ist zudem das Einverständnis der Eltern erforderlich. Einige Banken prüfen darüber hinaus jedoch auch die Bonität etwa bei der Schufa oder wollen Gehaltsnachweise. Das ist jedoch eher selten der Fall. Bei den meisten Banken kannst du ein Girokonto mittlerweile nicht nur in der Filiale, sondern auch online eröffnen. Die Identität wird dabei via Postident-Verfahren überprüft. Ein Konto kann somit oftmals schon in wenigen Minuten eröffnet werden.
Die Eröffnung eines Girokontos ist also sehr einfach. Etwas komplizierter wird es, wenn du deine Hausbank wechseln möchtest. Denn wenn du dein altes Konto aufkündigst, ist es wichtig alle Daueraufträge und regelmäßigen Geldeingänge rechtzeitig auf das neue Konto umzuleiten. Die meisten Banken bieten hierfür einen Wechselservice, der dich dabei unterstützt.
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