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Arbeit & Lernen

Deep Work: 8 Tipps, mit denen du dich besser konzentrieren kannst

Frau arbeitet konzentriert
© iStock/nortonrsx

Am Schreibtisch nebenan führt die Kollegin ein lautes Kundengespräch, während du gerade die Excel-Tabelle öffnen willst, ploppt eine Mail auf und ein Blick auf dein Smartphone zeigt dir zwei neue Nachrichten bei WhatsApp und eine Instagram-Benachrichtigung. Wir leben in einer Welt, voller Ablenkungen, die es schwer machen, wirklich konzentriert zu arbeiten. Doch laut dem Bestseller-Autor Cal Newport ist genau diese konzentrierte Arbeit, die er Deep Work nennt, entscheidend, um voranzukommen. Wie aber schafft man es, sich besser zu konzentrieren? Wir erklären dir Newports Deep Work Methode und verraten zusätzlich unsere eigenen Tipps für bessere Konzentration.

Was ist Deep Work?

Der Begriff „Deep Work“ wurde vom amerikanischen Sachbuchautor Cal Newport geprägt, der hierzu das Buch „Konzentriert Arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen“ geschrieben hat. Newport definiert Deep Work wie folgt:

„Deep Work: berufliche Aktivitäten, die in einem Zustand ablenkungsfreier Konzentration ausgeübt werden und Ihre geistigen Kapazitäten an ihre Grenzen bringen. Diese Leistung schafft neuen Wert, verbessert Ihre Fähigkeiten und ist schwer zu kopieren.“
Cal Newport
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Laut Cal Newport setzen erfolgreiche Menschen auf Deep Work, die meisten Menschen würden hingegen den Großteil ihrer Zeit mit der sogenannten Shallow Work verbringen. Gemeint sind damit eher kognitiv anspruchslose, logistikorientierte Aufgaben, die theoretisch jeder ohne große Vorkenntnisse ausführen kann und die keinen neuen Wert schaffen. Shallow Work wird auch als Arbeit, rund um die Arbeit bezeichnet. Für Newport ist ein typisches Beispiel hierfür das ständige Verschicken von Mails, in denen man über ein Projekt schreibt, anstatt es tatsächlich anzugehen. Shallow Work lässt sich auch unter Ablenkung erledigen und sorgt gleichzeitig dafür, dass wir uns von der Deep Work ablenken lassen. Sein Konzept bezieht sich in erster Linie auf kreative, wissenschaftliche und geistige Arbeit, lässt sich aber auch auf andere Bereiche, wie etwa das Lernen für eine Klausur anwenden.

Hier kannst du Cal Newports Ratgeber zu Deep Work kaufen:

Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen

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Warum ist Deep Work so wichtig?

Theoretisch ist es auch bei Shallow Work schlecht, sich ablenken zu lassen. Zu viele Tippfehler in einer Mail oder gar ein falscher Betrag in einer Rechnung, können ebenfalls Zeichen für mangelnde Konzentration sein und mitunter schwere Konsequenzen haben. Es ist also auch bei eher oberflächlicher Arbeit sinnvoll, konzentriert zu arbeiten. Für Cal Newport hat Deep Work aber eine ganz andere Bedeutung. Denn sie produziert im Gegensatz zu Shallow Work nicht nur einen echten Mehrwert, sondern hat auch positive Auswirkungen auf diejenigen, die sie verrichten. Deep Work soll Newport zufolge einen Effekt auf das Gehirn haben und es trainieren. Wer regelmäßig konzentriert arbeitet, stärkt auch seine Lernfähigkeit. Es sollen neue Verknüpfungen zwischen den Neuronen entstehen, die uns dabei helfen, schneller und effizienter zu arbeiten.

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Tipps für bessere Konzentration

Die ersten vier Punkte unserer Liste entsprechen Cal Newports Regeln für Deep Work. Die letzten vier sind weitere Tipps, die wir dir für mehr Konzentration bei der Arbeit, beim Lernen oder im Alltag mit auf den Weg geben können.

