Studierende müssen sich manchmal ganz schön was einfallen lassen, wenn es um das Thema Studienfinanzierung geht. Manche haben das Glück, von ihren Eltern finanziell unterstützt zu werden. Aber nicht jede Familie kann es sich leisten, einem oder mehreren Kindern die Studienfinanzierung zu stellen. Kommt mit dem Studium noch der Umzug in eine andere Stadt dazu, wird es häufig eng. Wir zeigen dir, ob du Anspruch auf BAföG hast und welche Möglichkeiten der Studienfinanzierung es außerdem gibt.
- 1.Studienfinanzierung durch BAföG
- 2.Welche Möglichkeiten zur Förderung der Studienfinanzierung gibt es?
- 3.Die Vorteile und Nachteile eines Studiendarlehens
- 4.Wie funktioniert das Studienbeitragsdarlehen?
- 5.Wie funktioniert ein Bildungsfonds?
- 6.Staatlicher Studienkredit und Bildungskredit zur Studienfinanzierung
Studienfinanzierung durch BAföG
Seitdem in vielen Bundesländern auch noch Studiengebühren gezahlt werden müssen, hat sich die finanzielle Lage vieler Studierenden verschärft. Die klassische Lösung für dieses Problem lautet üblicherweise BAföG – ein zinsloses Darlehen für Studenten. Doch leider hat nicht jede Anspruch auf BAföG. Viele liegen nämlich nur knapp über der Grenze, bis zu der sie diese Art der Studienfinanzierung bekommen könnten und gehen daher leer aus.
Welche Möglichkeiten zur Förderung der Studienfinanzierung gibt es?
Studienkredit ist nicht gleich Studienkredit. Es gibt unterschiedliche Modelle zur Studienfinanzierung, von denen wir Euch hier einige vorstellen möchten: das Studienbeitragsdarlehen, den Bildungsfonds, den staatlichen Studienkredit und den Bildungskredit.
Die Vorteile und Nachteile eines Studiendarlehens
Gott sei Dank gibt es verschiedene Studiendarlehen, die beim Thema Studienfinanzierung eine gute Alternative zum BAföG darstellen. Diese Darlehen können im Prinzip von jeder beantragt werden. Der Vorteil ist, dass diese Studienfinanzierung im Gegensatz zum BAföG nicht vom Einkommen der Eltern und vielen anderen Rahmenbedingungen abhängig sind. Der Nachteil ist allerdings, dass das Geld nach dem Studium häufig wieder voll zurückgezahlt werden muss - und das auch noch mit Zinsen. Und die können, je nach Bankinstitut, ziemlich hoch sein. Noch dazu hat man bei dieser Studienfinanzierung nach Studienabschluss nicht wie beim BAföG fünf Jahre Zeit für die Rückzahlung, sondern häufig nur zwei. Viele Studenten sind dann nach ihrem Studium erst einmal hoch verschuldet. Bevor man sich also für einen Studienkredit entscheidet, sollte man sich gut über diese Studienfinanzierung informieren.
Eine ganz andere Option: Nebenbei von zu Hause aus arbeiten, um das Studium zu finanzieren:
Wie funktioniert das Studienbeitragsdarlehen?
Das Studienbeitragsdarlehen wurde eingeführt, um auch finanziell schwächer Gestellten ein Studium zu ermöglichen. Dementsprechend wird diese Studienfinanzierung auch einzig und allein zur Zahlung der Studiengebühren verwendet. In allen Ländern sieht das Studienbeitragsdarlehen eine Altersgrenze vor. Das bedeutet, nur wer bei Studienbeginn ein bestimmtes Alter nicht überschritten hat, kann die Studienfinanzierung beantragen. Diese Altersgrenze liegt in den meisten Ländern bei 35 Jahren. Zudem wird das Studienbeitragsdarlehen nur für eine gewisse Semesteranzahl gewährt. Hier gilt die Faustregel Regelstudienzeit plus vier Semester. Dabei werden allerdings alle jemals studierten Semester berücksichtigt – wer spät das Fach wechselt, könnte also schnell von dieser Regelung betroffen sein.
Wie funktioniert ein Bildungsfonds?
Mit einem Bildungsfonds können nicht nur die Studiengebühren gedeckt werden, sondern auch Lebenshaltungskosten und eventuelle Auslandsaufenthalte. Diese Studienfinanzierung bietet einige Vorteile, da die Rückzahlung hier einkommensabhängig erfolgt. Das heißt, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium wird ein festgelegter Prozentsatz des Gehaltes über einen vorher vereinbarten Zeitraum an den Bildungsfonds zurückgezahlt. Das Gute daran: wer keine Stelle findet, muss nichts zurückzahlen. Hier besteht also nicht die Gefahr der Verschuldung.
Doch nicht jeder kommt in den Genuss eines solchen Bildungsfonds – denn für diese Studienfinanzierung wird sorgfältig ausgewählt. Wer sich um einen Bildungsfonds bewirbt, muss ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen und durch Leistungsfähigkeit und Persönlichkeit überzeugen. Wer sich hier durchsetzen kann, kann mit einer monatlichen Studienfinanzierung von satten 1000 Euro für die Lebenshaltungskosten rechnen. Die Studiengebühren werden ebenfalls übernommen.
Staatlicher Studienkredit und Bildungskredit zur Studienfinanzierung
Der klassische Studienkredit zur Studienfinanzierung wird vom Staat und von verschiedenen Banken für EU-Bürger angeboten. Studenten zwischen 18 und 30 Jahren können ihn unabhängig von Einkommenssituation der Eltern, Studienfach und Noten beantragen. Allerdings muss man regelmäßig nachweisen, dass man weiterhin ordnungsgemäß studiert. Die monatliche Förderung dieser Studienfinanzierung beträgt zwischen 100 und 650 Euro und wird über maximal zehn Semester ausgezahlt. Zum Teil werden anfallende Zinsen vom ausgezahlten Betrag direkt abgezogen. Gut zu wissen: der Studienkredit kann mit anderen Modellen zur Studienfinanzierung wie BAföG und Bildungskredit kombiniert werden.
Der Bildungskredit, auch Studienabschlussdarlehen genannt, soll Studierende gegen Ende des Studiums finanziell entlasten. Auch diese Form der Studienfinanzierung wird unabhängig vom eigenen Einkommen und dem der Eltern ausgezahlt. Für diesen letzten Bildungsabschnitt könnt Ihr mit einer maximalen Förderung von 7.200 Euro rechnen. Diese Studienfinanzierung wird aber nicht auf einen Schlag, sondern in Raten von je 300 Euro ausgezahlt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Antrag auf eine größere einmalig ausgezahlte Summe zu stellen – etwa wenn größere Ausgaben oder Anschaffungen anstehen wie Laptop oder ein Auslandssemester.
Du musst nicht zwingend studieren, um Karriere zu machen:
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