Nur noch bis Ende Oktober haben wir Zeit, unsere Steuererklärung bei den Finanzämtern einzureichen. Die Frist wurde mittlerweile bis zum 31. Oktober verlängert – ursprünglich musste man sie bis Mai einreichen. Aber für wen ist denn eigentlich eine Steuererklärung Pflicht? Wir verraten dir, was du darüber wissen musst.
- 1.Wofür wird die Steuererklärung gebraucht?
- 2.Ist die Steuererklärung Pflicht?
- 2.1.Zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind...
- 2.2.Gibt es für die Steuererklärung eine Abgabefrist?
- 3.Was kann ich bei der Steuererklärung absetzen?
- 3.1.Diese Dinge kannst du absetzen
- 4.Steuererklärung via App oder Steuerberater?
Wofür wird die Steuererklärung gebraucht?
Jede*r von uns muss Steuern zahlen. Das kann ganz schön lästig sein, wenn man sich mal anschaut, wie viel das sein kann. Lohnsteuer, Grundsteuer und Co. müssen an den Staat gezahlt werden. Manches davon geschieht automatisch, anderes hingegen musst du durch eine Steuererklärung tun. Damit gibst du im Grunde an, wofür du Steuern zahlst und wofür nicht. Das Finanzamt erkennt anhand deiner Angaben zu Gehalt, Versicherungen usw., ob du zu viel oder zu wenig Steuern zahlst oder gar für etwas noch gar keine Steuern gezahlt hast. Je nach Angaben über deine Steuern für das vorangegangene Jahr kann es sein, dass du Geld vom Finanzamt zurückerstattet bekommst oder etwas nachzahlen musst. Apropos „Muss“: Wer muss denn überhaupt eine Steuererklärung abgeben?
Wenn du dazu verpflichtet bist, eine Steuererklärung abzugeben, kann es nicht schaden, etwas Geld gespart zu haben, falls du eine Rückzahlung leisten musst. Das Sparen kannst du schon beim Online-Shopping beginnen...
Ist die Steuererklärung Pflicht?
Die gute Nachricht zuerst: Die Steuererklärung ist nicht für jede*n von uns Pflicht! Bist du alleinstehend/unverheiratet und in einem Angestelltenverhältnis tätig, werden beispielsweise deine Einkünfte direkt versteuert. Es gilt jedoch: Einmal Steuererklärung, immer Steuererklärung. Hast du also einmal eine eingereicht, musst du das jährlich wiederholen. Auch für andere Personengruppen ist es wichtig, eine Steuererklärung abzugeben, denn dabei kannst du unter Umständen viel Geld sparen bzw. zurückbekommen.
Zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind...
Die schlechte Nachricht: Unter Umständen musst du eine Steuererklärung abgeben, wenn:
- du durch Vermietung oder auch Verpachtung, Nebenjobs oder Rente noch Einkünfte beziehst.
- Du Lohnersatzleistungen bekommst, die steuerfrei sind, so zum Beispiel Eltern-, Kranken-, Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld. Das gilt jedoch nur dann, wenn diese Einkünfte mehr als 410 Euro jährlich ausmachen.
- Und auch Eheleute, die als Arbeitnehmer tätig sind und in die Steuerklassen III, IV oder V fallen, haben eine Steuererklärungspflicht.
- Auch für jene, die selbstständig sind, ist eine Steuererklärung Pflicht.
Gibt es für die Steuererklärung eine Abgabefrist?
Ja, die gibt es in der Tat. Wenn du deine Steuererklärung abgeben musst/möchtest, hattest du dafür bisher immer bis zum 31. Mai eines jeden Jahres Zeit. Im Jahr 2022 wurde diese Frist bis zum 31. Oktober verlängert. In der Regel wirst du vom zuständigen Finanzamt benachrichtigt, wenn du diese Frist verpasst.
Was kann ich bei der Steuererklärung absetzen?
Ob du nun einer Steuererklärungspflicht unterliegst, oder nicht – es kann sich lohnen, eine abzugeben. Durchschnittlich bekommen Steuerzahler um die 1.000 Euro zurückerstattet. Woran das liegt? Es gibt so einige Dinge, die du unbedingt bei der Steuererklärung angeben solltest, denn sie können dafür sorgen, dass du unter Umständen wirklich gutes Geld zurückbekommst.
Tipp: Behalte unbedingt Nachweise wie Rechnungen oder bereite Kontoauszüge vor. Denn in vielen Fällen musst du bestimmte Kosten wie Neuanschaffungen für ein Büro oder aber auch die Nebenkostenabrechnung einreichen!
Diese Dinge kannst du absetzen
- Werbungskosten: Dazu gehören, wie oben erwähnt, Anschaffungskosten für dein Arbeitszimmer oder Bürobedarf wie Laptop oder spezielle Kleidung für die Arbeit. Auch die Fahrtkosten (Bahn, Auto und Co.) kannst du dort angeben.
- Besondere Ausgaben: Dazu zählen unter anderem Riesterrente, etwaige Spenden, Versicherungen oder Leistungen für Unterhalt.
- Kosten für Krankheit und Co.
- haushaltsnahe Dienstleistungen: Wenn du beispielsweise Handwerkerkosten zu tragen hattest.
Steuererklärung via App oder Steuerberater?
Wenn du eine Steuererklärung abgibst, wartet oft eine Menge Papierkram auf dich. Denn von dir werden zahlreiche Nachweise verlangt. Viele scheuen sich deshalb davor, ihre Steuererklärung abzugeben. Neben einem Steuerberater hast du auch die Möglichkeit, deine Steuererklärung mit Apps wie Smartsteuer, TaxFix und Co. anzufertigen. Ein*e Steuerberater*in benötigt von dir sämtliche Unterlagen, schaut diese für dich durch und gibt sie beim Finanzamt ab. In einer App gibst du alle Daten selbst ein. Dafür sind die Kosten, wenn du eine Steuer-App benutzt, deutlich geringer als die für einen Steuerberater.
Ein weiterer Vorteil von den Steuer-Apps: Sie erleichtern dir das Angeben aller Daten, in dem sie dir für jede eine Info liefern, was du dort angeben kannst und wieso sie so wichtig sind. Das erleichtert das typische „Beamten-Deutsch“ für dich. Zudem zeigen dir die meisten Apps an, wie viel Geld du vermutlich am Ende nachzahlen musst oder zurückerstattet bekommst.
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