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#1 Finde deine Deep Work-Philosophie

In seinem Buch stellt Cal Newport 4 Deep Work-Philosophien vor, die sich darin unterscheiden, wann und für wie lange Deep Work in den (Arbeits-)Alltag eingebaut wird:

  • Rhythmische Philosophie: Deep Work findet jeden Arbeitstag in einem vorher festgelegten Zeitfenster von 1 bis 4 Stunden statt.
  • Journalistische Philosophie: Deep Work wird flexibel immer dann in den Tagesplan eingebaut, wenn sich dafür ein passendes Zeitfenster findet.
  • Klösterliche Philosophie: Shallow Work und jegliche Ablenkungen wie E-Mails oder Social Media werden gänzlich aus dem (Arbeits-)Alltag verbannt, um sich gänzlich auf Deep Work konzentrieren zu können.
  • Bimodale Philosophie: Längere Zeitabschnitte von mehreren Tagen werden für Deep Work reserviert.

Für die meisten Menschen sind die rhythmische Philosophie und die journalistische Philosophie die sinnvollsten Arten, Deep Work in ihren Alltag zu integrieren. Komplett auf äußere Ablenkungen und Kommunikation zu verzichten, ist in den meisten Berufen wohl kaum möglich. Die Bimodale Philosophie kann ergänzend genutzt werden, wenn man zum Beispiel einen Workshop oder ein Seminar veranstaltet oder sich eine kreative Auszeit nimmt. Grundsätzlich sollte bedacht werden, dass die meisten Menschen nur vier Stunden Deep Work am Stück schaffen. Daher sollten die täglichen Deep Work-Phasen bei der rhythmischen und journalistischen Philosophie entsprechend eingeplant werden und bei der bimodalen und klösterlichen Philosophie entsprechend häufig Pausen eingebaut werden.

#2 Lass Langeweile zu

Wo wir schon bei Pausen sind: Diese sollten nicht genutzt werden, um am Handy zu scrollen oder uns von einer Serie berieseln zu lassen. Stattdessen sollen wir unserem Gehirn wirklich die Möglichkeit zu geben, abzuschalten und uns von der harten Arbeit zu erholen. In unserer heutigen Welt wartet überall die nächste Ablenkung. Ein Resultat ist, dass wir uns kaum noch langweilen, sondern uns stattdessen ständig mit seichter Unterhaltung beschallen, die für eine schnelle Dopaminausschüttung sorgt, unser Gehirn aber nicht zur Ruhe kommen lässt. Zwar können wir dadurch auch neuen Input gewinnen, Studien legen jedoch nahe, dass es vor allem Langeweile ist, die Kreativität fördert, weil sie dem Unterbewusstsein dabei hilft, Eindrücke zu verarbeiten. Um unsere Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, sollten wir uns also nicht nur bewusst Zeit für Deep Work nehmen, sondern auch Zeitfenster einbauen, in denen wir einfach nichts tun und unseren Gedanken freien Lauf lassen. Wer im Alltag tatsächlich nicht die Zeit zum Nichts tun findet, kann auch klein anfangen: Anstatt beim Sport, beim Kochen oder beim Spazieren gehen einen Podcast oder Musik zu hören oder zu telefonieren, können wir die Zeit, in der wir uns physisch, aber nicht mental betätigen auch zum Nachdenken nutzen.

#3 Kein Social Media

Instagram, TikTok, Facebook, Twitter, Snapchat… Die Liste an sozialen Netzwerken ist mittlerweile riesig. Und obwohl sie alle auch ihre positiven Seiten haben können, haben sie doch eins gemeinsam: Sie lenken uns verdammt schnell ab. Während der Deep Work-Phasen sind soziale Netzwerke und selbst E-Mails daher tabu. Aber auch außerdem von Deep Work sollten wir unseren Social Media Konsum laut Newport hinterfragen. Er schlägt deshalb eine 31-Tages-Challenge vor, in der wir uns von allen sozialen Netzwerken verabschieden. Am Ende dieser Zeit stellen sich Fragen wie: Welche sozialen Netzwerke hast du wirklich vermisst? Hat jemand deine Abwesenheit bemerkt? Wenn du beides mit „Nein“ beantworten kannst, solltest du dich dauerhaft vom entsprechenden Netzwerk verabschieden.

