Es ist kein Geheimnis, dass es in Deutschland noch immer eine deutliche Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen gibt. Diese Differenz wirkt sich nicht nur in den Zeiten, in denen wir arbeiten auf unseren Lebensstandard aus, sondern verfolgt uns bis ins Rentenalter. Denn um ihren Lebensstandard später einmal halten zu können, müssen Frauen nicht nur mehr sparen, sondern auch früher damit anfangen. Das ergab jetzt eine Studie des Finanzdienstleisters Weltsparen.de.
Eine 30-jährige Frau verdient laut den Berechnungen von Weltsparen.de im Durchschnitt 2.062 Euro netto pro Monat. Bei Männern desselben Alters sind es mehr als 500 Euro mehr. 2.577 Euro verdienen sie in diesem Alter durchschnittlich. So viel verdienen Frauen im Durchschnitt nicht mal mit 60 Jahren. Für die Berechnung wurde zudem nur von unverheirateten Personen ohne Kinder ausgegangen. Da Frauen sich für die Kinderbetreuung häufig eine größere Auszeit vom Job nehmen als Männer, kann es also sein, dass sie letztendlich noch mehr sparen müssen, um ihre Rentenlücke auszugleichen.
Frauen müssten mit 30 Jahren 3 mal mehr gespart haben als Männer
Bei der Rentenlücke handelt es sich um die Differenz zwischen dem, was einer Person an gesetzlicher Rente zusteht und dem, was man zu Berufszeiten verdient. Wer seinen Lebensstandard im Alter halten möchte, muss diese Differenz also selbst durch Erspartes ausgleichen. Einer 30-jährigen Frau mit Durchschnittseinkommen würden monatlich 1.250 Euro gesetzliche Rente zustehen. Einem Mann 1.525. Theoretisch ist die Rentenlücke beim Mann also erst mal höher (1.052 Euro vs. 812 Euro). Allerdings werden Frauen statistisch gesehen älter und müssen damit für einen längeren Zeitraum sparen. Zudem verdienen Männer auch im Laufe ihres Lebens mehr, weshalb ihnen mehr Möglichkeiten zum sparen bleiben.
Die Studie kommt deshalb zu dem Ergebnis, dass eine 30-jährige Frau bereits 52.000 Euro zurückgelegt haben muss, um ihren Lebensstandard im Alter zu halten, bei Männern sind es hingegen nur 16.000 Euro. Frauen müssen in jungen Jahren also 3 Mal mehr sparen.
Auch wer später beginnt zu sparen, kann die Rentenlücke schließen
Nun werden viele Frauen mit 30 Jahren noch keine so große Summe zurückgelegt haben. Das ist jedoch kein Grund, in Panik zu verfallen. Die Studie geht davon aus, dass wir monatlich etwa 10 Prozent unseres Nettoeinkommens sparen. Wer später etwas mehr zurücklegen kann, kann die Differenz so schnell wieder ausgleichen. Außerdem ist es möglich, das gesparte Geld zu vermehren, indem man eine Anlageform wählt, die zuverlässig Rendite verspricht. Die Autoren der Studie empfehlen beispielsweise, das gesparte Geld in einen ETF-Sparplan zu investieren. Wer langfristig spart, kann hier eine durchschnittliche Rendite von 5 Prozent erwarten.
Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Aktienfonds, die es ermöglichen, in die Aktien vieler Unternehmen gleichzeitig zu investieren. Auch andere unabhängige Expertin wie Natascha Wegelin, die Autorin des Buches Madam Moneypenny, empfehlen es Frauen, ihr Geld in ETFs anzulegen. Wenn du es dir besonders einfach machen willst, kannst du deinen ETF-Sparplan zum Beispiel über Oskar abschließen.
Legt eine 30-jährige Frau mit Durchschnittsgehalt fortan 10 Prozent ihres Gehalts, also 206 Euro im Monat, in einen ETF-Sparplan an, hätte sie bei einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent im Renteneintrittsalter von 67 Jahren 264.000 Euro gespart, rechnet die Studie vor. Es ist also möglich, auch später mit dem Sparen zu beginnen und im Alter trotzdem nicht arm zu sein.
Einen simplen Trick um Geld zu sparen zeigen wir dir im Video:
Bildquelle: istock/nicoletaionescu