Um Karriere zu machen muss man weiß, mittleren Alters und männlich sein. Ein Klischee, das lange in den Köpfen der Menschen spukte. Das mit dem Geschlecht hat unsere eigene Kanzlerin ja bereits widerlegt. Und als erster farbiger „Chef“ der USA setzte Barack Obama ein Zeichen. Doch nicht nur in der obersten Chefetage hat man gelernt, dass Vielfalt eine Stärke ist. Mit „Diversity Management“ will man Unterschiede in der Geschäftswelt fördern, nutzen und davon profitieren. Aber was bedeutet das genau?
In Deutschland hat es ein bisschen gedauert, doch spätestens seit den 90er Jahren weiß man auch hier die Vielfältigkeit der Mitarbeiter zu nutzen. „Diversity Management“ bedeutet eigentlich nichts anderes, als die Wertschätzung der Verschiedenheit der Mitarbeiter. Das kann das Geschlecht, Religion, sexuelle Identität, Alter, Ausbildungsstand oder die Herkunft sein. Denn all diese verschiedenen Einflüsse bringen auch unterschiedliche Fähigkeiten, Talente und Ansichten hervor. Und welche Vorteile bringt das nun genau?
Diversity Management - Motivation durch Vielfalt
Hat man als Mitarbeiter das Gefühl, dass der Arbeitgeber jeden Einzelnen schätzt und fördert, steigert das die Motivation und auch die Loyalität gegenüber der Firma. Und produktive Mitarbeiter sind der wesentlichste Bestandteil einer erfolgreichen Geschäftspolitik. Außerdem sind heterogene Gruppen kreativer, flexibler und liefern eher innovative Ansätze, als Gruppen, in denen mehr oder weniger jeder gleich denkt. So mag ein jüngerer Mitarbeiter viele neue Ideen liefern, doch ein älterer Kollege kann durch seine Berufserfahrung besser einschätzen, wie erfolgreich diese Ideen sein können.
Beim Diversity Management sind individuelle Fähigkeiten gefragt
In einer Zeit, in der internationale Kontakte für den wirtschaftlichen Erfolg ein absolutes Muss sind, kann es nie schaden, eine internationale Belegschaft zu haben. Denn viele Geschäfte kommen allein deshalb nicht zustande, weil man die Sprachen der potenziellen Partnerfirmen nicht beherrscht. Eine kulturell durchmischte Personalstruktur bringt der Firma also letztendlich vielleicht den entscheidenden Vorteil. Außerdem finden die Firmen oftmals die gewünschten Fachkräfte gar nicht mehr im eigenen Land. „Diversity Management“ weiß den Trend „Arbeiten im Ausland“ also für sich zu nutzen.
Positives Image durch Diversity Management
Obwohl das natürlich nicht der Hauptgrund für das „Diversity Management“ sein sollte, fördert es das Ansehen des Unternehmens. Und das nicht nur in der Öffentlichkeit; auch für zukünftige Fachkräfte ist ein tolerantes Betriebsklima wichtig. Rein finanziell lohnt sich diese neue Art des Managements schon deshalb, weil die Firmen sich so Klagen wegen Diskriminierung von vorneherein ersparen. Und wieso sollte man auch diskriminieren, wenn eine tolerante Atmosphäre das Klima und den Erfolg in jeder Hinsicht positiv beeinflusst.
Das Ziel ist es also, dass vom „Diversity Management“ letztendlich alle etwas haben. Die Mitarbeiter können sicher sein, dass ihre individuellen Fähigkeiten und Merkmale geschätzt und gefördert werden. Die Firma wiederum erreicht dadurch, dass die Mitarbeiter loyal und produktiv arbeiten. Und mal ganz ehrlich: In einer globalisierten und multikulturellen Welt kommt man gar nicht mehr darum herum, sich mit Unterschieden auseinander zu setzen.
Warum also die Vielfalt der Menschen nicht auch wirtschaftlich nutzen? Vielfalt statt Einfalt – der neue Weg zum Erfolg!
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