#4 Lass dich nicht von Shallow Work ablenken

Nur auf Deep Work zu setzen ist für die meisten Menschen unmöglich. Schließlich gehören Meetings und Absprachen per Mail zu den meisten Berufen einfach dazu. Damit wir uns nicht in dieser Shallow Work verlieren, schlägt Cal Newport jedoch vor, den eigenen Arbeitstag genau zu strukturieren. Für jede Aktivität gibt es ein vorbestimmtes Zeitfenster. Die einzelnen Aktivitäten werden außerdem nach ihrer Tiefe beurteilt, um so eine gute Aufteilung zu gewährleisten. Bei den oberflächlichen Arbeiten sollten wir außerdem versuchen, Prozesse zu optimieren, um ihr nicht unnötig viel Zeit zu widmen. Cal Newports wichtigste Regeln hätten wir damit verkürzt zusammengefasst. Wir haben aber noch ein paar weitere Konzentrationstipps.

#5 Schaffe gute Rahmenbedingungen

Damit du deine Deep Work-Phasen auch wirklich nutzen kannst, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Denn was bringt es, wenn du zwei Stunden für konzentrierte Arbeit eingeplant hast, du dich aber einfach nicht konzentrieren kannst? Doch wie optimierst du die Rahmenbedingungen? Folgende Dinge können dir dabei helfen, deine Konzentration zu optimieren:

  • Hol dir genügend Schlaf: Sieben bis neun Stunden Schlaf sind optimal, um deine geistigen Kapazitäten voll zu nutzen.
  • Trink genug: Auch hier gilt: Zu wenig Flüssigkeit sorgt dafür, dass wir uns nicht richtig konzentrieren können,
  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung: Deine Deep Work Phase solltest du weder hungrig starten, noch nachdem du gerade eine fettige Mahlzeit zu dir genommen hast, von der du garantiert müde wirst.
  • Such dir einen ruhigen Arbeitsplatz: Auch dein Arbeitsplatz muss dir die Möglichkeit geben, dich ausreichend zu konzentrieren. Wenn du kein eigenes Büro hast, kannst du zum Beispiel mit Kopfhörern arbeiten oder auch schauen, ob du einen freien Meetingraum findest.

#6 Krieg den Kopf frei

Wichtig ist auch, dass du mit einem freien Kopf in die Deep Work startest. Wenn du etwa andere unangenehme Aufgaben die ganze Zeit vor dir herschiebst, dann können die Gedanken daran dich während deiner Deep Work Phase ablenken. Du solltest dich zwar nicht in Shallow Work verlieren, aber zumindest die administrativen Aufgaben, die dich ansonsten nicht loslassen vor deiner Deep Work erledigen, damit du den Kopf frei hast und dich konzentrieren kannst.

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#7 Halte dein Gehirn fit

Langeweile ist wichtig, gleichzeitig kann es aber auch nicht schaden, dein Gehirn auch außerdem der Deepwork zu fördern. Das kannst du zum Beispiel, indem du anspruchsvolle Bücher oder Artikel liest, regelmäßig neue Dinge erlernst (z.B. eine Fremdsprache, ein Instrument oder eine neue Sportart) und angeregte Diskussionen führst. Natürlich solltest du es hiermit nicht übertreiben, denn deine geistigen Kapazitäten sind begrenzt. Dem Kopf ab und an eine Auszeit zu gönnen, ist nach wie vor wichtig. Übrigens helfen auch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung, dein Gehirn fit zu halten und deine Konzentrationsfähigkeit zu steigern.

#8 Setz dir Ziele und tracke deinen Fortschritt

Motivation und Konzentration gehen Hand in Hand. Doch wie hält man sich bei anstrengenden Arbeiten, die teilweise nur langsam vorangehen, motiviert? Ziele zu setzen und den eigenen Fortschritt zu tracken, kann dabei hilfreich sein. Wenn wir sehen, wie weit wir schon gekommen sind, hilft uns das, uns zu fokussieren.

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