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Interview mit Natascha Wegelin

Madame Moneypenny: Sind Frauen die besseren Investoren?

Madame Moneypenny

Mit ihrem Projekt Madame Moneypenny will Natascha Wegelin Frauen helfen, finanziell frei zu werden und ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Damit ist sie eine der erfolgreichsten Finanzbloggerinnen Deutschlands. Ihre Tipps halfen schon zahlreichen Frauen dabei, ihre Sparziele in die Tat umzusetzen. Im Interview verrät sie uns ihre wichtigsten Finanztipps, warum Frauen besser investieren und welche Finanzprodukte man als Einsteigerin wirklich braucht.

Dies ist die gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Gespräch kannst du dir im aktuellen desired-Podcast anhören!

desired: Das wichtigste zu Beginn. Welche Finanztipps würdest du jeder Frau geben?

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Natascha: Ein wichtiger Tipp ist es auf jeden Fall, Geld im eigenen Namen zu haben. Ich sehe es leider noch immer viel zu oft, dass Paare zum Beispiel eine Eigentumswohnung kaufen, aber alles läuft auf den Namen des Mannes. Auch gemeinsame Konten laufen oft über den Namen des Mannes und die Frau hat nur eine Vollmacht. Im Fall einer Trennung führt das aber zu Problemen. Das sehe ich nicht nur bei älteren Frauen, die noch aus einer anderen Generation kommen, sondern auch bei Frauen, Anfang oder Mitte 30, die sich gerade etwas mit ihrem Partner aufbauen.

Der nächste Tipp ist es dann, überhaupt zu beginnen, Vermögen aufzubauen. Und der dritte ist eigentlich ein No-Brainer: keine Schulden aufnehmen, also keine Konsumkredite für zum Beispiel viel zu teure Fernseher. Es ist wichtig, im eigenen Rahmen zu leben und die eigenen Einnahmen und Ausnahmen zu kennen. So schafft man es auch mit wenig zu Verfügung stehendem Geld, langsam ein Vermögen aufzubauen.

Viele Frauen lassen die Finanzen vermutlich auch deshalb von ihrem Mann regeln, weil sie sich bei dem Thema unsicher fühlen. Wie kann man das ändern und einen Einstieg in die Welt der Finanzen finden?

Es ist eigentlich egal, wo man startet – Hauptsache man startet irgendwo. Es gibt im Internet tonnenweise kostenlose Materialien: Youtube-Videos, Podcasts, Blogs. Auch ich biete zum Beispiel sehr viele kostenlose Inhalte zum Einstieg auf meinem Blog. Ganz essenziell ist es aber erst mal, das eigene Geldverhalten zu beobachten. Wie viel verdiene ich genau und wie viel gebe ich aus? Das wissen die wenigsten so genau. Sie haben vielleicht noch die Miete im Kopf, aber vor allem über die variablen Kosten die entstehen kaum einen Überblick. Deshalb empfehle ich als Einstieg immer gerne ein Haushaltsbuch zu führen, Kontoauszüge durchzugehen und so einfach ein Gefühl dafür zu bekommen, was man einnimmt und ausgibt und auch wofür man besonders viel Geld ausgibt. So weiß man auch, wo man Einsparungen machen kann und wie viel Geld man überhaupt am Ende des Monats übrig hat, um es zu sparen oder anzulegen.

Auch Nataschas Buch ist ein super Einstieg in die Welt der Finanzen. Du bekommst es für 10,99 Euro bei Amazon.

Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können

Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können

Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 17.11.2024 15:57 Uhr

Warum fällt es Frauen denn oft schwerer, sich mit dem Thema Finanzen auseinander zu setzen? Ist das heutzutage überhaupt noch so?

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An sich ist das Thema für Männer und Frauen ja das gleiche: Man muss sich das gleiche Wissen aneignen, die gleichen Schritte gehen. Ich glaube, wir Frauen sind nur ein bisschen mehr vorbelastet dadurch, dass es jahrzehntelang hieß: Finanzen sind Männersache. Dadurch werden uns schon als Kinder Glaubenssätze und Verhaltensmuster eingetrichtert, die wir erst mal erkennen und überkommen müssen. Außerdem haben Frauen oftmals auch noch eine etwas andere Biographie, sie machen zum Beispiel häufiger eine Babypause oder arbeiten als Teilzeit. Das muss man natürlich auch in der Finanzplanung berücksichtigen. Aber am Ende müssen Frauen und Männer sich in Bezug auf ihre Finanzen um die gleichen Dinge kümmern, weshalb Frauen auch nicht mehr Angst vor dem Thema haben brauchen.

Gibt es denn Unterschiede darin, wie Frauen und Männer das Thema Investments angehen? Zum Beispiel in der Risikobereitschaft?

Ich würde sagen, dass Frauen nicht unbedingt risikoscheuer sind, aber risikobewusster. Sie gehen auch Risiken ein, aber nur, wenn sie wissen wo und wofür. Wenn wir jetzt mit den Klischees spielen, dann geht es Frauen oft weniger darum, ihr Ego zu pushen, indem sie jetzt auch viel in die Tesla-Aktie investieren, weil die gerade auf dem Markt gehypt wird. Frauen investieren auch oft langfristiger, dabei geht man natürlich auch Risiken ein, aber eben andere. Tatsächlich zeigen einige Auswertungen, dass Frauen auf lange Sicht mehr Rendite erzielen. Das ist natürlich nur möglich, wenn man ein „schlaues Risiko“ eingeht. Frauen sind also ziemlich gut in dieser Disziplin, deshalb ist es so schade, dass immer noch verhältnismäßig wenige Frauen investieren.

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Ein Problem, das viele davon abschreckt Geld anzulegen ist natürlich auch, dass das Thema wahnsinnig komplex ist. Es gibt unzählige Anlageklassen und Finanzprodukte. Welche davon sollte deiner Meinung nach jede Frau kennen und in Betracht ziehen?

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Eine vernünftige Rentenversicherung ist auf jeden Fall immer eine gute Idee. Da gibt es aber natürlich eine riesige Auswahl und viele Produkte sind überteuert und haben schlechte Konditionen. Da alleine durchzublicken ist schwierig, deshalb empfehle ich hier immer, sich professionell beraten zu lassen, am besten von einem Honorarberater. Dann sind auch Tagesgeldkonten zu empfehlen, um dort den „Notgroschen“ zu parken. Und mein Steckenpferd sind Aktien und ETFs, da führt meiner Meinung nach kein Weg dran vorbei, wenn man langfristig Vermögen aufbauen möchte. Diese drei Produkte sind meiner Meinung nach erst mal die wichtigsten, mit denen man sehr gut auskommt.

Das gesamte Interview kannst du dir jetzt in unserer dazugehörigen Podcast-Folge anhören: 

10 Finanztipps, die Frauen ihrem jüngeren Ich geben würden

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Bildquelle: Schønlein Media

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